Janette Sadik-Khan war von April 2007 bis 2013 Beauftragte für den Verkehr1 der Stadt New York City. Während ihrer Amtszeit war sie verantwortlich für 10.000 Kilometer Straßennetz, 800 Brücken, 12.000 Kreuzungen, 1,3 Millionen Straßenschilder und 300.000 Straßenlampen. Und für eine neue Verkehrspolitik in New York City.
Während ihrer Amtszeit wurden viele Straßenabschnitte wie beispielsweise der Broadway (siehe Foto) für die Belange des Fuß- und Radverkehrs sowie des ÖPNV umgestaltet. Janette Sadik-Khan ersetzte hierfür die Planungsvorschriften für die Verwaltung. Ihre Vorgängerin, Iris Weinshall, hatte sich maßgeblich auf die AASHTO Highway Designs gestützt, welche jedoch eher für die Belange ländlich und suburban geprägter Räume geeignet sind. Gemeinsam mit der National Association of City Transportation Officials (NACTO) wurde eine neue Planungsgrundlage für New York City geschaffen, welche für eine Großstadt wie New York City mit hoher Bevölkerungsdichte und starkem Verkehrsaufkommen passend sind.
Die Umbaumaßnahmen auf Basis der neuen Planvorschriften. blieben keine Einzelmaßnahmen, sondern sind Bestandteil eines umfangreichen Rahmenkonzepts zur Umgestaltung des öffentlichen Raums. Dies beinhaltet neben der Umsetzung auch die Evaluierung und Bewertung mit bislang guten bis sehr guten Ergebnissen.
In ihrer Amtszeit wurde der 1997 beschlossene “Bicycle Master Plan” beschleunigt und in großen Teilen umgesetzt. So wuchs das Radwegenetz im ersten Jahr ihrer Amtszeit von 46,7 km im Jahr 2006 auf 101 km im Jahr 2007. In den kommenden fünf Jahren wurden über 400 km neue Radwege oder ‘anteilig genutzte Fahrstreifen‘ markiert. Im Jahr 2013 wurde zudem das New Yorker Bikesharing-Angebot Citibike mit 6.000 Rädern und 330 Stationen eröffnet.
Janette Sadik-Khan berichtete auf der TEDCity 2.0-Konferenz von ihrer Motivation, den Herausforderungen bei der Umsetzung und den Erfahrungen, welche sie und die New Yorker Verwaltung machen durften. Es zeigte sich, dass vor allem ein Vorgehen Wirkung zeigte: Mutige Experimente, die schnell und günstig umgesetzt wurden. Das beste Beispiel: Die Umgestaltung des Times Square.
Ergebnisse:
- Zahl der verletzten Fußgänger: -35 %
- Zeitgewinne des Verkehrs: +17 %
- mehr Menschen, die zu Fuß gehen und sich an einem Platz aufhalten, sind gut für den Einzelhandel.
- Fünf neue Flagship-Stores
- Mieten für Einzelhandelsflächen haben sich verdoppelt
- Times Square ist nun einer der zehn umsatzstärksten Plätze weltweit
Ihre Politik und vor allem die daraus resultierenden Ergebnisse unterstützen mich in meiner Meinung, dass die Verkehrs- und Mobilitätswende vor allem eine kommunale Aufgabe ist. Es ist an der Zeit, dass dies flächendeckend erkannt, verstanden und entsprechend gehandelt wird.
- vom Status vergleichbar wie ein deutscher Baubürgermeister oder Sozialbürgermeister ↩