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Gemini – Singapur in Bewegung halten

Gemini Designstudie Singapur Elektroauto Paul Bart | Marvin Bratke | Simon Rauchbart | Daniel Tudman | Florian AbendscheinIn rasant wachsenden Großstädten wird die Verkehrsinfrastruktur oftmals zum limitierenden Faktor. Gemini möchte Engpässen frühzeitig entgegenwirken und bietet dazu eine ganze Reihe von verschiedenen Lösungsansätzen. Am Beispiel des sehr dicht besiedelten und sehr ÖPNV-orientierten asiatischen Stadtstaats Singapur (siehe auch: Singapurs Transportgeheimnis) soll gezeigt werden, wie Gemini die Lücke zwischen persönlicher Mobilität und dem öffentlichen Verkehrsnetz schließen möchte.

Gemini wurde von Florian Abendschein, Paul Bart, Marvin Bratke, Simon Rauchbart und Daniel Tudman im Rahmen ihrer Diplomarbeit “Zukünftige Mobilität in der Metropolregion Singapur” an der TU München entwickelt.Gemini Designstudie Singapur Elektroauto Paul Bart | Marvin Bratke | Simon Rauchbart | Daniel Tudman | Florian AbendscheinGrundlage für Gemini sind das überaus gute soziale Fundament, d.h. der große gesellschaftliche Zusammenhalt in Singapur und das Housing Development Board (HDB). Das HDB wurde von der Regierung in den 1960er Jahren gegründet, um der wachsenden Wohnungsnot Herr zu werden. Im Rahmen zahlreicher Urban Renewal Programme wurden Innenstadtbereiche ohne Rücksicht auf historische Bauten flächensaniert. Die Altstadt wurde Stück um Stück abgerissen und durch neue Hochhaussiedlungen, Hotels und Bürogebäude ersetzt. Das HDB betreibt eine recht restriktive Wohnungsbau- und Wohnungsvergabepolitik und versucht die Wohnungsdichte möglichst weit zu erhöhen. Da der Wohnraum nicht auf dem freien Markt angeboten, sondern von staatlicher Seite zugewiesen wird, existieren genaue Daten über die Belegung der einzelnen Wohnung bzw. des Wohnblocks. Daraus lassen sich die für die Verkehrsplanung wichtigen Daten recht einfach erheben.Gemini Designstudie Singapur Elektroauto Paul Bart | Marvin Bratke | Simon Rauchbart | Daniel Tudman | Florian AbendscheinGrundlage für Gemini ist “LA”, eine extrem reduzierte Kapsel für die Personenbeförderung, die ein wenig an General Motors EN-V erinnert. Der Zweisitzer ist in Leichtbauweise gebaut und wird elektrisch angetrieben. Er dient vorrangig dem Kurzstreckenverkehr in die verkehrsberuhigte und dicht besiedelte Innenstadt. Die Fahrzeuge werden vom Housing Development Board (HDB) in die bestehende Infrastruktur eingebunden.Gemini Designstudie Singapur Elektroauto Paul Bart | Marvin Bratke | Simon Rauchbart | Daniel Tudman | Florian Abendschein

Das interessante an Gemini ist, dass das Fahrzeug sich in öffentlicher Hand befindet. Zur Individualisierung dient “GI”. GI ist eine Art privater Aufbewahrungsbox, die sich hinter der Fahrgastzelle befindet (“LAGI”). Diese Box lässt sich vom Fahrzeug entfernen und kann durch einen integrierten kleinen Elektromotor bewegt werden. Durch die integrierte Reichweitenverlängerung kann die maximale Fahrweite des “LA” erweitert werden. Der GI dient aber auch beim Einkaufen als Einkaufswagen und lässt sich über Nacht leicht in den Wohnbereich integrieren.GEMINI Singapur Elektroauto für die Mobilität der Zukunft

Gemini Designstudie Singapur Elektroauto Paul Bart | Marvin Bratke | Simon Rauchbart | Daniel Tudman | Florian AbendscheinDurch die Kombination zweier “LA”-Einheiten transformiert sich Gemini zu einem Microcar (“LALA”) für bis zu vier Personen. Der Innenraum wird zu einem Raum der Kommunikation und des gemeinsamen Austauschs. Und zum passenden Gefährt für einen Familienausflug.Gemini Designstudie Singapur Elektroauto Paul Bart | Marvin Bratke | Simon Rauchbart | Daniel Tudman | Florian AbendscheinGemini Designstudie Singapur Elektroauto Paul Bart | Marvin Bratke | Simon Rauchbart | Daniel Tudman | Florian AbendscheinIn diesem Video zeigen die Macher nochmals die verschiedenen Kombinations- und Einsatzmöglichkeiten:

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Zukunft Mobilität hat den Grimme Online Award 2012 in der Kategorie Information erhalten. Ich möchte mich bei all meinen Lesern für die Unterstützung bedanken!

PUNKT Preisträger 2012

Zukunft Mobilität hat den PUNKT 2012 der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in der Kategorie "Multimedia" gewonnen.

Logo VDV Verband Deutscher Verkehrsunternehmen

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) hat mich im Rahmen der VDV-Jahrestagung 2013 in Mainz als “Talent im ÖPNV” des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der VDV vertritt rund 600 Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Schienenpersonennahverkehrs, des Schienengüterverkehrs, der Personenfernverkehrs sowie Verbund- und Aufgabenträger-Organisationen.

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Die Inhalte dieses Artikels sind - soweit nicht anders angegeben - unter CC BY-SA 3.0 de lizensiert. Grafiken sind von dieser Lizenz aus Vereinfachungs- und Schutzgründen ausgenommen (Anwendung aufgrund der Verwendung von Grafiken / Bildern mit unterschiedlichen Lizenzen zu kompliziert) außer die CC-Lizenz ist ausdrücklich genannt.

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

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