Eine Hypothese bezüglich des Verkehrs der Zukunft lautet, dass die einzelnen Verkehrsarten weiter miteinander verschmelzen werden. Anders ausgedrückt: Die Grenzen zwischen motorisierten Individualverkehr, öffentlichen Personennahverkehr und Gelegenheitsverkehr verschwimmen.
Die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung ist eine einfache Feststellung: Nicht jedes Fahrzeug ist für jede Straße und jedes Gebiet geeignet. Gelenkbusse sind in eng bebauten Wohngebieten denkbar ungeeignet. Gleiches gilt für große Pkw in hoch verdichteten Räumen.
Der kanadische Maschinenbauer Charles Bombardier (unabhängig von Bombardier Transportation) hat sich Gedanken über die Anforderungen und die technischen Spezifikationen eines Fahrzeugs gemacht, das die Problematik des ÖPNV in Gegenden mit geringen Straßenquerschnitten löst.
Das vollautonom fahrende und elektrisch angetriebene “Otobuxi” (ausgesprochen: “Auto-Boxy”) verschmilzt die positiven Eigenschaften des MIV, des ÖPNV und des Taxiverkehrs und schafft eine ganz neue Fahrzeugkategorie. “Otobuxi” hat seinen etymologischen Ursprung in den Worten “Auto” (Oto-); “Bus” (-bu-) und Taxi (-xi).
Das “intelligente öffentliche Verkehrskonzept für Städte” sammelt Fahrgäste direkt an der Haustür ein und dient als Feeder zu Knotenpunkten des ÖPNV wie Straßenbahn-, U-Bahn- oder S-Bahn-Haltestellen. Bestellt wird ein Otobuxi über eine spezielle Smartphone-App, über die zudem der Fahrpreis abgerechnet wird. Die Anwendung schlägt dem Fahrgast zwei oder drei mögliche Routen und Kombinationen unterschiedlicher Verkehrsmittel vor. Die Fahrtroute wird entsprechend der Zahlungsbereitschaft, dem Zeitbudget, den Geschwindigkeitsanforderungen, etc. der Fahrgäste angepasst.
Das elektrisch angetriebene Fahrzeug mit Allradantrieb kann bis zu 12 Fahrgäste aufnehmen und aufgrund der kompakten Abmessungen und des leisen Elektromotors belästigungsfrei in Wohngebieten operieren. Durch den autonomen Fahrbetrieb sind die Betriebskosten sehr gering.
Ich persönlich habe mich über die Designstudie sehr gefreut. Schließlich entspricht sie genau dem Bild in meinem Kopf, wenn ich an den ÖPNV der Zukunft in der Peripherie oder einzelnen Stadtvierteln denke. Eröffnet uns auf jeden Fall ganz neue Möglichkeiten!