Binnen- und Seeschifffahrt Designstudie Zukunft

Sauter Carbon Offset Design Deliverance: Effizienter und umweltfreundlicher Postpanmax-Tanker

Das Designbüro Sauter Carbon Offset Design (SCOD) hat ihre neueste Kreation, die “Deliverance”, vorgestellt. Die Deliverance ist ein DynaWing Solar Hybrid Supertanker und das größte und mit Abstand umweltfreundlichste PostPanmax-Schiff, das je entworfen wurde.Sauter Carbon Offset Design Deliverance Solar Hybird Tanker Zukunft der SchifffahrtSauter Carbon Offset Design ist dafür bekannt, Schiffe zu entwerfen, die 50 bis 100 Prozent weniger Schadstoffemissionen emittieren. Durch Optimierung der Schiffsform und der Anwendung von Technik und Materialien aus der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie, kann der Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen massiv reduziert werden.

Der Öltanker Deliverance soll einen 75% geringeren Treibstoffverbrauch und reduzierte Emissionskennwerte in gleicher Höhe aufweisen. Die Einsparungen resultieren vorrangig aus den genutzten Antriebsenergien und aerodynamischen Verbesserungen. Etwa 50 Prozent der Antriebsenergie wird aus Flüssigerdgas (LNG) gewonnen, die anderen 50 Prozent stammen aus Wind- und Sonnenenergie.Sauter Carbon Offset Design Deliverance Solar Hybrid Tanker Zukunft der SchifffahrtDer 330.000 dead weight tonnage (dwt) (siehe Schiffsmaße @ Wikipedia) “schwere” Tanker, kann maximal 2 Millionen Barrel Erdöl laden. Mit einer Länge von 426 Metern ist er für die neuen und vergrößerten Schleusen des Panama-Kanals geplant. Diese werden derzeit von 34 Meter Breite und 305 Meter Länge auf 55 Meter Breite und 427 Meter Länge ausgebaut.

Im Vergleich mit anderen 2 Millionen Barrel Öltankern (very-large crude carriers – VLCC) ist die Deliverance länger, schmaler und hat weniger Tiefgang. Dadurch liegt am Rumpf weniger Widerstand an, was in Verbindung mit zwei gegenläufig rotierenden Twin-Propellern an einer Propellergondel (POD-Antrieb), die mit einem Hybridantrieb angetrieben werden, den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen um bis zu 35 Prozent senkt. Ein System von Mitsubishi verringert die Widerstandskennziffern des Rumpfes noch weiter. Kleine Luftblasen werden durch spezielle Ventile im Unterwasserschiff (der unter Wasser liegende Teil des Schiffskörpers) freigelassen, die diesen komplett umhüllen. Diese Luftschmierung lässt das Schiff besser durch das Wasser gleiten. Weitere Informationen zu diesem System können hier abgerufen werden.

Weitere 20 bis 30 Prozent Reduktion werden durch “DynaWing”-Rollsegel mit einer Fläche von 500.000 Quadratmetern erreicht. Das Deck ist mit Solarzellen des italienischen Anbieters Solbian besetzt. Dadurch wird eine Reduktion des Treibstoffbedarfs und der Emissionen um weitere 15 bis 20 Prozent erreicht. Der Flüssigerdgas-Hybridantrieb stammt von einem führenden Hersteller von Schiffsdieselmotoren und Schiffspropellern, dem finnischen Konzern Wärtsilä.WÄRTSILÄ LNG-Hybridschiffsantrieb

 Bild: WÄRTSILÄ LNG-Antrieb aus dem WÄRTSILÄ TECHNICAL JOURNAL 01/2007

En herkömmlicher 330.000 dwt Tanker benötigt einen etwa 30 MW starken Dieselantrieb. Dieser besteht häufig aus einer schwerölbetriebenen Hauptmaschine mit Direktantrieb der Antriebswelle mit feststehendem Propeller. Durch die aerodynamischen Verbesserungen benötigt die Sauter Carbon Offset Design Deliverance nur noch einen 20 MW starken Antrieb, 10 MW werden durch den LNG-Antrieb bereitgestellt und 10 MW von Sonne und Wind.

Pro Jahr soll das Schiff im Vergleich mit Tankern gleicher Größe 110.000 Tonnen CO2 weniger emittieren. Über die übliche Lebenszeit von 25 Jahren werden somit 3 Millionen Tonnen CO2 eingespart. 

Der Preis soll um 15% höher liegen. Aber alleine die Einsparungen durch den verringerten Kraftstoffverbrauch liegen bei 60 Millionen Dollar. Pro Jahr.

Anonymous

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Randelhoff Martin

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