Luftverkehr Zukunft

Drei Flugzeugkonzepte für das Jahr 2025

Die NASA ist seit jeher an neuen Ideen für den Flugverkehr der Zukunft interessiert. Ende 2010 hat die NASA drei Verträge mit Lockheed Martin, Northrop Grumman und Boeing geschlossen. Diese drei großen Namen des Flugzeugdesigns sollten Konzepte für den Flugverkehr des Jahres 2025 entwickeln. Nun wurden die ersten Entwürfe vorgelegt.

Die NASA hat den drei Unternehmen das Ziel gesetzt, neue Flugzeuge zu entwickeln, die bei gleicher Kapazität eine größere Effizienz und einen geringeren Kerosinverbrauch haben und dabei geringere Schadstoffemissionen und weniger Lärm verursachen. Bei ihrem Bau sollen sie ressourcenschonender und umweltfreundlicher sein.

Die genaue Aufgabe sollte sein, ein Flugzeug zu entwickeln, das bis spätestens 2025 einsatzfähig ist. Die Geschwindigkeit soll 85% der Schallgeschwindigkeit betragen (= Mach o,85 = 917,39 km/h), eine Reichweite von 7.000 Meilen (ungefähr 11.000 Kilometer) abdecken und zwischen 50.000 und 100.000 Pfund (Passagiere bzw. Fracht) laden können.

Boeing

Boeings Entwurf ist früheren Entwürfen des amerikanischen Flugzeugbauers sehr ähnlich. Der Nurflügler bietet hunderten von Passagieren oder Tonnen von Fracht ausreichenden Platz. Fraglich ist nur, wie die Passagiere sich in dem fensterlosen Flugzeug fühlen werden. Der Antrieb befindet sich am Heck und ist so angelegt, dass der Lärm aufgrund der großen Flügelfläche nicht nach unten abstrahlen kann. Dadurch werden zum Beispiel Bewohner in Anflugschneisen nicht allzu stark durch den Lärm belästigt.

Boeing NASA Flugzeug des Jahres 2025 Entwurf DesignstudieZum Einsatz sollen entweder ein hocheffizientes und verbrauchsarmes Düsentriebwerk, das speziell lärmoptimiert ist, kommen oder ein extrem treibstoffsparender Propellerantrieb, der derzeit Ziel diverser Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist.

Lockheed Martin

Das Flugzeugkonzept von Lockheed ist der Entwurf mit dem konventionellsten Rumpf. Außerordentlich ist jedoch das aerodynamische Design der Flügel und des Antriebs. Die Flügel erinnern stark an den Dreamliner, jedoch sind an den Enden Winglets bzw. Sharklets angebracht, die kreisförmig nach oben führen und sich mit der Turbine am Heck verbinden. Dadurch soll die Tragflächenoberfläche vergrößert werden, wodurch sich der Auftrieb verstärkt.

Lockheed Martin NASA Flugzeug des Jahres 2025 Entwurf DesignstudieAm Heckleitwerk befindet sich ein einzelnes großes Triebwerk. Durch die Platzierung wird die Mittelachse verlängert. Dadurch werden insbesondere Lärmemissionen nach hinten geleitet, sodass sie am Boden niemanden stören können.

Northrop Grumman

Das Konzept von Northrop Grumman sieht einem herkömmlichen Flugzeug am unähnlichsten. Es erinnert mich irgendwie an das White Knight-2-Trägerflugzeug zur Beförderung des SpaceShipTwo. Das Flugzeug besteht aus zwei Flugzeugrümpfen, die an einer gemeinsamen Tragfläche befestigt sind. Die zwei Triebwerke sowie das Cockpit befinden sich zwischen den beiden Passagierkabinen. Zwar verwendet dieses Konzept zum Großteil bereits bestehende Technologie; durch die zwei Rümpfe steigt das maximale Transportvolumen jedoch stark an.

Northrop Grumman NASA Flugzeug des Jahres 2025 Entwurf DesignstudieDer Lärm der Triebwerke wird teilweise durch den Flugzeugkörper abgeschirmt. Ein weiterer Vorteil ist, dass dieser Flugzeugtyp ideal als PAX / Cargo-Maschine (Passagier- und Fracht) eingesetzt werden kann. In einem der Kabinen könnten Passagiere transportiert werden und im anderen Fracht (solange dies mit der Gewichtsverteilung und Austarierung in Ordnung geht).

Die drei hier vorgestellten Konzepte werden im Laufe des Jahres noch verbessert und weiter ausgearbeitet. Wir werden bestimmt noch etwas davon hören.

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

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Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Alex Schneider
2. Oktober 2018 09:59

wow, gibt es schon neuere Artikel dazu?
LG,
Alex

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Randelhoff Martin

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