Elektromobilität Straßenverkehr Studien

Marktanalyse Elektroauto

Zwei aktuelle Studien der Beratungsgesellschaft Roland Berger 1 und der Nürnberger Marktforschungsunternehmens Puls, ziehen 37% der Deutschen den Kauf eines Elektroautos in Erwägung. Ebenso viele sehen im Elektroantrieb die Zukunft der individuellen Mobilität auf sie zu rollen. Jeder zweite Autokäufer kann sich den Kauf eines Elektroautos grundsätzlich vorstellen.

Problematisch ist jedoch der Preisaufschlag, den potentielle Kunden zu bezahlen bereit sind. dieser liegt laut Puls bei 2.200 Euro und laut Roland Berger bei 4.000 Euro. Allerdings liegen die Mehrkosten für Batterie und Elektroantrieb bei umgerechnet 10.000 Euro. Der durchschnittliche deutsche Autofahrer unterschätzt die Mehrkosten eines Elektroautos also deutlich und ist nicht bereit für seine Mobilität einen höheren Preis zu bezahlen. Dies wirft zum einen die Frage auf, ob sich Elektroautos wie von Politik und Industrie beschrieben, im Markt durchsetzen können und zum anderen, dass ein erheblicher Forschungsbedarf insbesondere in der Batterietechnologie notwendig ist.

Außerdem liegt noch viel Aufklärungsarbeit vor den Automobilherstellern: 65% der befragten Kunden fühlen sich derzeit noch nicht ausreichend informiert. Dies kann daran liegen, dass sich das Elektroauto noch sehr selten im Straßenbild und in den Autohäusern finden lässt.  Defizite existieren laut der Studie “Welche Chancen haben Elektrofahrzeuge in Deutschland?” 2 des Marktforschungsinstitut Puls aus dem Juli letzten Jahres insbesondere im Bereich Leistung, Angebot und den Kosten. Knapp ein Drittel fühlt sich über Reichweite und Umweltverträglichkeit sehr gut bzw. gut informiert. Insbesondere junge Menschen zeigen ein großes Interesse an der Elektromobilität.

30% würde einen Austausch des Akkus an einer Wechselstation (z.B. Better Place) bevorzugen, ungefähr 68% sind für ein Aufladen an der Steckdose. Elektroautos sind besonders im Mittelklasse- und Kleinwagenbereich gefragt. In der Oberklasse und bei Sportwagen liegt das Interesse bei nur etwa einem Prozent.

  1. Powertrain 2020 Electric Vehicles – Voice of the Customer, Roland Berger, München, 2010 http://www.rolandberger.com/media/pdf/Roland_Berger_Powertrain_Voice_of_customer_20100504.pdf
  2. “Welche Chancen haben Elektrofahrzeuge in Deutschland?”, Marktforschungsinstitut Puls, 20. Juli 2009, http://www.puls-navigation.de/files/studien/elektrofahrzeuge.pdf
Anonymous

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Grimme Online Award Preisträger 2012

Zukunft Mobilität hat den Grimme Online Award 2012 in der Kategorie Information erhalten. Ich möchte mich bei all meinen Lesern für die Unterstützung bedanken!

PUNKT Preisträger 2012

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Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) hat mich im Rahmen der VDV-Jahrestagung 2013 in Mainz als “Talent im ÖPNV” des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der VDV vertritt rund 600 Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Schienenpersonennahverkehrs, des Schienengüterverkehrs, der Personenfernverkehrs sowie Verbund- und Aufgabenträger-Organisationen.

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
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