Transport for London wird aus Kostengründen keine weiteren Routemaster-Busse von Wrightbus mehr beschaffen. Ende 2016 sind etwa 1.000 der Fahrzeuge in London unterwegs.
Die neuen Doppeldeckerbusse wurden als Ersatz der historischen Routemaster-Busse entwickelt, welche in ihrem roten Farbkleid das Stadtbild Londons prägten. Seit 2005 werden sie aus Gründen fehlender Barrierefreiheit und Sicherheit nicht mehr im Linienbetrieb eingesetzt. Die Fahrzeuge hatten im damaligen Londoner Bürgermeister Boris Johnson einen großen Unterstützer, der im Wahlkampf die Entwicklung einer neuen Generation ankündigte. Der New Routemaster wird daher umgangssprachlich auch als “Boris Bus” oder “Borismaster” bezeichnet.
Die neuen Busse waren mit einem Preis von 354.000 £ pro Bus für die ersten 600 bestellten Busse und 325.000 £ für die nächsten 200 Busse vergleichsweise hoch. Ein herkömmlicher Bus mit gleicher Kapazität ist etwa 50.000 £ günstiger. Zudem hatte Transport for London die 7,8 Millionen Pfund teure Entwicklung finanziert.
Hinzu kamen auch noch höhere Betriebskosten für Busschaffner, die das Aufspringen auf den Bus während der Fahrt überwachten. Bereits im Juni 2016 wurde angekündigt, dass 300 Busschaffner aus Kostengründen ihre Arbeit verlieren würden, was eine Einsparung von 10 Millionen Britischen Pfund erbrachte.
Der neue Londoner Bürgermeister, Sadiq Khan, hatte in seinem Wahlkampf dafür geworben, kein weiteres Exemplar der vergleichsweise teuren Fahrzeuge anzuschaffen, um die Fahrpreise stabil halten zu können. Laut des TfL-Businessplan für das Jahr 2017 sollen die eingesparten Mittel nun in die Erneuerung der bestehenden Flotte investiert werden:
„New capital investment will be reduced significantly as we discontinue purchases of New Routemaster buses.“
„We will carry on investing in the fleet however, by retro-fitting 3,000 vehicles with Euro VI standard emission technology by 2020.“
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Da ist mal wieder der übliche Gedankenfehler (bzw. der übliche neoliberale Spin) bei der Höhe der Einsparungen: bei Stellenstreichungen werden mitnichten einfach nur die Personalkosten eingespart, sondern in der Gegenrechnung wird das Sozialsystem belastet und die Konsumausgaben gehen zurück, incl. entsprechender negativer Rückwirkungen auf den Produktionsbereich.
Es sei denn es würde Vollbeschäftigung herrschen, was aber auf absehbare Zeit nicht der Fall ist.