Binnen- und Seeschifffahrt Umwelt

Renaissance der Segelschiffe? Moderner Dreimaster soll 2012 in See stechen

Die sauberste Form die sieben Weltmeere zu befahren, war und ist das Segelschiff. Um CO2-Emissionen im Schiffsverkehr zu reduzieren, wird in den letzten Jahren verstärkt über den Einsatz von Segeln oder Drachen im Seeverkehr nachgedacht. Das britische Unternehmen B9 Energy, eigentlich ein Windenergieunternehmen, plant den Bau von emissionsfreien Frachtschiffen, die mit Hilfe von Segeln und Biogas angetrieben werden. Diese sollen hinsichtlich Preis und Schnelligkeit mit konventionell betriebenen Schiffen mithalten können.

Das Schiff wurde vom berühmten britischen Rennyachtdesigner Rob Humphreys entworfen.

B9 Segelschiff Frachtschiff Warentransport Seeverkehr RevolutionEtwa 87% des internationalen Handels werden mit Hilfe von Schiffstransporten abgewickelt. Diese sind für etwa vier Prozent des globalen CO2-Ausst0ßes verantwortlich. Mit Hilfe von automatisierten, computergesteuerten Segeln, die sich möglichst rasch sich ändernden Windverhältnissen anpassen, sollen diese Emissionen verringert werden. Zum Einsatz kommen soll auch ein sogenanntes Skysail, ein alternatives Zusatz-Antriebssytem für Schiffe auf Basis von Zugdrachen. Der Rumpf wird aus recyceltem Stahl, der mit Hilfe von getrocknetem Holz wieder eingeschmolzen wird, gefertigt.

In windärmeren Perioden soll ein mit Biotreibstoffen (aus Essensresten) oder flüssigem Erdgas betriebener Motor von Rolls Royce das Schiff über die sieben Weltmeere gleiten lassen.

Technische Ausstattung eines modernen Segelschiffs des 21. Jahrhunderts B9 ShippingDie maximale Zuladung soll 9.000 Tonnen betragen. Schiffe mit konventionellen Antrieb transportieren in der Regel mehr als 100.000 Tonnen. Allerdings soll der hundert Meter lange Dreimaster vorrangig in europäischen Gewässern unterwegs sein, insbesondere in windreichen Regionen wie die Nord- und Ostsee. Die Reichweite soll etwa 1.600 Kilometer betragen. Denkbar wäre ein Ersatz für die zahlreichen Feederschiffe, die zwischen Skandinavien und Deutschland / Holland unterwegs sind. Die erste Aufgabe der Schiffe wird es jedoch sein, auf CO2-neutrale Weise Biomasse aus den Staaten des Baltikums nach Großbritannien zu bringen.

Es bleibt allerdings fraglich, ob und wann größere Schiffe durch Segelschiffe ersetzt werden können. Aber für den gedachten Operationsbereich sind diese Segelschiffe eine innovative und umweltfreundliche Alternative!


Weitere Informationen lassen sich bei B9 Shipping finden.

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) hat mich im Rahmen der VDV-Jahrestagung 2013 in Mainz als “Talent im ÖPNV” des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der VDV vertritt rund 600 Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Schienenpersonennahverkehrs, des Schienengüterverkehrs, der Personenfernverkehrs sowie Verbund- und Aufgabenträger-Organisationen.

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
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