Konzepte Umwelt

Akinori Ito erfindet eine Maschine, die Plastik in Öl verwandelt

Am Ende fast jeden Einkaufs werden wir mit einem ökologischen Alptraum bombardiert: Plastiktüten. Diese werden aus Öl hergestellt und landen jedes Jahr zu Millionen und Abermillionen auf unseren Deponien und in Müllverbrennungsanlagen. In einigen Ländern ist das Plastiktütenproblem bereits so groß geworden, dass Verbote ernsthaft im Gespräch waren und in einigen Ländern diese Verbote bereits ausgesprochen wurden.Akinori Ito Benzin aus Plastik SynthetischDie altbekannten Probleme mit der Plastiktüte könnten nun allerdings der Vergangenheit angehören. Der japanische Erfinder Akinori Ito hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Plastiktüten wieder zurück in ihren Ausgangsstoff, das Erdöl, verwandelt werden können. Heutzutage werden etwa sieben Prozent der weltweiten Rohölproduktion für die Herstellung von Plastik verwendet. 35% des hergestellten Plastiks werden für Verpackungsmaterialien benötigt.

Die von Ito entwickelte Maschine erhitzt die Plastiktüten, sodass diese schmelzen, fängt die entstehenden Dämpfe ein und kühlt mit einer Wasserkühlung wieder ab. Das entstehende Kondensat ist Erdöl. Dieses kann zum Beispiel bereits zum Antrieb von Generatoren genutzt werden oder weiter in Benzin, Diesel oder Kerosin raffiniert werden.

Die Verwandlung von einem Stoff in einen Ausgangsstoff, in diesem Falle die Verwandlung von Plastik aus Polyethylene, Polystyrene und Polypropylene in Erdöl, benötigt immer Energie. Allerdings ist das entwickelte Verfahren so effizient, dass aus einem Kilo Plastik und nur einer Kilowattstunde Energie ein Liter Öl gewonnen werden kann. Daher liegen die Produktionskosten bei unter 0,2 US-Dollar je Liter.

Allerdings kostet die Maschine, die nicht allzu groß dimensioniert ist, noch 10.000 Dollar. Die Herstellungs- und Anschaffungskosten dürften sich durch die Aufnahme der Massenfertigung und der damit verbundenen Skalenerträge jedoch senken lassen.

Normalerweise entstehen bei der Verbrennung eines Kilos Plastik drei Kilogramm CO2. Durch die Rückwandlung in Erdöl wird die z.B. bei einer Verbrennung emittierte CO2-Menge um etwa 80 Prozent gesenkt.

Durch die Verwandlung von Plastikmüll in Erdöl könnte die Umweltverschmutzung in Industrie-, Schwellen-, aber auch Entwicklungsländern reduziert werden. Die Abhängigkeit von ausländischen Erdölimporten könnte gesenkt werden und ebenso der CO2-Abdruck des Öltransports, der Raffination und des Transports zur Tankstelle.

Da der motorisierte Individualverkehr noch einige Jahre sehr stark vom Verbrennungsmotor und somit vom Energieträger Öl abhängig sein wird, brauchen wir umweltfreundliche und sichere Ölquellen. Plastik stellt in vielen Ländern ein von Menschen geschaffenes Ölvorkommen dar, das wir nicht verschwenden sollten. Es ist Zeit diesen Schatz zu heben.

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
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