Eisenbahn Verkehrssicherheit

[Video zum Wochenende] Die neue Bahn-Sicherheitskampagne

Warnung vor einem vorbeifahrenden Zug Sog Sogwirkung Bahn Schild an Bahnsteigen PiktogrammDie deutsche Bahn versucht mit einer neuen Sicherheitskampagne das Sicherheitsbewusstsein von insbesondere Jugendlichen zu beeinflussen. Jedem ist eine solche oder sehr ähnliche Sitution sicherlich bekannt: Ein Zug fährt ein und manche Reisenden bewegen sich unverzüglich Richtung Bahnsteigkante und somit hinter die weiße Sicherheitslinie. Man muss ja der erste im Zug sein. Dass sie sich damit in große Gefahr bringen, ist vielen nicht bekannt. Übrigens: im Bahnland Schweiz machen viele Fahrgäste ein oder zwei Schritte nach hinten, wenn sie einen ein- oder durchfahrenden Zug sehen. Dort ist das Bewusstsein für die möglichen Gefahren anscheinend ausgeprägter.

In Deutschland kennen hingegen viele die Bedeutung des obigen Schildes nicht. Manche glauben, es warnt davor sich vor dem Zug zu werfen oder vor der Gefahr ins Gleis fallen zu können. Dies mag zwar teilweise richtig sein, aber der eigentliche Sinn und Zweck dieses Schildes ist es, vor dem Sog der ein- und durchfahrenden Züge zu warnen.

Und ganz wichtig: bei Kinderwägen muss die Bremse angezogen werden! Auch wenn sie hinter der weißen Linie stehen.

Mit vier “Schockvideos” möchte die Deutsche Bahn das Bewusstsein für die Gefahren an Bahnsteigen schärfen. Die 40 Sekunden langen Spots zeigen, wie schnell Unachtsamkeit zur Lebensgefahr wird: Schüler werfen sich über ein Gleis einen Rucksack zu. Eine junge Mutter plaudert am Handy und lässt ihren Kinderwagen dabei an die Bahnsteigkante rollen. Ein Mädchen hört Musik über Kopfhörer, flirtet dabei und bekommt die Warndurchsage nicht mit. Am Ende jedes Films rast ein Zug vorbei, das Unglück ist geschehen.




Und jetzt seid ihr gefragt. Wie gefallen euch die vier Videos? Glaubt ihr, dass diese Videos einen positiven Effekt haben werden? Und wie seid ihr gegenüber “Schockvideos” eigentlich eingestellt? Diese finden sich ja nicht nur bei der Bahn sondern auch im Straßenverkehrssicherheitsbereich…

Anonymous

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Ralph A. Schmid
19. September 2011 07:01

Moin,

allerdings ist der so oft bemühte Sog eher ein Mythos. Bei Güterzügen sind die Verwirbelungen noch am Heftigsten, von einem ICE mekrt man selbst bei 160 km/h gar nix, und die normalen Personenzüge sind auch nicht so heftig. Ich fahre täglich mit der Bahn und beobachte auch oft solche Spinner, die sich der Gefahren nicht bewußt sind, aber gerade “Sog” ist eher nicht so sehr die Gefahr, sondern das Stolpern und Erschrecken, wenn der Zug “aus dem Nichts” daherkommt, oder eben auch in dichtem Gedränge die Gefahr, mal irgendwo einen Schubs abzukriegen, der dann das fatale Stolpen auslöst.

Kinderwägen sind natürlich eine andere Sache, die stehen auf Rädern, da kann der kleinste Hauch reichen, daß die zu rollen beginnen. Also unbedingt da ganz besonders aufpassen…

Den blog finde ich übrigens sehr gut, alles Themen, die mich interessieren, werde ihn demnächst auch von meiner Seite aus verlinken.

bikeingold
17. September 2011 18:50

Erst mal ein fettes Lob für diesen Blog, habe ihn sofort in meine “Read this!”-Liste aufgenommen :).

Die Videos werden IMHO die Zielgruppe nicht ansprechen – dafür sind sie zu “bemüht” – geradezu lächerlich.

Generell halte ich von Schockvideos und Schockbildern zu erzieherischen Zwecken überhaupt nichts. Die Ängste die dabei verbreitet werden, schaffen dann eine Gesellschaft voller Neurotikern die sich nicht mehr vor die Tür trauen, weil alles ach so wahnsinning gefährlich ist. Wenn die Eltern und andere Erziehungsberechtigte den Kindern frühzeitig beibringen, dass die weiße Linie einen Zweck hat und man bis zum Zugstilstand davor bleiben muss, soll das wohl reichen.

Gruß

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Verfasst von:

Randelhoff Martin

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Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
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