Batterietechnik Elektromobilität Konzepte Straßenverkehr Umwelt urbane Mobilität

Volkswagen zeigt Elektrotaxi “Milano” Designstudie

Volkswagen hat auf der Hannover Messe die Studie eines kompakten rein elektrisch betriebenen Taxikonzepts mit dem Namen “Milano” vorgestellt. Volkswagen möchte dadurch nicht nur neue Wege für die individuelle Mobilität entwickeln, sondern auch für andere innerstädtische Transportmodi. Elektrische Antriebe scheinen für den Taxibetrieb, in dem zum großen Teil nicht allzu lange Strecken zurückgelegt werden, besonders geeignet.

Elektrotaxi VW Designstudie Milano elektro

Das Design der Studie erinnert stark an das 2007 vorgestellte Konzeptcar VW space up! blue. Für den Taxibetrieb wurden jedoch einige Modifikationen vorgenommen. So ist die Fahrgasttür – eine seitliche Schiebetür –  nur auf der rechten Seite, der Fußgängerwegseite, zu finden. Dies soll die Sicherheit der Fahrgäste erhöhen. Des weiteren verzichtet die Designstudie komplett auf einen Kofferraum und einen Beifahrersitz. Das Gepäck der Fahrgäste soll in einer extra Halterung an Stelle des Beifahrersitzes transportiert werden. Farblich ist das Fahrzeug an frühere Mailänder Taxis angelehnt.

Elektrotaxi VW Designstudie Milano elektro

Das Glasdach erinnert sehr an die Volkswagen Sedan-Busse aus den fünfziger Jahren. Es lässt sehr viel Licht in den Fahrgastraum und bietet nachts einen großartigen Panoramablick auf den Himmel und die städtische Architektur. Durch das Fehlen des Kofferraumes genießen die Passagiere während der Fahrt eine sehr große Beinfreiheit.

Elektrotaxi VW Designstudie Milano elektro

Angetrieben wird das 1,5 Tonnen schwere VW Milano Taxi von einem 50 kW starken Elektromotor, der es kurzzeitig auf eine Spitzenleistung von 85 kW (115 PS) bringt. Damit ist das Milano Taxi bis zu 120 km/h schnell. Seine Energie bezieht das Aggregat aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 45 Kilowattstunden. Eine komplette Akkuladung soll für bis zu 300 Kilometer genügen. Wahrscheinlich nutzt die Fahrzeugstudie die SCiB-Batterietechnik (Super Charge Ionen Batterie) vom Volkswagen-Partner Toshiba. Durch die Verwendung eines neuartigen Materials für die negativen Elektroden, neue Separatoren und ein spezielles Elektrolyt, können die Zellen innerhalb von fünf Minuten zu 90% aufgetankt werden. Die im Taxi verbauten Akkus sollen an einer Ladestation innerhalb einer Stunde auf bis zu 80 Prozent der Gesamtkapazität aufgeladen werden können. Dies entspricht nicht ganz der möglichen Kapazität der SCiB-Batterietechnik, allerdings könnte die Leistungsfähigkeit aus Gewichtsgründen reduziert worden sein. Ein SCiB-Akku in der 2011-Version hat eine Nennkapazität von 20Ah mit 12 Volt je ein Kilo-Modul. Dies entspricht 240 Watt/Kilogramm. Die genannten 45 Kilowattstunden Kapazität würden also ein Gewicht von 200 Kilogramm alleine für die Akkus bedeuten. Daher könnten an den Akkus Abstriche gemacht worden sein.

Elektrotaxi VW Designstudie Milano elektro

Anonymous

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments

Jetzt abonnieren

4.416Fans
8.046Follower
2.618RSS-Abonnements
990Follower
  

Neue Diskussionsbeiträge

  • AnonymousRandelhoff Martin zu News- und Diskussionsfaden März 2024Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland: Eine von Bundesverkehrsministerium eingesetzte, aber unabhängig arbeitende Expertenkommission empfiehlt einen THC-Grenzwert im Straßenverkehr von 3,5 ng/ml THC Blutserum. Um der besonderen Gefährdung durch Mischkonsum von Cannabis und Alkohol gerecht zu werden, wird empfohlen, für Cannabiskonsumenten ein absolut…
  • AnonymousNorbert zu News- und Diskussionsfaden März 2024Keine innerdeutsche Luftpost mehr https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2024-03/deutsche-post-brief-fluege-ende Wird als Umweltschutz verkauft, aber im Text steht, dass die Anzahl der innerdeutschen Flüge zurückgegangen ist, weil das Aufkommen geringer geworden ist. Wenn das nicht mal ein rein wirtschaftliche Entscheidung war.
  • AnonymousBu site sitemap tarafından oluşturulmustur zu Automatisierung des StraßengüterfernverkehrsAutomatisierung des Straßengüterfernverkehrs | Zukunft Mobilität https://esseepankki.proakatemia.fi/en/agustin-gutierrez-v-how-to-avoid-the-abandoned-cart-in-your-ecommerce/
  • AnonymousNorbert zu News- und Diskussionsfaden März 2024Knöllchen aus der CH können auch in D durchgesetzt werden in Zukunft https://www.spiegel.de/panorama/schweiz-knoellchen-werden-bald-auch-in-deutschland-vollstreckt-a-5929ecec-f1f8-47e4-80f0-48235c09cd7a
  • AnonymousNorbert zu News- und Diskussionsfaden März 2024Wer rücksichtslos ist, kann ach in D sein Kfz los sein https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/vg-neustadt-an-der-weinstrasse-5l19324nw-polizei-raser-fahrzeug-sicherstellen/

Auszeichnungen

Grimme Online Award Preisträger 2012

Zukunft Mobilität hat den Grimme Online Award 2012 in der Kategorie Information erhalten. Ich möchte mich bei all meinen Lesern für die Unterstützung bedanken!

PUNKT Preisträger 2012

Zukunft Mobilität hat den PUNKT 2012 der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in der Kategorie "Multimedia" gewonnen.

Logo VDV Verband Deutscher Verkehrsunternehmen

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) hat mich im Rahmen der VDV-Jahrestagung 2013 in Mainz als “Talent im ÖPNV” des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der VDV vertritt rund 600 Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Schienenpersonennahverkehrs, des Schienengüterverkehrs, der Personenfernverkehrs sowie Verbund- und Aufgabenträger-Organisationen.

Lizenz

Zukunft Mobilität Creative Commons

Die Inhalte dieses Artikels sind - soweit nicht anders angegeben - unter CC BY-SA 3.0 de lizensiert. Grafiken sind von dieser Lizenz aus Vereinfachungs- und Schutzgründen ausgenommen (Anwendung aufgrund der Verwendung von Grafiken / Bildern mit unterschiedlichen Lizenzen zu kompliziert) außer die CC-Lizenz ist ausdrücklich genannt.

Weitere Informationen

Verfasst von:

Anonymous

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net