Einer meiner Professoren an der TU Dresden, Prof. Dr.-Ing. Gerd-Axel Ahrens (Verkehrs- und Infrastrukturplanung), hat im Jahr 2010 zwei interessante Interviews zum Thema “Wie sind wir in Zukunft unterwegs” gegeben. 60 Prozent aller Wege sind kürzer als fünf Kilometer. Nichtsdestotrotz fahren viele Menschen diese Strecke mit dem Auto. Dabei haben Strecken bis zu fünf Kilometer die perfekte Länge für das Fahrrad. Durch das von uns selbst eingeschränkte Wahlverhalten fahren wir mehr Auto als wir eigentlich bräuchten und als uns gut tut. Eine Folge ist die Überlastung des Verkehrsnetzes. Der Stau, das sind wir selber. Professor Ahrens plädiert für eine intelligentere Verkehrswahl. Wir sollten darüber nachdenken, welches Verkehrsmittel für unseren Weg die beste Wahl ist. Das kann...
urbane Mobilität
Viele Großstädte und Metropolregionen haben ein Stauproblem. Durch die hohe Bevölkerungsdichte existiert ein großes Bedürfnis an Mobilität und somit ein hohes Verkehrsaufkommen. Aber der Verkehrsfluss hängt nicht nur von variablen Faktoren wie Verkehrsunfällen, Tageszeiten oder Witterungsverhältnissen ab, sondern auch von konstanten Faktoren. Dazu gehörten topografische Gegebenheiten, die Bevölkerungsverteilung, Platzierung von Wohn- und Gewerbegebieten sowie ein intelligentes Zusammenspiel der verschiedenen Verkehrsmittel. Generell wird die gefahrene Geschwindigkeit von folgenden drei Faktoren beeinflusst: Die physischen Gegebenheiten der gefahrenen Strecke wie Entfernung, Kapazität, Anzahl der Lichtsignalanlagen, Abbiegehäufigkeit und Abbiegebeziehungen, etc. der zeitabhängige...
Ich interessiere mich ja immer dafür, warum Menschen ein bestimmtes Verkehrsmittel wählen und die ebenfalls vorhandenen Alternativen nicht. Das diese Entscheidung nicht ausschließlich rational getroffen werden, ist ja bereits länger bekannt. Hier stoßen die entsprechenden Wahlmodelle an ihre Grenzen. So spielen die Kosten zwar eine gewisse Rolle, aber auch ein kostenloser ÖPNV kann die Menschen nicht dazu bewegen, das Auto stehen zu lassen. Dies haben die entsprechenden Versuche in Templin und Lübben gezeigt. In der Verkehrswissenschaft werden Formeln wie diese genutzt, um die Verkehrsmittelwahl zu ermitteln und vorherzusagen: Verkehrsaufteilung auf der Basis der diskreten Entscheidungstheorie am Beispiel des Rubit-Modells. Variante 1 mit einem multiplikativ verknüpften Nutzenansatz sowie...
Tallinn wagt es, Templin und Lübben haben es gewagt und Tübingen würde gerne: die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs kostenlos anbieten. Ziel ist es, den ÖPNV zu stärken und die Bevölkerung zur Nutzung von Bus und Bahn zu animieren. Autofahrer sollen vom Auto in die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen. Abgase, Lärm und Unfälle sollen verringert werden. Ich möchte in diesem Artikel kurz auf die Vor- und Nachteile, die Wirkungen und Effekte eines kostenlosen ÖPNV eingehen. Allgemeine Wirkungen eines kostenlosen ÖPNV Ein Nulltarif im ÖPNV hat kurz- wie auch langfristig steigende Fahrgastzahlen zur Folge. Es existiert ein Verkehrsverlagerungseffekt vom MIV (Pkw und Motorrad) hin zum ÖPNV.1 Allerdings ist dieser Effekt nicht nur auf diese Nutzergruppe beschränkt. Ebenso wird für...
Tallinn wagte, was zuvor noch keine europäische Großstadt gewagt hat. In der estnischen Hauptstadt mit 416.434 Einwohnern (01.03.2012) ist ab 2013 der Öffentliche Personennahverkehr für die Einwohner kostenfrei nutzbar. So hatte die Bevölkerung von Tallinn in einer Volksabstimmung mit einer Mehrheit von 75,5 Prozent entschieden. Natürlich ist die ÖPNV-Nutzung nicht vollständig kostenfrei. So fallen für den Fahrdienst, Kraftstoffe, Abschreibungen, Werkstatt und Instandhaltung, usw. natürlich Aufwände an. Diese werden nur nicht durch Fahrgelterlöse und Zuschüsse gedeckt, sondern vollständig von der Kommune, dem Staat / Land getragen. Die Bereitstellung eines kostenlosen ÖPNV erfordert somit eine Querfinanzierung aus anderen Quellen. Dies können eine Umschichtung des kommunalen Haushaltes...
Der französische Designer Vincet Montreuil hat einen Wettbewerbsbeitrag für den Shell GameChanger DRIVEN Amsterdam eingereicht. Ziel des Wettbewerbs war es, ein umweltfreundliches Fahrzeugkonzept zu entwickeln. Sein Wettbewerbsbeitrag ist ein kompaktes elektrisch betriebenes “Pod Car”, das sich gut in die in Amsterdam existierenden Verkehrsoptionen einfügen soll.Das Fahrzeug kann je nach Einsatzweck unterschiedlich genutzt werden. Die Sitzposition kann entweder für die innerstädtische Fahrt, das sportive Fahren oder eine Fahrt über größere Distanz eingestellt werden. Trotz der komapkten Maße können bis vier Personen auf einmal mit dem Fahrzeug fahren.Sinn des Fahrzeugkonzepts ist die bessere Vereinbarkeit mit dem Radverkehr. Autos, Motorräder / -roller und Busse in Amsterdam...
Für dieses Wochenende habe ich ein Video über fahrradfreundliche Städte als Video zum Wochenende ausgesucht. Das Fahrrad wird von vielen immer noch nicht als Verkehrsmittel für den Alltag angesehen. Dabei zeigen bereits seit einigen Jahren viele Städte die Leistungsfähigkeit des Fahrrads. Einige werden in diesem Video vorgestellt. Natürlich sind die üblichen Verdächtigen Amsterdam und Kopenhagen dabei (kann man nicht oft genug ansehen). Interessant ist aber auch der Blick nach Bogotá in Kolumbien. Mit mehreren hundert Kilometer Radweg und hunderttausenden Radfahrern jeden Tag reiht sich die Hauptstadt Kolumbiens mittlerweile in die Reihe der großen Fahrradstädte auf diesem Planeten ein. Um ihre persönlichen Daten zu schützen, wurde das Laden des YouTube-Videos und die damit verbundene...