Das Arbeitspapier „Relative Erfolgsfälle strategischer Verkehrsplanung und Verkehrspolitik in Europa“ beschreibt die verkehrliche Entwicklung von Wien, Zürich, Utrecht und Houten sowie die jeweiligen verkehrsplanerischen und -politischen Entwicklungspfade, die zur Position dieser Städte als "relative Erfolgsfälle" geführt haben. Zum Abschluss werden Schlussfolgerungen für die Diskussion in Deutschland abgeleitet.
Kostengünstiges Bauen: Infrastrukturkosten je Bautypologie und Lage
Nutzen von Tempo 30 in europäischen Städten (Yannis und Michelaraki 2024)
[Videotipp] Straßentypen als Element der Stadtbaukunst
Mobilitätskonzept und Betreiberkonzept Utrecht Merwede
Nachhaltige Mobilität für die Fußball-Europameisterschaft 2024
Europa
Der Preis- und Reisezeitvergleich beschreibt die relativen Preis- und Zeitunterschiede zwischen einer Reise mit der Bahn und anderen Verkehrsarten des Fernverkehrs. Er wird systematisch für mehrere Vorausbuchungszeiträume und Reisendenprofile (Alleinreisende, Familien, u.a.) angestellt und soll die preisbeeinflussenden Faktoren identifizieren.
Die Evaluation der Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf französischen Landstraßen von 90 auf 80 km/h zeigt signifikante Sicherheitsgewinne mit einer sinkenden Verkehrsopferzahl bei geringen Reisezeitverlusten von rund einer Sekunde je Kilometer. Die Maßnahme war effektiv, effizient, hatte geringe Investitionskosten und einen positiven Nutzen für die Gesellschaft. Da die Geschwindigkeitsreduktion in der Bevölkerung jedoch unbeliebt ist, wurde die Verschärfung nach Protesten aufgeweicht. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit kann nun von den Départements regional wieder auf 90 km/h heraufgesetzt werden.
Im Gegensatz zum Gesamtenergieverbrauch verzeichnet der Verkehrssektor in der Europäischen Union einen weiterwachsenden Energiebedarf. Ein Abflauen dieses Trends oder gar eine Reduktion des Energiebedarfs des Verkehrs ist bislang nicht absehbar. Hinzu kommt, dass der gestiegene Energiebedarf zwischen 2000 und 2018 nahezu vollständig durch fossile Energieträger gedeckt wurde. Die im Verkehrsbereich eingesetzte Strommenge ist in diesem Zeitraum gar gesunken, biogene Kraftstoffe machen absolut nur einen geringen Anteil aus.
Railways Explained zeichnet in ihrem Video die Geschichte des niederländischen Schienenverkehrs nach, berichtet über die Reorganisation der 1990er Jahre und die daraus entstandene heutige Struktur, die unterschiedlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Personen- und Güterverkehr, die Organisation der Netzinstandhaltung und viele weitere Besonderheiten des niederländischen Schienenverkehrs.
Amsterdam und andere niederländische Städte möchten mit der Entwicklung von Plusnetten (Plusnetzen) und Hoofdnetten (Hauptnetzen) die Infrastrukturqualität verbessern und Konflikte entschärfen. Ein Plusnetz räumt dem jeweiligen Modus - Fußverkehr, Radverkehr, öffentlichen Verkehr und Pkw-Verkehr - auf durchgängigen Routen aktiv Vorrang ein. Die jeweilige Verkehrsart erhält die höchste Priorität bei der Zuweisung von Flächen und der Bevorrechtigung an Kreuzungen. Die entstehende Netzhierarchie aus Plusnetzen, Hauptnetzen und Basisnetzen ermöglicht eine zielgerichtete Netzentwicklung und Prioritätensetzung.
Der Ausbau von Autobahnen und das zunehmende Verkehrsaufkommen haben die Schnittstellenproblematik zwischen Autobahn und nachrangigem Straßennetz in den letzten Jahren verschärft. Da die Flächenverfügbarkeit in Städten beschränkt ist und sich die Lebensqualität der Stadtbewohner:innen mit zunehmenden Verkehrsbelastungen verschlechtert, ist ein Ausbau des lokalen Straßennetzes zur Lösung der Schnittstellenprobleme (u. a. Rückstaus, Erreichbarkeitsverluste, Abnahme der Verkehrssicherheit) weder wünschenswert noch möglich. Der Schweizerische Bundesrat hat seine Strategie zur Adressierung der Schnittstellenproblematik zwischen Nationalstrassen und dem nachgelagerten Straßennetz jüngst in einem Bericht dargelegt, der in diesem Artikel vorgestellt wird.