Der Modal Split kann ein gutes Werkzeug sein, um die Zusammensetzung des Verkehrs zu beschreiben und Veränderungen über die Zeit zu erkennen. Gleichzeitig unterliegt er gewissen Einschränkungen, die für eine richtige Einordnung der Anteile der einzelnen Verkehrsmittel am Gesamtverkehr bekannt sein sollten.
urbane Mobilität
In seinem TED-Talk aus April 2017 formuliert Peter Calthorpe sieben Prinzipien für "bessere Städte" bzw. eine "bessere" Stadtplanung, welche seiner Meinung nach global gelten und daher überall anwendbar sind.
Die Grundidee klingt erst einmal gut: rund um Bahnhöfe und ÖPNV-Haltestelle werden mischgenutzte Strukturen entwickelt, die Menschen ermutigen sollen, in der Nähe eines Zugangs zum ÖPNV zu leben und ihre Abhängigkeit vom Autofahren zu verringern. In der Realität stößt diese, auch von Immobilienentwicklern stark propagierte Idee, an ihre Grenzen. Oftmals entstehen Siedlungsstrukturen, die zwar in der Nähe des ÖPNV liegen, aber nicht zur Nutzung desselben animieren.
Durch das Urban Transport Development Project (UTDP) sollten mit Finanzmitteln der Weltbank die Verkehrsprobleme in der libanesischen Hauptstadt Beirut gemildert werden. Der reine Fokus auf den Kfz-Verkehr und das Fehlen eines leistungsfähigen ÖPNV-Angebots lässt am langfristigen Erfolg jedoch Zweifel aufkommen. Die Dokumentation bietet dennoch einen guten Einblick in den Beiruter Verkehr.
Der Bericht "TRAFFIC IN THE CITY 2018" der City of London Corporation weist für die City of London einen signifikanten Rückgang des motorisierten Individualverkehrs und ein starkes Wachstum des Radverkehrs auf. In der morgendlichen Spitzenstunde (08:00 - 09:00 Uhr) wurden mehr Fahrräder als Pkw gezählt. Das Fahrrad hat somit eine tragende Rolle im Berufsverkehr übernommen. Die Einführung der Congestion Charge und der Ausbau des Radwegenetzes zeigen Wirkung. London steht somit exemplarisch für eine Stadt, welche durch die Kombination von push- und pull-Maßnahmen Veränderungen im städtischen Verkehr erzielen konnte.
Die Überbauung eines Parkplatzes am Dantebad in München zeigt eine Möglichkeit auf, schnell neue Flächen zum Bau neuer Wohngebäude auch in Städten mit angespannten Boden- und Wohnungsmärkten nutzen zu können. Zudem wird eine bereits versiegelte Fläche nun doppelt genutzt.
Die heute vorhandenen Möglichkeiten zur digitalen Datenerhebung können auch in der kommunalen Radverkehrsplanung Anwendung finden. Fahrradverleihsysteme können hierbei einer von mehreren Datenlieferanten sein. Die aus Call a Bike-Ausleihdaten der Jahre 2014-2017 generierten Karten zeigen das Nutzerverhalten exemplarisch für Frankfurt, Stuttgart, Hamburg, München und Kassel auf (und sehen auch noch gut aus).