Analyse Luftverkehr

Europaweite Beeinträchtigungen im Luftverkehr durch Vulkanasche (17. April 2010)

Dieser Artikel ist Teil der Serie Europaweite Beeinträchtigungen im Luftverkehr durch Vulkanasche – Liveblog. Eine Übersicht über alle Artikel finden Sie hier.

Samstag, 17. April 2010

Eyjafjallajökull 17. April 2010 Ausbreitung der AscheAusbreitung der Aschewolke – Stand 17.04.2010 – 07:00

00:00: Am 16.04.2010 fanden 10.400 Flüge statt. Normal sind ~28.000.

09:00: Die Lufthansa streicht alle Flüge bis mindestens 20:00.

10:30: Eurocontrol meldet, dass nur etwa 6.000 Flüge stattfinden werden. Normal sind 22.000.

Folgende Lufträume sind geschlossen: Österreich, Belgien, Kroatien, die tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Nordfrankreich, große Teile Deutschlands, Ungarn, Irland, Norditalien, die Niederlande, Südnorwegen, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Schweden, die Schweiz und Großbritannien. Teilweise ist der Luftraum ab einer gewissen Höhe für Überflüge freigegeben.

In Spanien, auf dem südlichen Balkan, in Süditalien, Bulgarien, Griechenland und der Türkei finden weiterhin Flüge statt. Von 300 Transatlantikflügen fanden bis jetzt 73 statt.

10:59: Wissenschaftler warnen vor weiteren Eruptionen. Die Aktivität des Vulkans nimmt weiter zu. Die Asche könne den europäischen Flugverkehr noch mindestens 5 Tage lang beeinträchtigen. Mittlerweile fordern immer mehr Airlines sich nicht nur auf Computersimulationen zu verlassen, sondern direkt Messungen hinsichtlich der Partikeldichte und anderer Parameter zu machen, um sicher zu gehen, dass die Sperrungen notwendig sind.

11:09: Alle 16 internationalen Flughäfen in Deutschland bleiben bis mindestens 02:00, 18.04.2010 geschlossen. Überflüge dagegen sind wieder möglich. Seit Freitag, 19 Uhr, kann Deutschland in einer Höhe von 36.000 Fuß (ca. 12 km) oder höher wieder überflogen werden.

12:29: Die Lufthansa plant Überführungsflüge einiger Maschinen von München nach Frankfurt am Nachmittag des 17.04.2010. Diese sollen auf ca. 3000m fliegen und daher nicht anfällig für Aschepartikel sein.

13:02: Die Flughäfen in Paris und Nordfrankreich bleiben mindestens bis zum Morgen des 19.04.2010 geschlossen.

13:51: Die riesige Aschewolke über Europa hat nach Einschätzung des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie keine Auswirkungen auf das weltweite Klima.

15:01: Die Lufthansa überführt neun weitere Maschinen ohne Passagiere nach Frankfurt. Die Flugzeuge fliegen in etwa drei Kilometer Höhe auf Sicht.

16:30: Eurocontrol erwartet, dass im europäischen Luftraum heute 5000 Flüge stattfinden werden. Normal wären 22.000.

Folgende Lufträume sind weiterhin geschlossen: Österreich, Belgien, Kroatien, die tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, große Teile Frankreichs und Deutschlands, Ungarn, Irland, Norditalien, die Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, Serbien, die Slowakei, Slowenien, Schweden, die Schweiz, die Ukraine und Großbritannien. Teilweise ist der Luftraum ab einer gewissen Höhe für Überflüge freigegeben.

Flüge finden noch in Spanien, auf dem südlichen Balkan, in Süditalien, Bulgarien, Griechenland und der Türkei statt.

16:49: British Airways streicht alle Inlandsflüge bis Montag Abend, den 19.04.2010.

17:14: Spanische Flugaufsicht AENA schliet die Flughäfen Asturias, Santander, Bilbao, San Sebastian, Pamplona, Vitoria y Logrono im Norden Spaniens bis mindestens Sonntag, 10:00.

18:36: Lufthansa streicht alle Flüge weltweit bis Sonntag 14:00.

21:46: Die britische Flugaufsicht verlängert die Schließung des Luftraums bis mindestens 01:00 am 18.04.2010.

21:59: Der deutsche Luftraum bleibt bis mindestens Sonntag, den 18.04.2010, 14:00 geschlossen. Während in Deutschland derzeit keine Flüge nach Instrumentenflugregeln stattfinden, sind Flüge nach Sichtflugregeln (VFR-Flüge) nach wie vor möglich. Die Verantwortung dafür liegt beim Piloten. Mehrere VFR-Flüge sind am Samstag am Frankfurter Flughafen gelandet. Es handelte sich um Überführungsflüge der Deutschen Lufthansa von München nach Frankfurt, also Flüge ohne Passagiere. Die DFS erwartet weitere solcher Überführungsflüge dieser und anderer Airlines. Grund dafür ist, dass die Fluggesellschaften bestrebt sind, ihre Flugzeuge an diejenigen Flughäfen zu bringen, an denen sie nach Ende der Verkehrsbeschränkungen vorrangig benötigt werden. (Quelle)

22:18: Air Berlin transferierte erfolgreich zwei Airbus von München nach Düsseldorf sowie einen von Nürnberg nach Hamburg. Alle Air Berlin-Flüge werden mindestens bis Sonntag, 18.04.2010 14:00 gestrichen.

23:46: Keine Entspannung in Sicht. Der isländische Wetterdienst rechnet mit einer anhaltenden Aschewolkebelastung in Europa. Bei den Höhenwinden werde es vorerst “mehr oder weniger das gleiche” bleiben, sagte ein Mitarbeiter des Meteorologischen Instituts in Reykjavik. Der britische Wetterdienst beobachtete, dass die Aschewolke sich weiter Richtung Südeuropa ausdehnt. Zudem werde die Aschewolke aber auch über dem Norden Europas mindestens bis Sonntag ihre Auswirkungen entfalten, sagte ein Sprecher des Met Office in London. Am Samstagvormittag stellte der britische Wetterdienst eine Ausdehnung der Aschewolke von Südfrankreich bis Russland und zum Schwarzen Meer fest. Bis Mitternacht werde eine Ausweitung bis an die spanisch-französische Grenze, nach Korsika und Nordgriechenland erwartet. Der Ausstoß von Asche aus dem Vulkan halte an, so dass eine weitere Belastung auf die bereits betroffenen Regionen bevorstehe, hieß es weiter.

Eyjafjallajokull 17.04.2010 Luftraum EuropaLeergefegter Luftraum in Europa – Stand: 17.04.2010 23:09 – Bild: flightradar24.com

Übersicht:

Teil 1 – Die Geschehnisse vom 21. März 2010 – 15. April 2010

Teil 2 – Die Geschehnisse am 16. April 2010

Teil 4 – Die Geschehnisse am 18. April 2010

Teil 5 – Die Geschehnisse am 19. April 2010

Teil 6 – Die Geschehnisse am 20. April 2010

Teil 7 – Die Geschehnisse ab dem 21. April 2010

Dieser Artikel ist Teil der Serie Europaweite Beeinträchtigungen im Luftverkehr durch Vulkanasche – Liveblog. Eine Übersicht über alle Artikel finden Sie hier.

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

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