Das vierte Future Mobility Camp am 21. und 22. November 2014 befasste sich intensiv mit der Suche nach einem Weg aus unserer Ölabhängigkeit. Unter dem Titel „Energiewende meets Verkehrswende“ wurde sowohl nach technischen wie auch strukturellen Lösungen gesucht, intensiv diskutiert und debattiert. Über die Kooperation mit der israelischen Fuel Choice Initiative und der israelischen Botschaft in Berlin wurde eine der weltweit führenden Technologie-Nationen eng in die Entwicklung entsprechender Lösungsansätze eingebunden. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) konnte dem engen Zusammenspiel zwischen Verkehr, Energie und Informations- und Telekommunikationstechnologie ein entsprechender Rahmen gesetzt werden.
Im Vorfeld der Veranstaltung führten die teilnehmenden Startups interessante und hoffentlich erfolgreiche Gespräche mit strategischen Investoren und Industrieunternehmen wie unter anderem Daimler / moovel, Opel, Siemens, Bombardier, Lufthansa, Deutsche Bahn, Ernst & Young (EY), Hamburger Hochbahn und Schneider Electric.
Das offizielle Programm startete gegen 15 Uhr. Nach der Begrüßung durch Dr. Frank Wolter vom InnoZ und mich wurde die Veranstaltung offiziell vom Botschafter Israels in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, eröffnet. In seiner Rede verwies er insbesondere auf den Willen beider Länder, ihre Wirtschaftsbeziehungen zu vertiefen, als Industrienationen gemeinsame technische Lösungen zu entwickeln und in den Bereichen alternative Energien, innovative Mobilitätsangebote sowie IKT-Lösungen enger zusammenzuarbeiten. Die bereits geschaffene Grundlage solle genutzt und ausgebaut werden, so Botschafter Yakov Hadas-Handelsman.
Im Anschluss richtete Dr. Tomen Cohen, wissenschaftlicher Berater der israelischen Fuel Choice Initiative, seine Grußworte an die Veranstaltungsteilnehmer.
Nach dieser Eröffnung stellten fünf israelische und fünf deutsche Startups ihre Ideen oder technischen Lösungen im Rahmen unserer idea pitches vor.
Vertreten waren Arilou (IL) mit einer Lösung gegen Cyberangriffe auf Fahrzeuge, City Transformer (IL) mit einem eigenentwickelten und zusammenklappbaren Stadtfahrzeug, graphmasters (DE) mit ihrer Lösung zur Echtzeit-Verkehrsoptimierung, HopOn (IL) mit einer neuartigen Anwendung für das Ticketing im ÖPNV, die Innovative Mobility Automobile GmbH (DE) mit ihrem Elektrofahrzeug Kolibri, die Logi Tec Managementberatung GmbH mit der RoRo Trasse (DE), das junge Startup paketoo (DE) mit einer Art Mifahrzentrale für Pakete, die Parkmanagementlösung ParkTag (DE), welche frei werdende Parkplätze mithilfe von Smartphones detektiert, Softwheel (IL) mit einem neuartigen Reifendesign, welches die Dämpfung in die Speichen integriert, E-Scooter-Sharinganbieter eMio Sharing (DE), BigData-Verarbeiter Times Twenty Five (IL / DE) und TripTrends (DE) mit ihrer Lösung zum Tracking genutzter Verkehrsmittel.
Nach den Pitches folgte eine Podiumsdiskussion, die von Christian Thiel von der London School of Economics and Political Science, moderiert wurde. Teilnehmer waren neben Dr. Tomen Cohen (Fuel Choice Initiative), Boaz Mamo, Executive Director of EcoMotion vom Israel Innovation Institute auch Dr. Kristina Bognar, Senior Energy Manager von Schneider Electric und Dr. Frank Wolter vom InnoZ. Die teilnehmenden diskutierten über aktuelle technische Entwicklungen, die Verkehrssysteme in Berlin und Tel Aviv, Carsharing-Konzepte und Anreize für die Bevölkerung, alternative Kraftstoffe oder Verkehrsmittel aus dem Umweltverbund (ÖPNV, Fuß, Rad) zu nutzen. Die Diskussionen auf dem Podium wurden bei der Abendveranstaltung in der Digital Eatery weitergeführt.
Am Samstag wurde die Veranstaltung im Bar Camp Format fortgesetzt. Die Teilnehmer diskutierten zu selbst gewählten Schwerpunkten im Rahmen der Energie- und Verkehrswende. Vertiefte Diskussionen gab es zu folgenden Themen: „Das Smartphone als Erhebungsinstrument“ (Stephan Leppler, InnoZ), „Car2X: was passiert, wenn Autos gehackt werden?“ (Ziv Levi, Arilou), „Die Welt der Mobility-Start ups in Israel und ihre Finanzierung“ (Boaz Mamo, Israel Innovation Institute), „Elektromobilität in Berlin und damit verbundene rechtliche Fragestellungen“ (Dr. Gerd Leutner, CMS Hasche Sigle), „Anreize für OEMs Autos, V2G-fähig zu machen“ (Vipul Toprani, InnoZ), „Kooperationsmöglichkeiten für Startups mit DB Systel“ (Matthias Patz, DB Systel), „Mobile Meetering und virtuelle Kraftwerke“ (Knut Hechtfischer, Ubitricity), „Der Bahnhof der Zukunft“ (Florian Ohly, DB Station & Service / Dr. Tim Lehmann, InnoZ). Außerdem stellte die israelische Studentin Ayelet Fishman ihr Konzept zu urbaner Logistik vor und diskutierte gemeinsam mit Gideon Goldwine von City Transformer über Fahrzeugentwürfe und die mobile Energienutzung der Zukunft.
Wir danken unseren Partnern moovel, civity Management Consultants, dem Israel Trade Center Berlin, der Deutschen Bahn AG (Moving Ideas) und der Stiftung deutsch-israelisches Zukunftsforum, ohne deren Unterstützung das Future Mobility Camp Berlin 2014 nicht hätte stattfinden können.
Moin Martin,
ich finde es super, dass du/ihr diese Camps organisiert und durchführt. Im Allgemeinen finde ich es mehr als beeindruckend, wie viel du alles gleichzeitig machst!
Aber zum Thema: Woher kam die Idee, die ich sehr begrüße, mit Start-Ups aus Israel zu kooperieren? War es Eigeninitiative oder kam die Botschaft auf dich/euch zu?
Mach weiter so,
beste Grüße aus DD
Florian