Die Länder Berlin und Brandenburg planen derzeit eine Ausschreibung der Teilnetze Ost-West und Nord-Süd der S-Bahn Berlin, die zu einer Aufteilung der Zuständigkeiten für das Gesamtsystem auf ungefähr fünf bis zehn Unternehmen führen könnte. Dieser Artikel bietet eine Einführung in die technische, ökonomische, juristische und politische Ausgangslage, eine kritische Analyse des aktuellen Vergabemodells, die Diskussion der in Zusammenarbeit mit dem Bund möglichen Alternativen in Form von Rechts- und Eigentumsänderungen und eine Einordnung in größere Trends wie einer möglichen zweiten Bahnreform, der Digitalisierung, der Verkehrswende und schließlich auch der aktuellen Corona-Krise.
Felix Thoma
Felix Thoma studiert Technomathematik (Hauptfach Mathematik, Nebenfach Verkehrswesen) an der Technischen Universität Berlin.. Er interessiert sich besonders für Bahnsysteme und öffentliche Verkehrsmittel in Berlin und anderenorts. Private Webseite: http://www.felix-thoma.de/
Wir freuen uns über die auf einer Meldung der Presseagentur dpa basierende Berichterstattung in verschiedenen Medien (Onlinemedien, Radio, Videotext, Fernsehen, U-Bahn-Fernsehen und Zeitungen) über unseren Vorschlag für eine S-Bahn-Querverbindung von Lichtenrade zum BER. Bei der Zusammenfassung des Inhalts wurden jedoch auf mehreren Verwertungsstufen Aussagen unseres Artikels aus dem Kontext gerissen oder fehlerhaft wiedergegeben, was wir hier klarstellen wollen: 1.) “Mit einer S-Bahn-Westanbindung des Flughafens wäre die Einrichtung des Airport-Express und damit auch die Realisierung der Ferngleise entlang der Dresdner Bahn weniger vordringlich, so dass dieses Vorhaben zurückgestellt könnte und frei werdende Mittel in schneller umsetzbare Projekte investiert werden könnten.”...
Bei der Einbindung des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg (BER) in das bestehende Berliner Schienennetz wurden viele Chancen noch nicht genutzt. Durch den Neubau einer Querverbindung für die S-Bahn Berlin, die südlich von Lichtenrade aus der bestehenden S2 ausfädelt und südlich von Waßmannsdorf im bereits fertiggestellten Flughafentunnel der S-Bahn einfädelt, würden mehr als 20 Bahnhöfe an der S2 eine direkte Anbindung an den BER erhalten. Dieser Artikel entwirft ein Infrastruktur- und Betriebskonzept für die S-Bahn-Querverbindung, analysiert ihre Netzwirkung als Flughafenanbindung und diskutiert, ob sie als Alternativvorschlag oder als Ergänzung zum umstrittenen Bau der Ferngleisen entlang der Dresdner Bahn angesehen werden sollte.
Berlin wird oft als Beispiel für eine Stadt verwendet, in der man auch ohne ein Auto auskommt. Genauer betrachtet weist das Berliner Schienenverkehrsnetz an vielen Stellen Lücken auf, wodurch Umsteigezwänge erzeugt werden oder große Gebiete nur an das Busnetz angebunden sind. Es gibt aber viele Erweiterungsmöglichkeiten, welche die Effizienz und Attraktivität des Schienenverkehrs deutlich erhöhen könnten, aber jahrzehntelang aufgeschoben wurden oder gar nicht zur Diskussion standen. Dieser Artikel stellt sowohl alte als auch neue Ideen zur Netzerweiterung von S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn vor und vergleicht für 12 städtische Teilräume den Aufwand und die Wirkung verschiedener möglicher Linienführungen und Trassierungsvarianten miteinander.
Dies ist ein Gastartikel von Felix Thoma. Bitte lesen Sie auch seine weiteren Gastartikel, welche in diesem Blog erschienen sind. Wenn auch Sie Interesse haben, hier einen Gastartikel zu veröffentlichen, dann schreiben Sie uns bitte. 1 Einleitung – Wieso überhaupt ein Deutschland-Takt? Für mich als Berliner ist ein dichtes Nahverkehrsnetz mit häufigen Fahrten und guten Anschlüssen selbstverständlich. Aber schon im nicht weit entfernten Brandenburg fahren Regionalzüge und Busse in einem deutlich dünneren Takt. Das steht offensichtlich in einem starken Kontrast zum ersten Grundsatz der Raumordnung, nach dem gleichwertige infrastrukturelle Verhältnisse in Deutschland anzustreben sind. Damit nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land ein Verkehrsangebot bestehen kann, das...
Dies ist ein Gastartikel von Felix Thoma. Wenn auch Sie Interesse haben, hier einen Gastartikel zu veröffentlichen, dann schreiben Sie uns bitte. Einleitung Im Jahre 2009 begann die bundesweit beachtete Krise der Berliner S-Bahn, als zahlreiche Linien wegen der jahrelang vernachlässigten Wartung der Fahrzeuge eingestellt werden mussten. Seitdem wird in Berlin auch darüber diskutiert, wie die derzeit von der S-Bahn Berlin GmbH, einer Tochter der Deutschen Bahn AG, betriebene S-Bahn in Zukunft organisiert werden soll. Drei Varianten erscheinen dabei möglich: Die (Teil-)Ausschreibung des S-Bahn-Betriebes Die Inhouse-Vergabe des S-Bahn-Betriebes an die landeseigene BVG Die Inhouse-Vergabe des S-Bahn-Betriebes an eine landeseigene S-Bahn-Gesellschaft, die durch den Kauf der S-Bahn Berlin GmbH...