Bereits kleine technologische Neuheiten können bereits in wenigen Jahren zu einer massiven Veränderung unseres Lebens, der Gesellschaft und auch des Verkehrsbereichs führen. Nur sehr wenige haben zu Beginn des 21. Jahrhunderts an soziale Netzwerke und Smartphones gedacht – heute sind sie kaum noch aus unserem Tagesablauf wegzudenken.
Wer an Fortschritt glaubt, kann bereits aus kleinen technischen Erfolgen Trends für die Zukunft ableiten. Anfang der Woche musste ich beim Lesen eines Artikels auf der Webseite der BBC kurz zucken: Der Schwimmroboter PacX Wave Glider hat nach einem Jahr die 16.668 Kilometer lange Strecke von San Francisco nach Australien zurückgelegt.
Der vom amerikanischen Unternehmen Liquid Robotics entwickelte Roboter soll in Zukunft der Erforschung der Meere dienen. Vollkommen autark soll er Daten sammeln und die Forschung in den Bereichen Klima, Strömungslehre, usw. voranbringen.
Die zur Fortbewegung und zum Betreiben der Messgeräte notwendige Energie wird zu 100 Prozent regenerativ erzeugt. Die Bewegungen der Wellen und die Sonne sind zum Betreiben des Roboters vollkommen ausreichend.
Jeder Roboter besteht aus zwei Teilen. Der obere Teil, der die Form eines Surfboards hat, ist über ein Kabel mit dem unteren Teil verbunden. An diesem befinden sich mehrere Flossen, das Ruder und ein Kiel. Durch die Wellenbewegung und den damit zusammenhängenden Wasserwiderstand werden die Flossen bewegt und Energie erzeugt.
Es entsteht ein vollautonomes Wasserfahrzeug, das nicht von fossilen Brennstoffen abhängig ist und keinen technisch aufwendigen Antriebsstrang besitzt.
Zunächst einmal ist der PacX Wave Glider eine enorme Erleichterung in der Ozeanforschung. Statt monatelang eine Crew auf einem Boot Proben nehmen zu lassen, kann der Roboter vollkommen autonom agieren. Wenn man die Idee dieses Schwimmroboters jedoch weiterdenkt, wäre auch ein Einsatz im Seetransport denkbar. So könnten zunächst kleinere Schiffe mit diesem Antriebssystem ausgestattet werden und 100 Prozent regenerativ Güter von A nach B verteilen. Durch den vollautonomen Betrieb könnte die Sicherheit im Seeverkehr steigen und die Effizienz globaler Warenströme gesteigert werden. Transporte von 10 TEU oder sogar weniger könnten effizient und zeitnah über die Weltmeere oder in Häfen abseits der großen Schifffahrtsrouten und mit entsprechend niedriger Frequenz durchgeführt werden. Denkbar wäre auch eine Kombination mit Solarsegeln, Solardecks mit konventionellen Segeln oder Winddrachen.
Aber auch ohne den autonomen Aspekt ist es durchaus eine charmante Idee die zwei Energiequellen zu nutzen, denen ein Schiff ständig ausgesetzt ist: den Wellen und der Sonne.
Sind diese Roboter nicht ziemlich langsam?
Dachte bei der Meldung auch erst an Warentransporte.
Die Waveglider könnten aber vllt. das ganze Plastik aus den Ozeanen fischen.
Schnell ist eteas anderes, das stimmt. Der Wave Glider dürfte in der Konfiguration etwa 30 Kilometer am Tag schaffen. Ich weiß nicht, inwieweit man das skalieren kann oder ob es überhaupt technisch machbar wäre, größere Schiffe damit anzutreiben. Es war nur eine Idee, was man sich in ferner, ferner Zukunft und ein paar Technologiezyklen später vorstellen könnte.
Und zum Plastikmüll sammeln wäre der Wave Glider sicherlich auch geeignet… ;-)