Binnen- und Seeschifffahrt

[Video zum Wochenende] Der Bau des größten Schiffes der Welt. In 76 Sekunden.

Mit den Schiffen der Triple-E-Klasse lässt die dänische Reederei Maersk-Line derzeit die weltweit größten Containerschiffe bauen. Mit einer Transportkapazität von 18.000 TEU können die Schiffe 2000 TEU oder 13 Prozent mehr transportieren als das zurzeit größte Containerschiff, die CMA CGM Marco Polo. Die neue Containerschiffgeneration soll nicht nur die größte, sondern auch die nach TEU energieeffizienteste werden. Die Schiffe werden 400 Meter lang und 59 Meter breit. Die höhere Transportkapazität liegt aber hauptsächlich in der veränderten Rumpfform (U statt V) begründet.

Mit einem Tiefgang von 14,5 Metern können sie weder voll beladen in einem Hafen auf dem amerikanischen Kontinent anlegen noch durch den Panamakanal fahren. Der einzige deutsche Hafen, den die Schiffe der Triple-E Klasse voll beladen anfahren können, ist der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven.

Maersk Triple-E Containerschiff
Weltweit größte Containerschiffe: Schiffe der Triple-E-Klasse der dänischen Reederei Maersk-Line

Als Antrieb dienen zwei langsam laufende (80 / min) MAN Zweitakt-Dieselmotoren mit einer Leistung von 86.000 PS (63.253 kW). Diese benötigen je nach Beladung und Geschwindigkeit bis zu einem Viertel weniger Kraftstoff je TEU als ein heute auf der Asien-Europa-Route eingesetztes Containerschiff. Die CO2-Emissionen je TEU liegen sogar bis zu 50 Prozent unter heutigen Schiffstypen.

Triple-E Maersk Groesse Vergleich
Segment der Maersk Triple-E Klasse in der Werft in Okpo, Korea

Die Motoren sind für eine Geschwindigkeit von 19 Knoten optimiert. Dieser Wert liegt etwa vier bis sieben Knoten niedriger als bei heutigen Großschiffen. Im Vergleich zur Höchstgeschwindigkeit (25 Knoten) reduziert sich der Kraftstoffbedarf bei 22,5 Knoten um 20 Prozent, bei 20 Knoten um 37 Prozent und bei 17,5 Knoten um 50 Prozent.

Die Antriebsenergie wird über zwei Festpropeller mit vier Schaufeln und einem Durchmesser von 9,8 Metern in Schub umgesetzt. Zwei Propeller erlauben eine bessere Verteilung des Drucks, die den Effizienznachteil durch die Verwendung von Zwillingsmotoren mehr als wettmachen. Normalerweise wird nur eine Maschine für den Antrieb genutzt, durch die Zweischneckenmotoren können jedoch größere Propellerdurchmesser ohne die Notwendigkeit eines tieferen Tiefgangs verbaut werden. Durch die Verwendung von zwei kleineren Motoren, achtern montiert, wird zudem die Ladekapazität weiter erhöht. Die installierte Leistung liegt rund 20% niedriger als bei Schiffen der E-Klasse (Emma Maersk).

CO2-Emissionen Maersk Triple-E Emissionsvergleich Lkw Eisenbahn Flugzeug
Vergleich der CO2-Emissionen zum Transport einer Tonne über einen Kilometer zwischen einem Schiff der Triple-E-Klasse, dem Lkw, Flugzeug und der Eisenbahn

Die Schiffe sollen nach einer Nutzungsdauer von 25 Jahren zu 98 Prozent recycelt werden können.

Maersk und Discovery Channel haben ein Zeitraffervideo vom Bau des ersten Schiffes, der Mærsk Mc-Kinney Møller, in der Daewoo Shipbuilding & Maritime Engineering (DSME)-Werft in Okpo, Korea, veröffentlicht. Der Film ist aus 50.000 Einzelfotos, die über drei Monate hinweg angefertigt wurden, zusammengesetzt.

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

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Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Johannes
Johannes
2. April 2013 18:55

Danke für den interessanten Artikel! Gibt es eine Grafik über die CO2-Emissionen auch für den Personentransport? Mich würde speziell interessieren, ob dort das Schiff dem Flugzeug in ähnlichem Maße überlegen ist.

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Randelhoff Martin

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Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
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