Verkehrstote

Verkehrstote in Albanien

Eine Übersicht über weitere Länder finden Sie hier. Bitte beachten Sie auch die Hinweise bezüglich der Erhebung und Verarbeitung der Daten. Aufgrund unterschiedlicher Definitionen und Prämissen sind die Daten der einzelnen Länder nicht zwingend miteinander vergleichbar.

Karte von Albanien VerkehrstoteKarte Albanien – Wikimedia Commons von Zsoni – Creative Commons

Zahl der Verkehrstoten: 384 (direkt an der Unfallstelle verstorben, 77% Männer, 23% Frauen)

Zahl der Verletzten im Straßenverkehr: 1344Verkehrstote in Albanien nach Verkehrsmodi Jahr 2006 WHOTrend:Entwicklung Zahl der Verkehrstoten in Albanien Unfallzahlen

Der Straßenverkehr in Albanien:

Die Verkehrsgeographie Albaniens ist vor allem durch das Relief des Landes bestimmt. Die Straßen folgen im Wesentlichen den Flusstälern, haben aber an verschiedenen Stellen auch hohe Pässe zu überwinden. Die überragende Bedeutung der Hauptstadt spiegelt sich auch im Straßennetz wider. Fast alle Nationalstraßen führen nach Tirana.

Die ersten modernen Straßen wurden von 1939 bis 1942 von den italienischen Besatzern gebaut. Dazu gehört zum Beispiel die Strecke Tirana–Elbasan. Unter der kommunistischen Herrschaft ist das Straßenverkehrsnetz kaum entwickelt worden. Allerdings wurde auch der Bedarf künstlich niedrig gehalten, denn Kraftfahrzeuge in Privatbesitz waren bis 1990 nicht gestattet und die schwache Ökonomie des Landes benötigte ebenfalls nur relativ geringe Transportkapazitäten. Die Straßenverhältnisse sind größtenteils noch schlecht, aber mit Mitteln des Balkan-Stabilitätspakts konnten einige wichtige Fernstraßen saniert werden. Dazu gehört die wichtige mittelalbanische Route durch das Shkumbintal, die Elbasan mit Pogradec, Korça und Mazedonien verbindet.

Die erste Autobahn Albaniens, die SH 2 (Tirana–Durrës), wurde erst im Jahr 2000 fertiggestellt und wurde bereits kurz vor Tirana auf vier Spuren pro Fahrtrichtung ausgebaut. Dabei kostete der Bau eines Autobahnkilometers mehr als einer in Deutschland. Die gesetzlich vorgegebene Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen liegt bei 120 km/h. Seit dem Herbst 2007 existiert eine weitere rund 18 km lange Autobahnverbindung als Teil der SH 4 von Rrogozhina bis nach Lushnja.

Nachdem der Paneuropäischer Verkehrskorridor VIII, die West-Ost-Verbindung von Durrës, dem größten Hafen des Landes, zur mazedonischen Grenze, sowie fast alle Strecken der Nord-Süd-Verbindung von Montenegro nach Griechenland gut ausgebaut worden waren, legte die Regierung die Priorität auf die Autobahn 1 zwischen Durrës und Priština (Grenzübergang Morina). Zwischen Herbst 2006 und 2010 wurde am Verbindungskorridor in den Kosovo gebaut. Im Juni 2009 wurde die Autobahn zeitweise für den Verkehr frei gegeben. Diese Autobahn verläuft durch das teilweise alpine Nordalbanien. Aufgrund dieser Topographie weist sie eine große Zahl von Kunstbauten auf. Der Kalimash-Tunnel auf dieser Strecke ist mit 5,65 km der längste des Landes. Bei der Autobahn handelt es sich um das größte und teuerste Infrastrukturprojekt Albaniens. Die Bauarbeiten an der Strecke von Kukës ins benachbarte Kosovo haben Mitte März 2010 begonnen.

(Auszug aus der Wikipedia mit Stand vom 25.06.2011)

Nationale Gesetzgebung

Landesweit geltende Geschwindigkeitsbegrenzungen: JA

Lokale Behörden dürfen geringere Geschwindigkeitsbegrenzungen beschließen: JA

Maximalgeschwindigkeit innerorts: 40 Stundenkilometer

Durchsetzungsgrad: 9/10

Alkoholbegrenzungen: JA

Maximale Promillegrenze: 0,5 Promille

Maximale Promillegrenze Fahranfänger: 0,5 Promille

Atemalkoholtests und / oder Polizeikontrollen: JA

Verkehrstote nach Genuss von Alkohol: 5 Prozent

Durchsetzungsgrad: 8/10

Helmpflicht für Motorradfahrer: JA

Verpflichtend für alle Motorradfahrer JA

Müssen gewisse Helmstandards erfüllt werden? JA

Helmtragerate: keine Angabe

Durchsetzungsgrad: 10/10

Gurtpflicht: JA

Verpflichtend für alle Insassen? JA

Gurtanlegerate: 30% (Vordersitze)

Durchsetzungsgrad: 9/10

Kindersitzpflicht? JA

Durchsetzungsgrad: 8/10

Wirbt das Land für alternative Verkehrsmodi?

Existiert ein nationales Programm für verstärkten Fußgänger- und Radverkehr? NEIN

Existiert ein nationales Programm für die verstärkte Nutzung des ÖPNV? JA

Anzahl gemeldeter Fahrzeuge: 349.646 (2007)

davon PKW: 68%

davon motorisierte Zwei- und Dreiräder: 7%

davon Minibusse, Vans, etc. mit weniger als 20 Sitzplätzen: 8%

davon LKW: 12%

davon Busse: 5%

Daten: Global status report on road safety: time for action. Geneva, World Health Organization, 2009 (www.who.int/violence_injury_prevention/road_safety_status/2009).

Eine Übersicht über weitere Länder finden Sie hier.

Bitte helfen Sie uns! Wir können die Zahl der Verkehrstoten leider nicht immer aktuell halten, da uns die Vielzahl der Länder schier überfordert und wir viele Sprachen auch nicht verstehen. Sollten Sie aktuellere Daten gefunden haben, so würden wir uns freuen, wenn Sie uns diese – bitte mit Quellenangabe versehen – in den Kommentaren unterhalb dieses Beitrags mitteilen könnten. Danke!

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Joff
Joff
1. Oktober 2011 22:02

Hallo,
sollte auch keine Kritik an der Seite hier sein.
Ich dachte mir schon, es werden wohl offizielle Seiten sein.
Da muss man schon schmunzeln wenn man jemals in Albanien unterwegs war.
Zwar gibts Regeln, aber…Nachdem man so dem zigsten Fussgänger/Reiter/Esel/Kuh/KFZ als Geisterfahrer/Traktor auf der Autobahn (hehe) ausgewichen ist merkt man schon das da die Uhren anders ticken.
Interessante Seite übrigens!
Grüße

Hermann
Hermann
Reply to  Randelhoff Martin
30. Juni 2019 12:34

Kann nur zustimmen. Im jahr 2019 werden immernoch keine Helme getragen. Esel, Hunde, Fußgänger, Trecker sind immernoch gang und gebe auf schnellstraßen und Autobahnen. Überholt wird überall und von jeder Seite. kann leider keine offiziellen Verkehrstodeszahlen pro 1mio einwohner finden, bin mir jedoch sicher das alle rekorde gebrochen werden 😅.. auf unsere durchfahrt haben wir Zahlreiche fast Unfälle erlebt und mussten einige male scharf bremsen damit sich jemand einordnen konnte der sich beim überholen verschätzt hat um auszuhelfen…. Man ist auf jeden fall unter dauerstrom zumindest auf Landwegen,

Hermann
Hermann
Reply to  Hermann
30. Juni 2019 12:40

achja.. hupen sind als kommunikationsmittel im dauereinsatz sowohl als beleidigung als auch dankessagung. Verkehrsschilder sind nur Straßenverzierung. Abgesehen von den chaotischen verkehrsbedingungen sind Polizei und Einwohner extrem freundlich. Der Fahrstil lässt sich auf andere lebensbereiche nicht übertragen. 😊

Joff
Joff
1. Oktober 2011 17:54

Hallo,
Also die Helmtragflicht wird in keinster Weise von der Polizei durchgesetzt. 1/10 Punkte wären da angebracht.
Da ich selbst mit dem Motorrad dort war, kann ich über die Gurtpflicht nur spekulieren, wird da aber nicht anders sein.
Es werden selbst elementarste Verkehrsregeln wie z.b. das gegen die Fahrtrichtung fahren für gewöhnlich nicht geahndet. Die Masse der Übertretungen ist einfach zu gross.

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PUNKT Preisträger 2012

Zukunft Mobilität hat den PUNKT 2012 der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in der Kategorie "Multimedia" gewonnen.

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Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) hat mich im Rahmen der VDV-Jahrestagung 2013 in Mainz als “Talent im ÖPNV” des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der VDV vertritt rund 600 Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Schienenpersonennahverkehrs, des Schienengüterverkehrs, der Personenfernverkehrs sowie Verbund- und Aufgabenträger-Organisationen.

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Verfasst von:

Randelhoff Martin

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Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
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