New Yorker sparen jedes Jahr 19 Milliarden Dollar ein. Wie sie das machen? Ganz einfach: durch Nutzung nachhaltiger und ökologisch sinnvoller Transportsysteme.
Der zunehmende Verzicht aufs Auto, die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, die Einstellung Wege zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad fahren, spart nicht nur Kosten sondern ist auch Grundlage für eine gute Entwicklung lokaler Strukturen und eine Stärkung der lokalen Wirtschaft.
Die non-profit Organisation CEOS for Cities – ein Netzwerk für nachhaltige Stadtentwicklung amerikanischer Großstädte – hat nun einmal nachgerechnet, wie viel die New Yorker durch ihre Verkehrsmittelwahl jedes Jahr sparen:
Die Studie schätzt, dass jeder New Yorker pro Tag etwa 9 Meilen mit dem Auto zurücklegt. Dieser Wert wird mit dem nationalen Fahrzeugkostendurchschnitt – 40 Cent / Meile – multipliziert. Ein normaler Bewohner einer amerikanischen Großstadt fährt im Schnitt 25 Meilen am Tag.
Durch die Differenz der Wegelängen multipliziert mit 0,4 US$ ergibt sich eine Einsparung von 19 Milliarden US-Dollar pro Jahr.
Die zugrunde gelegten neun Meilen stellen die gefahrenen Fahrzeugmeilen dar – die Anzahl der gefahrenen Meilen geteilt durch die Gesamtbevölkerung. In den 50 größten Städten der USA liegt dieser Wert bei 24,9 Meilen pro Person pro Tag. Laut amerikanischem Verkehrsministerium legt ein Bewohner aus dem Ballungsgebiet New York im Schnitt nur 17 Meilen am Tag zurück. Durch die hohe Verkehrsdichte, die im Vergleich zu anderen amerikanischen Großstädten kurzen Wege und das gut ausgebaute Verkehrsnetz, schätzten die Macher der Studie die tägliche Nutzung eines New Yorker Autos innerhalb des Stadtgebiets auf 9 Meilen / Tag. Autofahrer aus den umliegenden Gebieten Westchester, Nassau und Suffolk, die vom Verkehrsministerium ebenfalls zum Ballungsraum New York gezählt werden, fahren im Durchschnitt 23 Meilen / Tag, also nah am amerikanischen Durchschnitt.
In New York City leben etwa 8,3 Millionen Menschen. Würden New Yorker in etwa genauso viel fahren wie in anderen amerikanischen Großstädten gefahren wird, würden pro Tag 134 Millionen zusätzliche Meilen im New Yorker Stadtgebiet gefahren werden – dies entspricht 48 Milliarden Meilen / Jahr. Würden diese gefahren, würden etwa 23 Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr mehr emittiert.
Durch das gut ausgebaute New Yorker Nahverkehrsnetz und gut ausgebaute Fußgänger- und Radwege besitzen nur 23% der New Yorker ein Auto. Der landesweite Durchschnitt beträgt 77 Prozent. Hätten 77% der New Yorker ein Auto würde dies 4,5 Millionen zusätzliche Fahrzeuge auf den Straßen und Parkflächen der Stadt bedeuten. Apropos Parkfläche. Um diese Menge an Autos abstellen zu können, müssten 25 Quadratmeilen Parkflächen geschaffen werden – bildlich gesprochen ist dies ungefähr die Fläche Manhattans.
In 2008 waren 1.980.000 Fahrzeuge in Brooklyn, der Bronx, New York, Queens und Richmond registriert. Wenn man die Vorstädte (u.a. Westchester, Nassau und Suffolk) hinzunimmt, kommt man auf 4.310.000 registrierte Fahrzeuge im Ballungsgebiet New York. Ungefähr 43% dieser Fahrzeuge befinden sich im New Yorker Stadtgebiet (z.B. Pendler).
New Yorker geben im Vergleich zum landesweiten Durchschnitt 2,6% weniger ihres Einkommens für Mobilität aus. Das eingesparte Geld, das ansonsten für Treibstoff und Unterhalt des Autos ausgegeben worden wäre, wird nun in den Konsum gesteckt mit dem Effekt, dass die New Yorker Wirtschaft dadurch jedes Jahr etwa 16 Milliarden Dollar mehr einnimmt. Die Differenz zwischen den eingesparten 19 Milliarden Dollar und den ausgegebenen 16 Milliarden kommt daher, dass 73% des Treibstoffpreises und 86 des Neuanschaffungspreises eines Autos aus der lokalen Wirtschaft hin zu Mobilität abfließen.
(via Streetsblog)