Öffentlicher Personennahverkehr

[Video zum Wochenende] Sistema de Transporte Colectivo Metro (U-Bahn Mexiko-City)

Mexiko-Stadt – mit 20 Millionen Einwohnern eine der größten Metropolregionen der Erde. Und eine Stadt mit großen Problemen: Die Luftqualität gilt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine der schlechtesten der Welt. Das Problem wird durch die Tallage weiter verstärkt. Smog ist ein konstantes Problem. Jahr für Jahr sterben tausende Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung.

Mexiko-Stadt hat auch große Verkehrsprobleme. Die rasche Verstädterung und der rasante Bevölkerungszuwachs bringen die Verkehrssysteme Tag für Tag an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Mehr als vier Millionen Personenkraftwagen, 120.000 Taxen, 28.000 Omnibusse und mehrere zehntausend Lastkraftwagen verkehren täglich in der Metropolregion.

Ökologisch verträglichere Verkehrsmittel wie die Eisenbahn leiden an ihren strukturellen Problemen. Infolge der Privatisierung der mexikanischen Eisenbahnen haben alle Reisezüge von und nach Mexiko-Stadt ihren Dienst im Jahr 1996 eingestellt, die Stadt ist nur über Autobahnen, Landstraßen, Überlandbusse und den Flughafen “Aeropuerto Internacional de la Ciudad de México” (IATA: MEX) erreichbar.

Während der Hauptverkehrszeit ist das Straßennetz oftmals vollständig zugestaut. Um die Verkehrsprobleme zu lindern, ist Ende der der sechziger Jahre die U-Bahn errichtet worden. Das U-Bahnnetz ist mittlerweile auf 201,7 Kilometer Länge mit elf Linien und 175 Haltestellen angewachsen, was trotz Taktzeiten von 2 bis 3 Minuten während der Hauptverkehrszeit für den heutigen Bedarf bei weitem nicht ausreicht. Lange Zeit war das Sistema de Transporte Colectivo Metro eines der größten und leistungsfähigsten U-Bahnsysteme der Welt. Um die Verkehrsprobleme der U-Bahn zu mindern, investiert Mexiko-Stadt massiv in den Auf- und Ausbau einer Bus Rapid Transit-Netzes. Dieses soll in den nächsten Jahren von 70 Kilometer auf über 200 Kilometer verlängert werden.

Ebenfalls im Bau ist die U-Bahnlinie 12 Dorada del Bicentenario (Goldene Strecke der Zweihundertjahrfeier). Die Streckenlänge beträgt 24,5 Kilometer und umfasst 20 Haltestellen; 28 bis 35 Züge ermöglichen die Beförderung von 475.000 Passagieren an Wochentagen. Erstaunlich ist die Geschwindigkeit, mit der die Strecke geplant und umgesetzt wird: Ende 2006 wurde der Bau beschlossen, bis Mitte 2007 der Linienverlauf mit Beteiligung der Bevölkerung und der entsprechenden Organisationen festgelegt und im Jahr 2008 mit dem Bau begonnen. Die Strecke soll Ende 2012 fertig gestellt werden.

Um der hohen Analphabetenrate Mexikos entgegen zu kommen, sind alle 175 Stationen mit jeweils einer Farbe farbcodiert. Eine Einzelfahrt kostet umgerechnet 15 Cent. Diese ist für eine Stunde gültig. Dank der recht hohen Geschwindigkeit des Metrosystems lässt sich in diesem Zeitraum die Stadt einmal durchqueren.

Das folgende Video wurde von Santiago Arau und Luis Arango erstellt. Alle zwei Sekunden wurde ein Foto mit einer Canon EOS 5D Mark II gemacht. Die Fotografien wurden zu einem 24 Frames /Sekunde-Film zusammengesetzt.

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) hat mich im Rahmen der VDV-Jahrestagung 2013 in Mainz als “Talent im ÖPNV” des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der VDV vertritt rund 600 Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Schienenpersonennahverkehrs, des Schienengüterverkehrs, der Personenfernverkehrs sowie Verbund- und Aufgabenträger-Organisationen.

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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

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