Letzte Woche kreuzten sich in Dresden die Wege vieler interessanter Menschen. Studenten aus sieben Ländern trafen sich zum International Transport Meeting 2012, um über die Herausforderungen der Zukunft im Verkehrssektor zu beraten.
Nun muss man wissen, dass russische oder kroatische Studenten deutsche Verkehrsnetze ein wenig anders wahrnehmen als wir selbst. Umgekehrt wissen wir selbst auch recht wenig über die Herausforderungen und Lösungsansätze in diesen Ländern. Überraschenderweise sind die Entwicklungsunterschiede doch größer, als ich bislang angenommen hatte. Veranstaltungen wie das ITM 2012 sind die beste Gelegenheit, die Probleme anderer Länder zu verstehen und gemeinsam tragfähige Lösungen für die zukünftige Sicherstellung unserer Mobilität zu entwickeln.
Studenten aus Russland, Belgien, den Niederlanden, Tschechien, Polen, Kroatien und Deutschland diskutierten gemeinsam Strategien, Entwicklungen und Szenarien in den Bereichen
- Hochgeschwindigkeitszüge vs. Flugzeug
- Mobilität in urbanen Räumen
- Mobilität für alle (Barrierefreiheit)
Einige Vorträge und Präsentationen werde ich in den nächsten Wochen auf Zukunft Mobilität veröffentlichen.
Neben dem fachlichen Austausch stand natürlich das Kennenlernen und der kulturelle Austausch im Mittelpunkt. In der vergangenen Woche sind mit Sicherheit einige Freundschaften entstanden, die länger halten werden.
Gruppenfoto des International Transport Meeting 2012 vor dem Berliner Hauptbahnhof – Foto: ITM (Sami) – CC BY-NC-ND 3.0
Ich persönlich durfte sehr viele interessante Menschen kennen lernen und hatte die Möglichkeit, Probleme anderer Länder wie Polen, Kroatien und Russland besser zu verstehen. Wir Westeuropäer machen uns sehr viele Gedanken über die Umweltverträglichkeit, die Finanzierung und die Servicequalität unseres Verkehr. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern diskutieren (und jammern) wir jedoch auf hohem Niveau. Stundenlange Staus, nicht-barrierefreie Fahrzeuge, Fahrpläne, die nicht einmal annähernd eingehalten werden – wenn sie denn überhaupt existieren – sind uns fremd. In anderen Ländern sind diese Probleme jedoch an der Tagesordnung.
Leider schweben einige osteuropäischen Länder zur Zeit in der Gefahr die gleichen Fehler, die wir in Westeuropa gemacht haben, ebenfalls zu begehen. Ich schrieb ja bereits über den verschobenen Neubau von Schnellfahrstrecken in Polen, eine Entscheidung die ich nun mit all ihren Auswirkungen besser verstanden habe. Ich hoffe, dass man durch einen regen Austausch einige Fehler vorab vermeiden und die Entwicklung leistungsfähiger und zugleich umweltverträglicher Verkehrssysteme beschleunigen kann.
Man muss auch jenen Studenten der TU Dresden danken, die monatelang ihre Zeit und Energie geopfert haben, um diese Veranstaltung zu ermöglichen. Ihr seid wirklich klasse und ich freue mich, euch kennen gelernt zu haben!
Ich freue mich sehr, dass alle ausländischen Studenten geäußert haben, sie hätten in der vergangenen Woche viel gelernt. Man kann nur auf eine Neuauflage im Jahr 2013 hoffen…
English version:
The International Transport Meeting 2012 was hosted in Dresden, Germany, this week. 44 students of transport sciences from all over Europe were discussing problems in today’s transport sector and tried to develop workable solutions.
The meeting was hosted by Verkehrte Welt e.V., a student association for international contacts in the field of transport sciences. Verkehrte Welt is part and foundermember of the European Association of Transport Students, EATS. The student association was initialy founded to host the first Meeting of European Transport Students 2003 in Dresden. However, the 7th Budapest transport meeting had to be cancelled in 2009 due to financial problems. Yet, some dresden students revived this tradition in 2012 by organizing another international transport meeting.
Students from Gdansk, Warsaw, Zagreb, Berlin, Hasselt, Prague, Samara, Omsk and Ekatarinburg gave presentations about the transport networks in their home countries, local problems and expanded our knowledge about transportation in general.
We have developed strategies concerning our mobility in the future putting the main focus on
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Mobility for All (accessibility for disabled persons)
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Modern City Mobility
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High Speed Rail vs. Aviation
Within the next couple of weeks I am going to publish some videos and presentations, e.g. Mobility in German Towns, traffic calming in Ghent, the improved public transit system in Zagreb, Pomernian Metropolitan Railway- specification and impact on Tricity transportation system, etc.
For me as a German student it was after all quite interesting to learn something about the challenges and disparities in the level of development between Eastern and Western Europe. In Germany as well as in Belgium, France and the Netherlands environmental compatibility, the internalisation of external costs and service quality in public transport are higly controversial topics. Whereas Russia, Croatia and Poland are lacking even some of the most basic infrastructure concepts.
We on the other hand tried to mediate an authentic insight into our transport system and which might even become a kind of role model for our eastern neighbours. Our goal, keeping the people also in future moving, is our common responsibility!
We are grateful that so many students attended ITM 2012 and hope that some students decide to host the International Transport Meeting 2013!