Straßenverkehr Umwelt

PARK(ing) Day 2015: Impressionen aus Deutschland und der ganzen Welt

Norristown Impressionen Parking Day 2015
Parking Day 2015 in Norristown (Pennsylvania)

Schickt mir eure Fotos von eurem Parking Day 2015! Und schreibt mir, was ihr erlebt habt. Was waren eure Erfahrungen mit Anwohnern, Passanten und Autofahrern? Habt ihr Unterstützung oder Ablehnung erfahren? Musstet ihr gar mit dem Ordnungsamt oder der Polizei diskutieren? Ich freue mich über eure Einsendungen per Twitter, Facebook, Instagram, hier in den Kommentaren oder ganz klassisch per E-Mail an kontakt (ät) zukunft-mobilitaet (punkt) net. Dieser Artikel wird in unregelmäßigen Abständen aktualisiert.

Norristown Impressionen Parking Day 2015
Parking Day 2015 in Norristown (Pennsylvania) – Foto: Montgomery County Planning Commission @ FlickrCC BY-SA 2.0

Am 18. September 2015 war internationaler Parking Day 2015. Seit 2005 werden am dritten Freitag im September Parkplätze in Städten auf der ganzen Welt umgenutzt und in kleine Parks verwandelt. Parkraum soll als öffentlicher Raum zurückerobert und die einseitig genutzte Fläche einer sinnvoll(er)en Verwendung zugeführt werden. Der Pkw weist im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln im Stand einen besonders hohen Flächenbedarf auf. Zudem wird die Fläche aufgrund der großen Grundfläche, der geringen täglichen Nutzungsdauer und der niedrigen durchschnittlichen Besetzungsgrade nur sehr ineffizient genutzt.

PKW Besetzungsgrad des PKW-Verkehrs in Deutschland, Mobilität im VerkehrBei fast zwei Dritteln aller Wege mit dem Pkw sitzt nur der Fahrer im Fahrzeug. Bezieht man nun die Fahrten mit ein, bei der eine oder mehrere Personen mitfahren, ergibt sich ein durchschnittlicher Besetzungsgrad von knapp 1,5 (Quelle: Mobilität in Deutschland 2008).

Dieser Wert variiert in Abhängigkeit des Wegezwecks. Besonders geringe Besetzungsgrade ergeben sich für Wege zur Arbeit sowie für dienstliche und geschäftliche Wege.

Vergleichsweise hoch sind die Besetzungsraten dagegen bei den Wegezwecken Ausbildung, Freizeit und Begleitung:

  • Wege zur Arbeit mit 1,2
  • dienstliche Wege mit 1,1
  • Ausbildungswege mit 1,7
  • Einkaufswege mit 1,5
  • Wege für Erledigungen mit 1,5
  • Freizeitwege mit 1,9
  • Begleitwege mit 1,9

Der Parking Day soll verdeutlichen, wie viel wertvolle Fläche durch das Abstellen von Pkw in den Städten verloren geht, Bewusstsein schaffen und für ein Umdenken werben. Anstatt mehrere Quadratmeter Fläche zum Abstellen eines Fahrzeugs zu verwenden, soll der Platz lieber der Entspannung, Kommunikation und dem sozialen Leben dienen.

Impressionen aus Deutschland

Spielen auf der Gudvanger Straße

Posted by autofrei leben! e.V. on Samstag, 19. September 2015

Medienberichte:

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Impressionen aus aller Welt

Norristown Parking Day 2015 USA
Parking Day 2015 in Norristown (Pennsylvania) – Foto: Montgomery County Planning Commission @ FlickrCC BY-SA 2.0

Imression Parking Day 2015
Foto: Payton Chung @ Flickr – CC BY 2.0

Come relax in our urban forest at 16th & JFK! #ParkingDay #parkingdayphl Ein von Philadelphia Parks & Rec (@philaparkandrec) gepostetes Foto am

Un-pave paradise and un-put in a parking lot. #parkingday #okcparkingday #hippies ?>? Ein von Ryan Fogle (@rdfogle) gepostetes Foto am

Parking it at #parkingday #CED #aslapd #morepublicspace #myathens #yourathens #ourathens #imagine #landscapearch #studentasla   Ein von Kiley Aguar (@professor_kilo) gepostetes Foto am

It’s a beautiful day to enjoy PARK(ing) Day. #jamesstnorth #hamont #hamilton #parkingday #park #green Ein von Chrissy Taylor (@ctayls3) gepostetes Foto am

PARK(ing) Day Dallas is off to a great start! #mydtd #pd2015 #parkingdaydallas #parkingday2015   Ein von Downtown Dallas, Inc. (@downtown_dallas) gepostetes Foto am

#parkingday2015 Ein von Downtown Houston (@downtownhouston) gepostetes Foto am

[19/9/2015] #mygeorgetown #parkingday2015 #parkingday #GeorgeTown #Penang #popup #popuppark #park #fountain   Ein von LiewZR (@liewzr) gepostetes Foto am

#parkingday2015 #Georgetown #park #garden #mygeorgetown #nature #street #landscape #penang #visitpenang   Ein von Will I Am (@willcwk) gepostetes Foto am

#mygeorgetown #parkingday2015 ??? Ein von Jiawen Lim (@jiawen1011) gepostetes Foto am

? #parkingday #parkingday2015 #implansp   Ein von Mariangeles Martin Castil (@marianch_) gepostetes Foto am

PARK(ing) Day? #mygeorgetown #parkingday2015 Ein von °Çheryl™ (@ltcheryl) gepostetes Foto am

Park(ing) Day in Palm Beach, Australia, pics thanks to Gerard McCormick – #parkingday #parkingday2015   Ein von Inhabitat (@inhabitatdesign) gepostetes Foto am

As cidades são feitas pelas pessoas para as pessoas. Ocupe seu espaço! #Parkingday2015 #JF Ein von Laura Granja (@lauragranja) gepostetes Foto am

Hey @scottysouthwick, I found a parklet in Pittsburgh! #parkingday2015   Ein von @peapodpritchard gepostetes Foto am

#parkingday2015 #parkingdayseattle My friends at The West Studio building their adventure playground parklet!   Ein von Roxy Glick (@roxglick) gepostetes Foto am

#parkingday #Medellin #mde #ParkingDay #PD15   Ein von jujumontreal (@juli_paris) gepostetes Foto am



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Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Kurt
Kurt
24. September 2015 02:44

Lustige Idee, aber letztlich sinnfrei.

Individuelle Mobilität braucht nun einmal auch ihren (Park-)Platz. Natürlich kann man sich beklagen, dass insbesondere der Parkraum für Autos sehr ineffizient genutzt wird und Fläche durch das Abstellen von Pkw in den Städten verloren geht. In der Regel ist das Ganze eher eine emotionale als eine sachliche Diskussion, zumindest in deutschen Städten. Und natürlich ist man schnell dabei aus einer Mücke einen Elefanten zu machen.

Grundsätzlich sollte man folgendes bedenken:
1) In unserem Land und bei unseren Bürgern gibt es offensichtlich ein allgemeines Interesse am Bau und Erhalt eines leistungsfähigen Straßennetzes; zu einer adäquaten Nutzung gehören dabei auch ausreichend Parkplätze. Wenn in diesem Zusammenhang immer wieder von von Platzverschwendung die Rede ist, wird dabei gerne vergessen, dass für Verkehrsflächen (Schienen, Straßen, Flughäfen, etc.) in unseren Städten in der Regel lediglich 10-15% der Gesamtfläche vorgehalten werden. Der tatsächliche Bedarf an Parkraum dürfte damit schätzungsweise bei unter 4% liegen. Hinzukommt, dass es sich hierbei ja nicht um eine zusammenhängende Nutzfläche handelt, sondern oftmals lediglich um ca. 1,50 Meter breite Seitenstreifen, die parallel zum eigentlichen Straßenverlauf angelegt worden sind. Aus städtebaulicher Sicht sind diese Randstreifen aus den genannten Gründen – zumindest in Deutschland – daher komplett irrelevant.

Inwiefern solche Flächen wertvoll sein sollen, ist daher unklar.

2) Wenn man das Thema Platzverschwendung in Städten lediglich auf den Parkraum für Pkw reduziert, scheint das eher ideologisch motiviert. Einseitig genutzte Flächen, die man ggf. sinnvoll(er) nutzen könnte, gibt es ja quasi an jeder Ecke. Sportplätze z.B. werden in der Regel nur am Abend oder mal am Wochenende einseitig – nämlich zum Sporttreiben – genutzt. Was für eine Platzverschwendung (;-)). Gleiches gilt für unsere Parks. Tagsüber oftmals leergefegt, könnte man dort bunte Wimpel aufhängen oder Golf spielen. Oder der klassische Supermarkt, wird normalerweise auch nur 10 Stunden am Tag genutzt (nämlich von 8.00 Uhr – 18.00 Uhr), und zwar nur zum Einkaufen, warum nicht einfach mal vor dem Warenlager oder dem Kühlregal eine spontane Jam Session starten? Usw. …

3) Zitat: “Anstatt mehrere Quadratmeter Fläche zum Abstellen eines Fahrzeugs zu verwenden, soll der Platz lieber der Entspannung, Kommunikation und dem sozialen Leben dienen.” Können wir dazu dann im Gegenzug die Kneipen, Restaurants, Parks und Straßenfeste usw. abschaffen? Spaß beiseite. Natürlich kann man sich in manchen Städten mehr Platz für alles mögliche wünschen. Wenn ich auf einer Straße mit anderen kommunizieren und soziale Kontakte pflegen möchte, erscheint mir ein Gehweg dazu optiomal geeignet. Warum sollte ich mich dazu auf ein Stückchen Parkplatz stellen wollen, auf dem jetzt ein Blumentopf steht?

Mit Freunden im Park treffen oder ins Kino gehen bzw. entspannt am Wasser liegen = Top. Wieso brauche ich zum Entspannen einen Parkplatzstreifen am Straßenrand?

In den stark verdichteten Megacities in Südostasien, Afrika oder Nordamerika kann ich die Aufregung nachvollziehen, aber nicht in Deutschland. Sorry

Bert
Bert
Reply to  Kurt
25. September 2015 07:53

Hallo Kurt,

ich weiß nicht was Sie für ein Auto fahren, aber ein Parkstreifen mit 1,50 m Breite reicht noch nicht mal für einen Smart. In der Regel sind Längsparkstreifen 2,00 bis 2,30 m Breit. Bei Senkrechtsstellplätzen beträgt der Flächenbedarf in der Regel 2,50 x 5,00 m.

In Ihrem Kommentar behaupten Sie, dass das Problem aus ideologischen Gründen hochgebauscht wird und der Parkraum in deutschen Städten nur einen geringen Flächenbedarf hat. Das Problem kann man nicht auf die Gesamtfläche der Stadt beziehen, sondern die Flächenkonkurrenz findet in Stadtstraßen statt wo aufgrund der Bebauung die Breiten beschränkt sind. Der Straßenraum wird nämlich nicht nur von Kfz benötigt, sondern Fußgänger und Radfahrer brauchen auch Platz.

Dies ist das zentrale Problem in den Städten. In vielen Straßen kann man keine ausreichend breiten Fußgängerwege und Radverkehrsanlagen anlegen, da man anstonsten die Stellplätze für Kfz zurückbauen müsste. Das wird von Politikern und den Anwohner in der Straße zumeist nicht toleriert.

Kurt
Kurt
Reply to  Bert
25. September 2015 23:04

Hallo Bert,
danke für deinen Kommentar.

Ich halte es zunächst einmal für wichtig, den Flächenverbrauch durch Parkraum im Verhältnis zur Gesamtgröße einer (durchschnittlichen) Stadt zu kennen; auch weil am Parking Day, ich zitiere nochmal “Anstatt mehrere Quadratmeter Fläche zum Abstellen eines Fahrzeugs zu verwenden, soll der Platz lieber der Entspannung, Kommunikation und dem sozialen Leben dienen.”, die Verkehrsfläche für den ruhenden Fahrzeugverkehr für Aktivitäten (siehe Bilder im Artikel) genutzt wird, für die in den meisten Urbanisationen eigenständige Nutzflächen bestehen und vorgehalten werden (Naherholungsgebiete bzw. Grünflächen und Parks, Restaurants, Golf oder Billiard spielen usw.) oder für die man normalerweise seine eigene Wohnung benutzt, auch um andere Bürger bzw. Anwohner nicht unnötig zu stören.

Interessanterweise finden sich in dem Beitrag oben dagegen kaum Hinweise auf die von Ihnen genannte Neuverteilung des Straßenraumes zugunsten des Fahrradverkehrs oder von Fußgängern, zumindest wenn man sich die Bilder genauer ansieht. Unterstellen wir aber mal, dass dieser Ansatz tatsächlich im Vordergrund stehen soll, so müsste man konsequenterweise fragen, wie viel Platz braucht denn z.B. der “gemeine” Fußgänger auf dem Gehweg? Nun im bzw. zum Stehen würde ich einen Platzbedarf von ca. 80 cm Breite und 50 cm Länge ansetzen. Vor meinem Wohnhaus in einer Berliner Seitenstraße in zentraler Lage ist der Gehweg rund 4 Meter breit; dies gilt auch für die mir gegenüber liegende Häuserseite. D.h. für Fußgänger stehen hier durchgehend Gehwege von insgesamt 8 Metern Breite zur Verfügung. Zieht man den Flächenbedarf von Bäumen und Fahrrädern ab, verbleiben auf beiden Seiten ca. 2,50 Meter (zusammen 5 Meter), die von Fußgängern unproblematisch genutzt werden können. Somit könnten auf jeder Straßenseite gut 3 Personen einigermaßen bequem nebeneimander her laufen. Tatsächlich aber werden die vorhandenen Gehwege über den Tag verteilt nur sehr sporadisch von Fußgängern genutzt, sodass man behaupten könnte, der vorhandene Platz für Fußgänger ist überaus großzügig konzipiert.

Der Fahrzeugverkehr kann in Relation zur eigentlichen Größe hingegen auf deutlich weniger Nutzfläche zugreifen. Neben einem Parkstreifen von jeweils rund 2 Metern auf jeder Seite, existiert eine Fahrbahn von ca. 2,50 Breite. In einer solchen Straße hat der Fußgänger nicht nur absolut aber vor allem auch relativ gesehen, erheblich mehr Platz zur Verfügung als ein normaler Pkw. Straßen dieser Bauart existieren in Berlin fast ausnahmslos. Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele. Ohne Frage. Insbesondere auf großen Einkaufsstraßen mit starkem Publikumsverkehr, wenn sie denn nicht komplett für den Straßenverkehr gesperrt worden sind, kann sich das Verhältnis auch mal umdrehen. Eine absolute Gerechtigkeit wird es so oder so niemals geben können. Welche konkreten Beispiele können Sie benennen?

Übrigens: Ich war vor einigen Wochen in Amsterdam, der Fahrrad-Vorzeigestadt, neben Kopenhagen. Obwohl dort in der Innenstadt kaum Kraftfahrzeuge unterwegs sind, hatte ich als Fußgänger selten so wenig Platz auf Gehwegen wie dort. Fürchterlich. Nie wieder.

Als Fahrradfahrer darf ich ja ohnehin auf der “normalen” Fahrbahn radeln. Eine erhöhte Unfallgefahr ist mir beim Fahren im Mischverkehr nicht bekannt, von daher sehe ich keinen Bedarf für eine weitere Separierung der Verkehrsfläche. Ich präferiere – wegen der insgesamt eher knappen Platzressourcen – folgendes Modell:comment image oder auch hiercomment image

Wer den Parkverkehr dennoch von der Straßen haben will, muss sich dafür einsetzen, alternative Platzangebote ober- oder unterirdisch zur Verfügung zu stellen. Ohne ideologische Scheuklappen.

Kurt
Kurt
Reply to  Bert
26. September 2015 13:51

Ich halte es zunächst einmal für wichtig, den Flächenverbrauch durch Parkraum im Verhältnis zur Gesamtgröße einer (durchschnittlichen) Stadt zu kennen; auch weil am Parking Day, ich zitiere nochmal “Anstatt mehrere Quadratmeter Fläche zum Abstellen eines Fahrzeugs zu verwenden, soll der Platz lieber der Entspannung, Kommunikation und dem sozialen Leben dienen.”, die Verkehrsfläche für den ruhenden Fahrzeugverkehr für Aktivitäten (siehe Bilder im Artikel) genutzt wird, für die in den meisten Urbanisationen eigenständige Nutzflächen bestehen und vorgehalten werden (Naherholungsgebiete bzw. Grünflächen und Parks, Restaurants, Golf oder Billard spielen usw.) oder für die man normalerweise seine eigene Wohnung benutzt, auch um andere Bürger bzw. Anwohner nicht unnötig zu stören.

Interessanterweise finden sich in dem Beitrag oben dagegen kaum Hinweise auf die von Ihnen genannte Neuverteilung des Straßenraumes zugunsten des Fahrradverkehrs oder von Fußgängern, zumindest wenn man sich die Bilder genauer ansieht. Unterstellen wir aber mal, dass dieser Ansatz tatsächlich im Vordergrund stehen soll, so müsste man konsequenterweise fragen, wie viel Platz braucht denn z.B. der “gemeine” Fußgänger normalerweise auf einem Gehweg (sachgerechte Nutzung unterstellt)? Nun im bzw. zum Stehen würde ich einen Platzbedarf von ca. 80 cm Breite und 50 cm Länge ansetzen. Vor meinem Wohnhaus in einer Berliner Seitenstraße in zentraler Lage ist der Gehweg rund 4 Meter breit; dies gilt auch für die mir gegenüber liegende Häuserseite. D.h. für Fußgänger stehen hier durchgehend Gehwege von insgesamt 8 Metern Breite zur Verfügung. Zieht man den Flächenbedarf von Bäumen und abgestellten Fahrrädern/Motorrollern etc. ab, verbleiben auf beiden Seiten ca. 2,50 Meter (zusammen 5 Meter), die von Fußgängern unproblematisch genutzt werden können. Somit könnten auf jeder Straßenseite gut 3 Personen einigermaßen bequem nebeneinander her laufen. Tatsächlich aber werden die vorhandenen Gehwege über den Tag verteilt nur sehr sporadisch von Fußgängern genutzt, sodass man behaupten könnte, der vorhandene Platz für Fußgänger ist überaus großzügig konzipiert.

Der Fahrzeugverkehr kann in Relation zur eigentlichen Größe hingegen auf deutlich weniger Nutzfläche zugreifen. Neben einem Parkstreifen von jeweils rund 2 Metern auf jeder Seite, existiert eine Fahrbahn von ca. 2,50 Breite. In einer solchen Straße hat der Fußgänger nicht nur absolut aber vor allem auch relativ gesehen, erheblich mehr Platz zur Verfügung als ein normaler Pkw. Straßen vergleichbarer Bauart gibt es in Berlin an fast jeder “Ecke”. Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele. Ohne Frage. Insbesondere auf großen Einkaufsstraßen mit starkem Publikumsverkehr, wenn sie denn nicht komplett für den Straßenverkehr gesperrt worden sind, kann sich das Verhältnis auch mal umdrehen. Eine absolute Gerechtigkeit wird es so oder so niemals geben können.

Welche konkreten Beispiele können Sie benennen? Wer den Parkverkehr dennoch von der Straßen haben will, muss sich gleichzeitig dafür einsetzen, alternative Platzangebote ober- oder unterirdisch zur Verfügung zu stellen.

Übrigens: Ich war vor einigen Wochen in Amsterdam, der Fahrrad-Vorzeigestadt, neben Kopenhagen. Obwohl dort in der Innenstadt kaum Kraftfahrzeuge unterwegs sind, hatte ich als Fußgänger selten so wenig Platz auf Gehwegen wie dort. Fürchterlich. Nie wieder.

Als Fahrradfahrer darf ich ja ohnehin auf der “normalen” Fahrbahn radeln. Eine erhöhte Unfallgefahr ist mir beim Fahren im Mischverkehr nicht bekannt, von daher sehe ich keinen Bedarf für eine weitere Separierung der Verkehrsfläche. Am sinnvollsten erscheint mir – wegen der insgesamt eher knappen Platzressourcen – folgendes Modell:comment image oder auch hiercomment image

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Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) hat mich im Rahmen der VDV-Jahrestagung 2013 in Mainz als “Talent im ÖPNV” des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der VDV vertritt rund 600 Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs, des Schienenpersonennahverkehrs, des Schienengüterverkehrs, der Personenfernverkehrs sowie Verbund- und Aufgabenträger-Organisationen.

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Weitere Informationen

Verfasst von:

Kurt

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net