Analyse Mobilitätsstation Öffentlicher Personennahverkehr urbane Mobilität

[Mobilitätsstationen] Von Mobilität und Appellativen

Dieser Artikel ist Teil der Artikelserie Die Mobilitätsstation – Verknüpfung im Raum.

Wie bezeichnet man physische Orte, die verschiedene Verkehrsmittel und Mobilitätsservices räumlich zusammenbringen? Flughafen oder Bahnhof? Oder allgemeiner als Verkehrsknotenpunkt? Wie nennen wir dann die durch abschließbare Fahrradboxen und Carsharing-Parkplätze ergänzte Bushaltestelle? Handelt es sich jetzt auch noch um einen Verkehrsknotenpunkt? Vielleicht ein kleiner Verkehrsknotenpunkt? Nein, so einfach lässt sich diese Entwicklung nicht in ein Namenskorsett zwingen.

Also sollten wir dem Kind einen Namen geben, wenn wir in dieser Blogpostreihe über das räumliche Tête-à-Tête von öffentlichem Personennahverkehr, Sharing-Angeboten und Facilitäten zum Einlagern, Parken, Einkaufen und Verweilen schreiben! Die Sprachwissenschaften nehmen es mit der Namensgebung jedoch etwas genauer und unterscheiden zwischen Eigenname (nomina propria), Gattungsname (nomina appelativa) und Markenname.1 Hierbei kann der Eigenname nur über seinen Bezug zum bezeichneten Gegenstand oder der gemeinten Person definiert werden. Das Appellativ hingegen bezeichnet eine ganze Gattung von Gegenständen oder Personen. Markennamen können sowohl Eigennamen, als auch Gattungsnamen sein. Ein Beispiel aus der Mobilitätswelt: Ich fahre heute mit der Regionalbahn 27825 (Eigenname), weil Bahnen (Gattungsname) zu den sichersten Verkehrsmitteln zählen. Hoffentlich ist die Bahn (Markenname) heute auch pünktlich.

Das Wort „Bahn“ findet sich also in allen drei Namenskategorien wieder. Nicht unüblich, denn häufig entstehen sprachliche Transfers von der einen in die andere Kategorie. Von der Gattung der meteorologischen Föhn-Winde zur AEG-Marke „Fön“ hin zum Haushaltsprodukt „Föhn“. Der Markenname „Tempo“ steht hierzulande für die Gattung der Papiertaschentücher und wenn jemand „ein Tesa“ braucht, wird ein durchsichtiges Klebeband gereicht.2 Letztendlich möchten wir für das Phänomen der immer häufiger im städtischen und suburbanen Raum auftauchenden „Mobilitätsinseln“ einen brauchbaren Gattungsnamen finden.

Vielfalt vor Ort – Die Befragung

Mit dem Ziel der Namensfindung wurde am 7. Oktober 2015 die Umfrage „Vielfalt vor Ort“ online gestellt:

Mobilität vor Ort Mobilitätsstation mobilpunkt
Abbildung 1 – Der Fragebogen

Der einleitende Text und die abgebildete Grafik bot dem Befragten eine Verständnisgrundlage für die folgende Fragestellung:

„Eine solche Fläche, welche unterschiedliche Mobilitätsdienstleistungen an einem Ort bereitstellt, sollte bezeichnet werden als…“

Der Umfrageteilnehmer konnte zwischen fünf Antwortalternativen wählen, oder aber selbst einen Gattungsnamen im Freitextfeld vorschlagen.

Antwortoptionen am 07.10.2015:

  • Mobilpunkt
  • Mobilitätsstation
  • mobility hub
  • Mobilitätspunkt
  • mobility point

Nach einer eintägigen Testlaufphase wurde die Befragung auf Grundlage der Antworten von n=30 Rückläufern um fünf weitere Antwortalternativen ergänzt.

Antwortoptionen hinzugefügt am 08.10.2015:

  • Share & Move
  • Mobilstation
  • Mobilhof
  • Public Ride Point (PRP)
  • Stadt Mobil, also z.B. Nürnberg Mobil

Im Zuge der Oktober 2015 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur veröffentlichten Ausschreibung „smart stations“, entschieden wir uns am 25.10.2015 zu einer weiteren Ergänzung der Befragung um die Antwortalternative „smart stations“. Somit konnten die Teilnehmer bis zur Schließung der Umfrage am 14.11.2015 zwischen elf vorgegebenen Antwortoptionen oder der Angabe eines eigenen Namenvorschlags wählen. Während „Share & Move“ und „Stadt Mobil, also z.B. Nürnberg Mobil“ eher Markennamen-Charakter haben, reihen sich die restlichen Begriffe eher in die Kategorie der Gattungsnamen ein.

Im Zeitraum vom 07. Oktober bis zum 14. November 2015 haben n=642 Teilnehmer an der Befragung teilgenommen. Der Link zum Fragebogen wurde über verschiedene digitale Kanäle (u.a. @multi_mobility, @zukunftmobil) sowie den Blog-Newsletter von „Zukunft Mobilität“ verbreitet. Es ist anzunehmen, dass ein großer Anteil der Befragten sich auch beruflich mit dem Thema Mobilität auseinandersetzt, zumindest jedoch eine höhere Affinität zu aktuellen Fragen aus diesem Bereich aufweist. Andererseits ist aber auch die Teilnahme von weiteren Personen zu vermuten, die online zufällig auf den frei zugänglichen Link gestoßen sind. Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass es sich nicht um eine repräsentative Stichprobe handelt. Diesem Anspruch sind wir bei der Veröffentlichung des Fragebogens auch nicht gefolgt. Wichtiger war uns die Momentaufnahme eines begrifflichen Assoziationsmosaiks, um mit Hinblick auf das aktuell sehr uneinheitliche Potpourri aus Bezeichnungen in Wissenschaft und Praxis zumindest einen Trend festzuhalten. Die folgenden Ergebnisse und Analysen sollen uns diesem Ziel etwas näherbringen und JA…dem Kind – zumindest im Rahmen dieser Blogpostreihe – einen Namen geben.

Diagramme und Wortwolken – Die Ergebnisse

Die Befragungsdaten wurden aufgrund des einfachen Aufbaus der Befragung (single-question-survey) sowie des Verzichts auf die Abfrage von sozio-demographischen Merkmalen mit Hilfe einer Häufigkeitsverteilung ausgewertet. Abbildung 2 zeigt hierbei die Verteilung der Antworthäufigkeiten über alle 12 Antwortalternativen. Die Bezeichnung „Mobilitätsstation“ wurde mit 184 Stimmen mehr als doppelt so oft gewählt wie die darauffolgenden Alternativen „mobility hub“ (83) und das Freitextfeld zur Angabe eines eigenen Vorschlags (83). Knapp 29 Prozent der Stichprobe wählen den Begriff „Mobilitätsstation“ für die Bezeichnung von physischen Orten, die verschiedene Mobilitätsangebote räumlich konzentriert bereitstellen. Somit spricht über ein Viertel aller Befragten dem Wort „Mobilitätsstation“ die vergleichsweise höchste Eignung als Gattungsname zu.

Antworthäufigkeit Begriffsbestimmung Mobilitätsstation
Abbildung 2: Befragung “Vielfalt vor Ort”, Verteilung der Antworthäufigkeiten, n=642

Auffallend ist, dass der englische Begriff „mobility hub“ mit einem Stimmenanteil von 12,9 Prozent auf den zweiten Platz gewählt wurde. Der „mobility hub“ scheint sich im englischsprachigen Raum als Bezeichnung durchzusetzen. Die im gleichen Zeitraum auf Twitter und weiteren digitalen Kanälen veröffentlichte englische Version dieser Befragung unterstreicht diesen Trend (siehe Abbildung 3).

Namensfindung englisch Mobilitätsstation mobility hub
Abbildung 3: Befragung “One place, many alternatives”, Verteilung der Antworthäufigkeiten, n=83.

Es könnte vermutet werden, dass die Bezeichnung “mobility hub” in der deutschen Befragung aufgrund des internationalen Charakters verhältnismäßig beliebt ist. Touristen und fremdsprachigen Mitmenschen würde die Assoziation mit Mobilitätsdienstleistungen womöglich leichter fallen. Jedoch ist bei der Auswertung der Antworten deutlich geworden, dass die deutschsprachigen Antwortalternativen mit einem Anteil von über 70 Prozent an der Gesamtstichprobe bevorzugt werden (siehe Abbildung 4).

Gattungsname Mobilitätsstation mobilpunkt mobility hub
Abbildung 4: Befragung “Vielfalt vor Ort”, Anteilswerte deutsche und englische Gattungsnamen, n=559.

Teilweise lässt sich dieses Ergebnis auch auf ein zahlenmäßiges Ungleichgewicht wählbarer Optionen zurückführen. Es standen sechs deutsche, aber nur fünf englische Begriffe zur Auswahl. In der Gesamtbetrachtung mit 403 Stimmen für deutsche und 156 Stimmen für englische Bezeichnungen, gehen wir jedoch von einer allgemeinen Bevorzugung eines deutschen Gattungsnamens aus.

Vergleicht man die Ergebnisse der deutschen (Abbildung 2) und der englischen (Abbildung 3) Befragung fällt zudem die vergleichsweise häufige Nutzung des Freitextfeldes auf; 12,9 Prozent der Befragten haben sich für die Angabe einer eigenen Bezeichnung entschieden, in der englischen Umfrage waren es sogar 25 Prozent. Die 83 vorgeschlagenen Gattungsnamen aus der deutschen Befragung werden im Rahmen einer Inhaltsanalyse näher untersucht.

Die Wortwolke ist ein Instrument der quantitativen Inhaltsanalyse. Der Wortschatz innerhalb eines Datensatzes sowie die Häufigkeiten unterschiedlicher Wörter können mit Hilfe dieses Tools veranschaulicht werden; je größer das Wort dargestellt wird, desto häufiger kam es im Datensatz vor. In der Wortwolke werden die 50 häufigsten Wörter (plus n-Wörter, wenn sie genauso häufig wie das 50. Wort vorkommen) abgebildet, zudem wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.

Alternativen zum Begriff Mobilitätsstation und den möglichen Antwortalternativen
Abbildung 5: Befragung “Vielfalt vor Ort”, Freitextantworten in der Wortwolke, n=83.

Abbildung 5 zeigt die ursprüngliche Wortwolke vor Optimierung des Datensatzes. Dieses Vorgehen ist sinnvoll, um zunächst die Ausprägung des Wortschatzes innerhalb der Daten erkennen zu können. Zusammengesetzte Gattungsnamen wie „Mobilitätsdrehscheibe“ oder „Kombinationspunkt“ werden genauso abgebildet wie gleiche Wörter in Groß- und Kleinschreibung. Hierdurch kommt es jedoch zu Verzerrungen bei der Häufigkeitsdarstellung (bspw. Mobility – mobility, Hub – hub, Point – point).

Das Wort „Mobilität“ tritt zahlreich im Verbund mit einem anderen Wort auf, ist aber trotz häufiger Nennung kein großer Platzhalter innerhalb der Wortwolke. Englische Wörter werden seltener in zusammengesetzter Form genutzt, so dass beispielsweise der Begriff „mobility“ sehr groß in der Wolke hervortritt. Deutlich zu erkennen ist jedoch die Spannweite des Wortschatzes. Deutsche und englische Begriffe mischen sich mit neu erschaffenen Kreationen wie „Alleshalte“ oder „Teilstation“. Die Färbung des Vokabulars durch Begriffe aus dem Verkehrswesen ist augenscheinlich, jedoch lassen sich auch branchenunübliche Begriffe wie „Osmose“ oder „Synapse“ finden. Auffällig ist zudem die häufige Nennung der Begriffe „Bahnhof“ und „Parkplatz“, ihrerseits selbst Gattungsnamen für verkehrliche Infrastruktureinrichtungen.

Es ist anzunehmen, dass einige Befragte die weitere begriffliche Differenzierung für Orte, die Verkehrsangebote räumlich verknüpfen, nicht als sinnvoll erachten. Hierzu schreibt ein Befragter: „üblich ist die Bezeichnung des weitreichendsten Verkehrsmittels zur Bezeichnung heranzuziehen: Bahnhof / Haltestelle / Flughafen / …“. Hierbei stellt sich natürlich die Frage nach den prägenden Modulen und Bestandteilen eines solchen Ortes. Unterscheidet sich dieser überhaupt von einem Bahnhof, einer Haltestelle, einem Flughafen? An dieser Stelle möchten wir jedoch auf den folgenden Artikel unserer Blogpostreihe verweisen, welcher dieser Fragestellung in aller Ausführlichkeit nachgehen wird.[et_bloom_inline optin_id=”optin_3″]

Es kann aufgrund der vorliegenden Antworthäufigkeiten jedoch davon ausgegangen werden, dass eine begriffliche Trennung vom Großteil der Befragten gewünscht wird. Die oben erläuternden Verzerrungen können auf Kosten der Wortschatzvielfalt durch das Bereinigen des Datensatzes behoben werden. Hierzu wurden alle zusammengesetzten Wörter (bspw. Umsteigepunkt, Drehscheibe, Mobilitätsknoten etc.) zerlegt. Zusätzlich wurden alle Wörter klein geschrieben, so dass es zu keinen Verzerrungen durch Groß- und Kleinschreibung kommt.

Alternativbegriffe zur Bezeichnung multimodaler Verknüpfungspunkte
Abbildung 6: Befragung “Vielfalt vor Ort”, Freitextantworten in der Wortwolke mit bereinigtem Datensatz, n=83.

Aus der in Abbildung 6 gezeigten Wortwolke lässt sich ein Begriffsmuster ablesen. In der ersten Kategorie finden sich Wörter aus der mobilitas Familie (lateinisch für Beweglichkeit, Veränderlichkeit)3 wie „Mobilität“, „mobility“ und „mobil“ wieder. Das Wort „Verkehr“ ist ebenfalls hier anzusiedeln, da es einen konkreten Bewegungsvorgang beschreibt. An dieser Stelle muss zwischen Mobilität und Verkehr unterschieden werden. Mobilität beschreibt alleinig die Möglichkeit, einen bestimmten Weg zurückzulegen, um die individuellen Bedürfnisse nach Raumveränderung zu erfüllen. Verkehr meint die unabhängig vom genutzten Verkehrsträger faktisch durchgeführte Bewegung von A nach B.4

In die zweite Kategorie fallen Begriffe, die für die Beschreibung eines physischen Ortes herangezogen werden können. Die Wörter vermitteln allesamt einen stationären Aufenthaltscharakter, entweder mit Betonung auf die räumliche Konzentration (Punkt, Station, Bahnhof, Platz, Hof, Hub, Parkplatz, Stelle, area, Bereich, Center, Flughafen, Halte, Haltestelle, Schwerpunkt, Start, Treffpunkt, Zentrum, ZOB, Zone) oder auf die räumlich vernetzende Eigenschaft (Knoten, Verknüpfung, Knüpfung, Drehscheibe, Drehkreuz, Schnittstelle).

Die dritte Kategorie umfasst Wörter, welche die Attribute des Ortes und/oder die Aktionsmöglichkeiten vor Ort beschreiben. Hierzu zählen die Begriffe „umsteige“/“umstieg“ (zumeist in Kombination mit einem Wort aus der zweiten Kategorie), „share“, „ride“, „dreh“, „change“, „intermodal“, „smart“, „switch“, „teil“, „wechsel“, „alles“.

Betrachtet man beide Wortwolken im Vergleich, fällt auf, dass es sich bei den zusammengesetzten Begriffen aus Abbildung 5 zumeist um eine Kombination von Wörtern aus den in Abbildung 6 enthaltenen Kategorien 1 oder 3 mit ortsbezogenen Begriffen aus Kategorie 2 handelt (bspw. Mobilitätsdrehscheibe, Mobil-Treffpunkt, Umsteige-Platz etc.). Die Limitation auf die häufigsten 50 Wörter erklärt den Wegfall einiger Ausdrücke – bspw. des Wortes „Point“ – vor und nach Bereinigung des Datensatzes. Zusammengesetzte Begriffe wie der vorgeschlagene „Mobility Change Point“ setzen sich sogar aus allen drei Kategorien zusammen, lassen sich jedoch nicht vollständig aus den Wortwolken ablesen.

Dennoch liefert diese quantitative Inhaltsanalyse einen hilfreichen Hinweis auf die Zusammensetzungslogik der vorgeschlagenen Gattungsnamen sowie auf die Beliebtheit der einzelnen Wortkomponenten. Im Abgleich mit den elf vorgegebenen Antwortalternativen der Befragung (siehe Abbildung 1) zeigt sich das gleiche Schema bei der Kombination der Wortmodule. Der am häufigsten gewählte Begriff „Mobilitätsstation“ setzt sich somit aus dem Kategorie 1 Wort „Mobilität“ und dem Kategorie 2 Wort „Station“ zusammen. Auf Basis aller vorangegangen Analysen scheint der Begriff „Mobilitätsstation“ zumindest im deutschsprachigen Raum als Gattungsname geeignet zu sein. Daher werden wir diesen fortan für die Bezeichnung von Flächen, die verschiedene Mobilitätsangebote an einem Ort vernetzt bereitstellen, verwenden.

Dynamik und Statik in einem Wort – Das Fazit

Das Kind hat nun einen Namen: Mobilitätsstation. Ob und bis wann sich die Mobilitätsstation als Gattungsname in Deutschland durchsetzt ist fraglich und konnte auch im Zuge dieser Umfrage nicht mit Bestimmtheit geklärt werden. Zumindest für diese Blogpostreihe werden wir den Namen aber konsequent nutzen.

Zum Begriff selbst lässt sich aber noch eine interessante Beobachtung machen. Die Wortkomposition besteht aus zwei Teilen, die zwar aus dem gleichen verkehrswissenschaftlichen Jargon stammen, in Ihrer eigentlichen Bedeutung jedoch nicht verschiedener sein könnten. Mobilität steht für Bewegung, im engeren Sinne für die Möglichkeit zur Raumüberwindung; ein Wort, das große Dynamik verspricht. Die Station ist hingegen etwas räumlich Statisches, eine Infrastruktureinrichtung. Wir machen gezwungenermaßen Halt an einer Station, setzen die Bewegung aus, fallen von der Dynamik in die Statik, oder umgekehrt. Trotzdem ist die Station auch der Dreh-und Angelpunkt für alles Dynamische. Sie kann Start oder Ende, Zwischenstopp, Übergang oder Schnittstelle unserer Wege und Reiseketten sein. Ein ständiger Wechsel zwischen Bewegung und Ruhe.

Stephan Rammler sagte in einem Interview zu diesem Phänomen: „Und in der Mobilität ist es […] die kluge Mischung von Bewegung und Beharrung. Von Beschleunigung und Entschleunigung. Von Unterwegssein und Rasten. […] Also neben der Beschleunigung, die wir erleben, immer auch Zeiten und Orte oder Methoden der Entschleunigung zu finden.“5 Professor Rammler sieht in der Kopplung dieser auf den ersten Blick ungleichen Wortpaare eine notwendige Bedingung für das Funktionieren unserer Mobilität und somit unserer Gesellschaft. Im Rückschluss auf unseren neuen Gattungsnamen wird deutlich, dass die Station letztendlich den physischen Möglichkeitsraum für unsere Mobilität bietet und daher passen diese beiden Wörter auch so unheimlich gut zusammen.

Literaturverzeichnis

Becker, Udo (2011): Verkehr und Umwelt. Zu den übergeordneten Zielen von Verkehrspolitik und der Rolle von Umweltaspekten. In: Hascher, Michael (Hrsg.): Verkehrspolitik. Eine interdisziplinäre Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 77-90.

Pöcksteiner, Eva (2008): „Das `Markukt´ Wie eine Marke zum Begriffsmonopol wird! Ein kommunikationswissenschaftlicher Forschungsansatz zwischen Appellativ und Freizeichen“, Diss., Universität Wien.

Pons (2015): „Das Online-Wörterbuch“, URL: http://de.pons.com/.

Rammler, Stephan (2015): Interview “Von Luftschiffen & Cyber-Tourismus – mit dem Möglichkeitssinn in die Zukunft der Mobilität (weil das Wahrscheinliche schon längst gedacht wurde…)”, URL: http://multi-mobility.tumblr.com/post/120098414759/von-luftschiffen-cyber-tourismus-mit-dem

Schäfer-Sparenberg, Carolin/Bongardt, Daniel/Dalkmann, Holger (2006): Steuerung nachhaltiger Daseinsvorsorge im öffentlichen Nahverkehr. Politische Handlungsperspektiven. Wuppertal Papers Nr. 161. Wuppertal: Forschungsgruppe 2: Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH.

Voigt, Michael (2015): „Bekannte Markenbezeichnungen als Gattungsnamen“, URL: http://suite101.de/article/bekannte-markenbezeichnungen-als-gattungsnamen-a67300#.VnO4RHlIi_J.

  1. vgl. zu diesem Absatz Pöcksteiner (2008), S. 210 ff.
  2. vgl. Voigt (2015).
  3. vgl. Pons (2015).
  4. vgl. Schäfer-Sparenberg/Bongardt/Dalkmann (2006), S. 11 f. sowie Becker (2011), S. 81.
  5. vgl. Rammler (2015)
Anonymous

Sophia von Berg

Sophia von Berg ist Doktorandin im Kooperativen Promotionsprogramm Elektromobilität des Landes Niedersachsen. Während ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau und dem Studium der Volkswirtschaftslehre hat Sophia praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Industrien und Branchen sammeln können. In der Mobilitätswelt ist sie letztlich thematisch und fachlich angekommen und twittert neben ihrer Arbeit an der Dissertation regelmäßig Neuigkeiten zu den weltweiten Entwicklungen im Mobilitätsmarkt unter @multi_mobility. Die hier besprochenen Mobilitätsstationen bilden einen ihrer zentralen Interessenschwerpunkte.

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Jaheira
Jaheira
20. März 2016 23:09

Ich fände es super, wenn der Artikel nicht im schicken grau gehalten wäre, sondern im ergonomischen schwarz. Es kostet Anstrengung, am Monitor zu lesen – eine schwarze Schrift hilft.

Randelhoff Martin
Reply to  Jaheira
20. März 2016 23:45

Hallo,

wie eventuell bekannt, wurde das Design dieses Wochenende umgestellt. An der ein oder anderen Stelle zwickt es leider noch ein bisschen, daher danke ich Ihnen für den Hinweis. Ist der Kontrast jetzt besser?

Viele Grüße,
Martin Randelhoff

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Verfasst von:

Randelhoff Martin

Sophia von Berg

Sophia von Berg ist Doktorandin im Kooperativen Promotionsprogramm Elektromobilität des Landes Niedersachsen. Während ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau und dem Studium der Volkswirtschaftslehre hat Sophia praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Industrien und Branchen sammeln können. In der Mobilitätswelt ist sie letztlich thematisch und fachlich angekommen und twittert neben ihrer Arbeit an der Dissertation regelmäßig Neuigkeiten zu den weltweiten Entwicklungen im Mobilitätsmarkt unter @multi_mobility. Die hier besprochenen Mobilitätsstationen bilden einen ihrer zentralen Interessenschwerpunkte.