Dieser Artikel ist Teil der Serie Entwicklung der Kraftstoffpreise und -märkte in Deutschland. Eine Übersicht über alle Artikel finden Sie hier.
Der Januar 2011 war für die Autofahrer kein angenehmer. Die Preise stiegen nach Weihnachten immer weiter und verblieben den ganzen Januar auf einem hohen Niveau.
Grund für den Anstieg der Benzin- und Dieselpreise war unter anderem die weltweite konjunkturelle Entwicklung. Die Energienachfrage ist weltweit gestiegen. Insbesondere aufstrebende Länder wie China und Indien haben im Januar eine starke Nachfrage an den Weltmärkten ausgeübt.
Preise
Preisverlauf eines Liters Super Plus im Januar 2011
Sowohl der Preis für Super Plus als auch der Preis für Diesel stieg um etwa zwei bis drei Cent je Liter.
Preisverlauf eines Liters Diesel im Januar 2011
Gegenüber Januar 2010 notierte der durchschnittliche Preis für einen Liter Super Plus im Januar 2011 von 1,48€ um 12,4 Cent höher (2010: 1,356€). Dies entspricht einer Preissteigerung von 9,14%.
Preisverlauf eines Liters Super Plus Januar 2010 – Januar 2011
Der Preis für einen Liter Diesel stieg von 1,151€ im Januar 2010 auf 1,325€ im Januar 2011. Dies entspricht einer Preissteigerung von 17,4 Cent (15,1%).
Preisverlauf eines Liters Diesel Januar 2010 – Januar 2011
Absatz
Die vorläufigen Absatzzahlen des Mineralölwirtschaftsverbands e.V. zeigen den für die Wintermonate typischen Nachfragerückgang. Im Januar lag der Absatz von Ottokraftstoffen mit 1,51 Millionen Tonnen um 10,7 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Insbesondere die Nachfrage nach Normalbenzin ging um 16,2 Prozent zurück. Der Absatz von Super Plus verringerte sich nur um 8,6 Prozent während der Dieselabsatz um 2,4 Prozent auf 2,38 Millionen Tonnen zulegen konnte.
Vorläufiger Absatz von Ottokraftstoffen und Dieselkraftstoffen in Deutschland Februar 2010 – Januar 2011 in Tonnen
UPDATE: AMTLICHE ABSATZDATEN (07.04.2011)
Laut den amtlichen Absatzdaten wurden im Januar 1.515.816 Tonnen Ottokraftstoff sowie 2.304.638 Tonnen Dieselkraftstoff abgesetzt. Hinzu kommen noch 87249 Tonnen Bioethanol sowie 161778 Tonnen Biodiesel (FAME) und Pflanzenöl.
Amtliche Absatzdaten von Ottokraftstoffen und Dieselkraftstoffen in Deutschland Februar 2010 – Januar 2011 in Tonnen
Da die Vorstellung einer Tonne Treibstoff relativ schwierig ist, rechne ich die vom Mineralölwirtschaftsverband bereitgestellten Tonnenangaben in Liter um.
Die Dichte bei 15°C liegt für unverbleite Ottokraftstoffe DIN 228 bei 720 bis 775 kg/m³, für Diesel nach DIN 590 bei 820 bis 845 kg/m³. Somit wiegt ein Liter Benzin zwischen 720 g und 775 g, ein Liter Diesel zwischen 820 g und 845 g.
Für die Berechnung nutze ich die Umrechnungsfaktoren 0,755 für Super Plus und 0,845 für Diesel.
Beispielrechnung Umwandlung Diesel Gewicht in Tonnen in Liter:
Rho (Dichte) = Masse/Volumen
1 Tonne = 1000 kg (Masse)
Dichte liegt bei Rho = 0,845g/cm^3
1 000 000 g/ 0,845g/cm^3 = 1 183 431,95 cm^3
1000 cm^3 = 1 Liter
1183,432 Liter
Im Januar 2011 wurden in Deutschland etwa 1 948 387 096 Liter Ottokraftstoffe (vorläufiger Wert) und etwa 2 816 568 041 Liter Dieselkraftstoff (vorläufiger Wert) verkauft. Die endgültigen amtlichen Mineralöldaten für Januar 2011 sollten im März oder April vorliegen. Ich werde diesen Artikel dann entsprechend ergänzen.
Vorläufiger Absatz von Ottokraftstoffen und Dieselkraftstoffen in Deutschland Februar 2010 – Januar 2011 in Litern
Laut amtlicher Absatzdaten wurden in Deutschland im Januar 2011 etwa 1 955 891 612 Liter Ottokraftstoffe und etwa 2 727 382 242 Liter Dieselkraftstoff abgesetzt.
Amtliche Absatzdaten von Ottokraftstoffen und Dieselkraftstoffen in Deutschland Februar 2010 – Januar 2011 in Litern
Rohölpreise in Dollar
Der Rohölpreis hat im Januar 2011 erstmals seit 2008 die 100-Dollar-Marke wieder überschritten.
Chartvergleich WTI – Brent im Zeitraum 03.01.2011 – 31.01.2011 (Preise in Dollar) – finanzen.net
Wochendurchschnitte für je ein Barrel Rohöl (Brent, WTI, OPEC) in Dollar im Januar
Für den Preisauftrieb sorgte vor allem die unsichere Lage im arabischen Raum, speziell in Ägypten. Derzeit werden die Ölpreise vor allem durch Ängste vor einer drohenden Angebotsverknappung getrieben. Die politischen Unruhen in Ägypten und Tunesien bergen demnach hohe Ansteckungsgefahren für die Nachbarländer. Hierzu gehören die großen nordafrikanischen Ölproduzenten Libyen und Algerien. Daher sind die derzeitigen Preisaufschläge als geopolitische Risikoprämie zu interpretieren. Für den Januar kann daher mit weiter steigenden Rohölpreisen gerechnet werden.
Chartvergleich WTI – Brent im Zeitraum 01.01.2010 – 31.01.2011 (Preise in Dollar) – finanzen.net
Rohölpreise in Euro
Neben dem Rohölpreis ist das Umtauschverhältnis Euro/US-Dollar der zweite große und bedeutende Einflussfaktor für unsere Ölpreise.
An den internationalen Warenterminbörsen werden die Rohölpreise seit jeher in US-Dollar gehandelt. Zwar werden die Ölpreise in erster Linie von den Rohölpreis-Notierungen in New York, London oder Rotterdam beeinflusst, doch der Einfluss des Dollarkurses auf die Ölpreise ist nicht zu unterschätzen. Als Grundsatz gilt: Je stärker der US-Dollar im Vergleich zum Euro ist, desto teuerer wird der Import von Rohöl und somit auch unsere Kraftstoffpreise. Aufgrund der ökonomischen Lage in den USA notiert der Dollar im Vergleich zum Euro schwach. Daher sind die Auswirkungen des steigenden Ölpreises in Europa nicht so groß wie in den USA.
Preis für ein Barrel Brent in Euro, Januar 2011 – finanzen.net
Preis für ein Barrel Brent in Euro, März 2010 – Ende Februar 2011 – finanzen.net
Preis für ein Barrel WTI in Euro, Januar 2011 – finanzen.net
Preis für ein Barrel WTI in Euro, März 2010 – Ende Februar 2011 – finanzen.net