Wir freuen uns über die auf einer Meldung der Presseagentur dpa basierende Berichterstattung in verschiedenen Medien (Onlinemedien, Radio, Videotext, Fernsehen, U-Bahn-Fernsehen und Zeitungen) über unseren Vorschlag für eine S-Bahn-Querverbindung von Lichtenrade zum BER. Bei der Zusammenfassung des Inhalts wurden jedoch auf mehreren Verwertungsstufen Aussagen unseres Artikels aus dem Kontext gerissen oder fehlerhaft wiedergegeben, was wir hier klarstellen wollen:
1.) “Mit einer S-Bahn-Westanbindung des Flughafens wäre die Einrichtung des Airport-Express und damit auch die Realisierung der Ferngleise entlang der Dresdner Bahn weniger vordringlich, so dass dieses Vorhaben zurückgestellt könnte und frei werdende Mittel in schneller umsetzbare Projekte investiert werden könnten.”
Diese Aussage stammt tatsächlich aus der ursprünglichen Version unseres Textes und damit insbesondere nicht von Steffen Streu (Sprecher des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg), dem dieses Zitat in einem Bericht auf RBB-Online zugeordnet wurde. Aufgrund dieses Satzes sah die Sächsische Zeitung bereits die schnelle Bahnverbindung zwischen Berlin und Dresden – etwas provokant formuliert – aufs Abstellgleis geschoben. Aus den Medienberichten geht jedoch nicht hervor, dass wir im darauffolgenden Satz unseres Originalartikels eine Zurückstellung der neuen Fernbahnstrecke deutlich infrage stellen:
“Im Zusammenhang mit dem voranschreitenden Ausbau der Dresdner Bahn südlich von Blankenfelde würde sich jedoch schnell wieder die Frage nach einer direkteren Streckenführung für den Regionalverkehr Richtung Elsterwerda und den Fernverkehr Richtung Dresden sowie nach einer Entlastung der Anhalter Bahn stellen.”
Damit eine Entnahme einzelner Sätze nicht mehr zu Fehlinterpretationen führen kann, haben wir den entsprechenden Absatz im Originalartikel mittlerweile verändert.
Wir vertreten folgende Meinung zum Bahnprojekt Berlin-Dresden: Da die Bahn auf dieser Relation eine vergleichsweise schlechte Marktstellung innehat, insbesondere gegenüber den Fernbussen, ist eine Verkürzung der Fahrzeit zwischen Berlin und Dresden von großer Bedeutung. Eine sachliche Diskussion darüber, wie dieses Ziel erreicht werden kann, ist natürlich wünschenswert. Insbesondere stellt sich die Frage, ob die derzeitigen Planungen auch im Falle einer deutlich geringeren Bedeutung der Neubaustrecke für die Flughafenanbindung noch die sinnvollste Lösung darstellen. Wir kennen aber bislang noch keine langfristig überzeugende Alternative und stehen daher weiterhin zu den bisherigen Planungen zum Neubau der Fernbahngleise entlang der Dresdner Bahn auf dem fehlenden Abschnitt Berlin Südkreuz – Blankenfelde.
2.) Laut einer am 08.11. in der von der Boulevardzeitung B.Z. zusammengestellten Nachrichtenübersicht im U-Bahn-Fernsehen “Berliner Fenster” gezeigten Meldung ist das Ziel einer Fahrzeitverkürzung zwar mit dem Abzweig der S2, aber nicht mit der geplanten Regional- und Fernzugstrecke entlang der Dresdner Bahn zu erreichen:
Die letzte Aussage ist aber offensichtlich falsch, wie aus den in unserem Artikel genannten Fahrzeiten hervorgeht: Mit dem Airport-Express RE9 über die geplante Neubaustrecke kann der Flughafen in etwa 20 Minuten erreicht werden und damit sogar etwa 10 Minuten schneller als über die von uns vorgeschlagene S-Bahn-Querverbindung. Gemeint war wohl, dass eine Bahnverbindung zwischen dem Flughafen und dem Bahnhof Südkreuz mit unserem Konzept schnell und günstig umgesetzt werden kann, was für den Neubau der Ferngleise entlang der Dresdner Bahn nicht gilt.
3.) BB Radio sprach am 09.11. von einem Vorschlag für einen 4 km langen Tunnel von Lichtenrade zum BER. Die von uns vorgeschlagene 4 km lange Neubaustrecke ist jedoch bis auf eventuelle Unterführungen vollständig oberirdisch trassiert und schließt bei Selchow an den schon fertiggestellten und betriebsbereiten S-Bahn-Tunnel unter dem Flughafengelände an.
Pierre Daniel Bertholdt, Thomas Taubert und Felix Thoma