Elektromobilität Verkehrswissen kompakt

[Verkehrswissen kompakt] Neuzugelassene Elektrofahrzeuge im Jahr 2013

Zahl der 2013 zugelassenen Elektrofahrzeuge, Neuzulassungen Elektroauto
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Im Jahr 2013 waren unter 2,95 Millionen Pkw-Neuzulassungen 6.051 Elektrofahrzeuge. Dies entspricht einem Anteil von 0,205 Prozent. 2012 gab es 2.956 Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen, 2013 wuchs die Zahl der Zulassungen um +104,7 Prozent. 

2013 wurden zudem 26.348 Hybridfahrzeuge neu zugelassen (2012: 21.438 Pkw, +22,9%)

Um das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 eine Million Zulassungen von Elektrofahrzeugen zu erreichen, fehlten zum 01.01.2014 noch 986.449 Fahrzeugeinheiten. Der Anteil der Neuwagen “mit alternativen Antriebsarten” an allen im Jahr 2013 neu zugelassenen Fahrzeugen ist von 1,3 auf 1,6 Prozent gestiegen. 

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt

Wenn auch Sie eine interessante Zahl aus dem Bereich Verkehr haben, dann lassen Sie es mich bitte wissen! Vielen Dank!

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

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E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Night
Night
20. Februar 2014 17:26

Mal etwas allgemein.

Bei Elektrofahrzeugen ist es anders als bei Verbrenner. Viel PS nicht gleich viel Verbrauch bei normaler Fahrweise. Das heist, dass ein sehr starker Tesla Elektromotor bei angemessenem Fahrstiel die Reichweite nicht sonderlich beeinflusst. Jedoch muss für grosse Leistung einen grossen Akku verbaut werden, damit die grossen Stromspitzen bei der Beschleunigung auf viele Einzelzellen verteilt werden können.

Weiter ist der Preisunterschied zwischen einem starken und einem schwecheren Elektromotor nicht enorm gross. Wenn nun eine Schnellladung ermöglicht werden soll, ist auch die Leistungselektronik bereits für grosse Ströme optimiert. Daher können wir davon ausgehen, dass Elektrofahrzeuge tendenziell eher bei hohen Leistungsklassen günstiger als Verbrenner werden, denn da wird’s beim Verbrenner schnell sehr teuer.

Weiter kann bei einem sehr stark umkämpften Markt, wie bei den Kleinwagen, nicht mehr sehr viel Geld verdient werden. Daher lohnt sich langfristig ein Investment in diesem tieferen Segment kaum.

Langfristig oder schon fast mittelfristig denke ich jedoch, dass auch Kleinwagen elektrisch werden. Denn die ganze Produktion und Wartung von Elektrofahrzeugen ist sehr wirdschaftlich und mit zunehmender Produktionszahl wohl schon bald günstiger als Verbrenner. Einzig der Akku ist, was heute den grossen Preisunterschied ausmacht. Dies begründet wohl auch die heute noch eher knappe Reichweite der elektrischen Kleinwagen.

Die Akkupreise werden in naher Zukunft sicher stark sinken, doch wie schnell bleibt wohl noch ab zu warten. Die zukünftige Reichweite wird demensprechend massgeblich von der Preisentwicklung der Akkus abhängen. Doch für mich stellt sich die Frage ob wir bei Kleinwagen, welche meist nur kurze Strecken fahren, überhaupt Reichweiten von über 200km benötigen? Auch die Ladezeiten sind einzig bei weiten Strecken endscheidend. Viel mehr müssen die Fahrzeuge, sobald sie still stehen, ans Stromnetz angeschlossen werden können. Die Stillstandzeiten reichen bei fast jedem Fahrprofil um die Akkus mit genügend Strom zu versorgen.

Aus meiner Sicht wird es in den nächsten ein bis zwei Jahren sehr wichtig und auch lukrativ werden Ladestationen bei allen möglichen Parkplätzen zu bauen. Schnelllader werden vermutlich nur bei Autobahnrastetten realisiert, da diese ca 70’000 Euro kosten. Für eine einfache Ladestation ohne Zahlsystem sind jedoch nur ca 1500 Euro zu bezahlen. Also für Restaurants, Parkhausbetreiber und Einkaufszentren gut finanzierbar. Weier ist die Elektromobilität auf Grund der geringerer Lärmbelastung und der wegbleibenden Luftverschmutzung auch für Gemeinden spannend. Diese können mit wenig Aufwand bei der nächsten Strassensarnierung gleich die Stromkabel mit einlegen und so bei Laternenparkplätzen ebenfalls Ladestationen anbieten.

Mann sieht also, die Entwicklung der Elektrofahrzeuge wird wohl massgeblich durch die Lukrativität beeinflusst. Immer mehr Fahrprofile werden durch die neuen Elektrofahrzeuge zu potentiellen EV-Käufern und somit wird es immer spannender öffentliche Ladestationen zu bauen. Dies wiederum vergrössert die Reichweite für jeden Elektroautobesitzer. Für mich ist klar. Die Elektrofahrzeuge werden sich in den kommenden Jahren massiv verbreiten. Der wirklich grosse Volumenmarkt wird wohl mit dem ersten Modell welches über 300km Reichweite für einen Preis unter 50’000 Euro anbietet los gehen. Kann dies der kompakte Tesla erfüllen? Ich vermute ja.

Wolf
6. Januar 2014 09:15

Interessant, danke! Es heißt sehr oft, die mangelnde Attraktivität der Elektroautos liege an der mangelnden Reichweite. Immerhin gibt es ja ein Fahrzeug mit ca. 400 Kilometern (Tesla). Preislich wohl kaum ein Massenprodukt; was ich mich nur frage: wenn es bei dem Modell mit dermaßen starken Fahrleistungen möglich ist, warum geht es dann nicht auch ein paar Nummern “kleiner”, das heißt günstiger, mit weniger PS?

Wolf
Reply to  Randelhoff Martin
7. Januar 2014 11:18

Ja, der Kapazitätsunterschied ist gewaltig: 60 oder 85 kwH bei Tesla, keine 20 (18,8) beim BMW i3. Sind die Akkus wirklich dermaßen unbezahlbar? Wenn man gegenüber dem Supersportler Tesla Abstriche bei den Fahrleistungen macht, müsste man doch auch mit einem schwächeren Akku (aber stärker als bei BMW und anderen deutschen Elektroautos) ähnlich weit kommen. Ich staune, dass gerade so ein Supersportler den Maßstab bei der Reichweite setzt und nicht ein sparsameres Modell.

Sven Stange
Sven Stange
Reply to  Randelhoff Martin
20. Februar 2014 16:30

Die Automobilhersteller müssen einfach den richtigen Kompromiss zwischen Reichweite und Leistung finden.
Man kann zwar mit einem Supersportler wie einem Tesla eine Menge Spaß haben, aber dies nur für ein paar Kilometer. In Ballungsgebieten der USA wie z.B. Los Angeles, New York usw. funktioniert das, da dort die Ladeinfrastruktur viel weiter ausgebaut ist als in Deutschland. Die Wege in Deutschland für den Normalbürger sind beispielsweise auf eine normale Woche viel weiter und die Möglichkeiten zum Laden des Autos sind begrenzter. Ein weiterer ganz wichtiger Punkt sind Schnellladesysteme. Wenn ich mit einem normalen Hausladegerät noch 7-8 Stunden brauche, gibt es z.B. von ABB Schnellladesysteme die nur ca. 1,5 Stunde brauchen. Wenn man dies während dem Einkauf oder Arztbesuch mal schenll erledigen könnte, dann wäre es für den Benutzer viel entspannter. Eine weiter Zukunft liegt in den Batterien. Es gibt bereits Testsysteme die nur ein Drittel an Gewicht haben und eine höhere Kapazität haben, doch leider sind diese noch bei weitem nicht serienreif und jeder Automobilhersteller wird sich hüten diese ohne Serienreife einzusetzen. Jeder Fall von Batterienbrand oder Fehler in der Ladeelektronik wirft momentan riesen Schatten auf die jeweiligen Automobilhersteller und somit schadet es sofort dem Image einer Branche, die eigentlich noch in den Kinderschuhen steckt.

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Zukunft Mobilität hat den Grimme Online Award 2012 in der Kategorie Information erhalten. Ich möchte mich bei all meinen Lesern für die Unterstützung bedanken!

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Zukunft Mobilität hat den PUNKT 2012 der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in der Kategorie "Multimedia" gewonnen.

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Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) hat mich im Rahmen der VDV-Jahrestagung 2013 in Mainz als “Talent im ÖPNV” des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der VDV vertritt rund 600 Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Schienenpersonennahverkehrs, des Schienengüterverkehrs, der Personenfernverkehrs sowie Verbund- und Aufgabenträger-Organisationen.

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Verfasst von:

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
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