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Der News- und Diskussionsfaden aus Dezember 2023 ist hier zu finden.
Ich wünsche allen einen gelungenen Start ins Jahr 2024!
Das Land Niedersachsen startet mit dem Betreiber Metronom Verhandlungen über die Aufhebung des Verkehrsvertrages für das Hansenetz zum Sommer 2026. Metronom ist auf Grund von zuletzt stark gestiegenen Kosten in eine wirtschaftlich schwierige Lage geraten. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen hatte Ende Dezember die LNVG darum gebeten, in entsprechende Verhandlungen einzusteigen, um Verluste aus dem bis Ende 2033 laufenden Verkehrsvertrag zu begrenzen. – PM VM Niedersachsen – https://www.mw.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/metronom-hansenetz-land-startet-mit-betreibern-verhandlungen-uber-aufhebung-des-verkehrsvertrages-229170.html
Die vielen Hürden auf dem Weg zur Stadt-Umland-Bahn zwischen Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach – BR – https://www.br.de/nachrichten/bayern/die-viele-huerden-auf-dem-weg-zur-stadt-umland-bahn,U0K3JnM
Wie viel Raum wird frei, wenn Autos in Städten weniger werden? Die taz hat das am Beispiel Hamburg für 2030 ausgerechnet. – taz – https://taz.de/Was-Staedte-durch-weniger-Autos-gewinnen/!5986938/
Gestoppt, verzögert, Gelder verfallen: Ausbau der Berliner Radwege hat deutlich an Fahrt verloren – rbb – https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/01/berlin-radwege-ausbau-stopp-verkehrssenatorin-manja-schreiner.html
Immerhin wird gebaut.
https://nrw.adfc.de/neuigkeit/bericht-zum-sachstand-radschnellwege-nrw-ernuechtert
Frankreich. Der Bau der LGV Bordeaux-Toulouse hat begonnen. Die Inbetriebnahme der 222 km langen Schnellfahrstrecke ist für 2031 vorgesehen. Die Baukosten werden für die Neubaustrecke auf 6,347 Milliarden Euro und für den Ausbau der Bestandsstrecken auf 1,476 Milliarden Euro geschätzt – France Bleu – https://www.francebleu.fr/emissions/bien-dans-ma-ville/la-lgv-bordeaux-toulouse-en-construction-9610799 [FR]
Der Chef der Internationalen Energie-Agentur (IEA), Faith Birol, fordert ein staatliches Eingreifen beim SUV-Trend. Staaten sollten ihre Bürger vom Kauf eines SUV abraten und regulierend eingreifen. Passieren könne das zum Beispiel in Form höherer Steuern oder Parkgebühren. – Tagesschau – https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/suv-trend-staat-eingriff-100.html
ver.di kündigt für kommenden Freitag in allen Bundesländern bis auf Bayern Warnstreiks im Nahverkehr an. Hintergrund des Konflikts sind die Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag und höhere Entgelte. – ZEIT – https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-01/ver-di-ruft-in-fast-allen-laendern-zu-warnstreiks-im-nahverkehr-auf #streik
Wer Synopsen zu Gesetzesänderungen sucht, kann einmal hier gucken:
Beispiel Bundesfernstraßengesetz (FStrG): https://www.buzer.de/gesetz/2137/v306826-2023-12-29.htm
Beispiel StVO: https://www.buzer.de/gesetz/10526/l.htm
Beispiel Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG): https://www.buzer.de/gesetz/1752/l.htm
Flaschenhals Verteilnetzbetreiber: Der Einzelhandel in Deutschland beklagt lange Wartezeiten bei der Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen und Ladesäulen für den eigenen Bedarf. Laut Aldi Nord dauere die Zeit zwischen Fertigstellung der Anlage und Inbetriebnahme bis zu zwölf Monate, bei Lidl sind es acht Monate – https://www.heise.de/news/Einzelhandel-beklagt-Genehmigungsdauer-fuer-Solardaecher-und-Ladesaeulen-9603742.html
Das Streckenradar “Section Control” in Niedersachsen ist nicht mehr in Betrieb. Der Betreiber Jenoptik hat den Dienstleistungsvertrag gekündigt. Eine Anpassung an die technische Richtlinie vom BSI zur Schlüssellänge bei kryptografischen RSA-Verfahren beziehungsweise daraus abgeleiteten Vorgaben der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) für die Zulassung von Verkehrsüberwachungssystemen in Deutschland sei unwirtschaftlich – https://www.heise.de/news/Streckenradar-Section-Control-in-Niedersachsen-nicht-mehr-im-Betrieb-9608718.html
Die niederländische PostNL öffnet ihr Paketstationsnetz für die Konkurrenz. Als erstes Unternehmen nutzt GLS Netherlands die Infrastruktur – http://www.citylogistics.info/business/dutch-postnl-is-opening-up-its-1000-parcel-lockers-machines-to-other-carriers/
Spannende Fragen, die zu klären sein werden: Werden PostNL und GLS die Paketautomaten gemeinsam beliefern? Wie lauten die Geschäftsvereinbarungen zwischen den Wettbewerbern PostNL und GLS? Wie wird PostNL den knappen Platz in den Paketfächern an Weihnachten und bei anderen Nchfragespitzen verwalten?
Peer reviewed-Studie aus Finnland: Menschen, die täglich mind. 45 Minuten mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Arbeit fuhren, wiesen niedrigere Entzündungswerte auf. Sie sind etwa 16,8 % niedriger als bei denjenigen, die nicht aktiv zur Arbeit gingen / fuhren. Der Zusammenhang zwischen aktivem Pendeln und niedrigeren Entzündungswerten blieb auch bei Berücksichtigung anderer Faktoren, z. B. dem jeweiligen Aktivitätsgrad in der Freizeit oder bei der Arbeit, bestehen. – https://doi.org/10.1093/eurpub/ckad213
Hympulso: Ein Konsortium aus Talgo und zehn weiteren spanischen Unternehmen möchte den ersten Hochgeschwindigkeitszug mit Brennstoffzelle bauen. Er soll auf dem Talgo 250 bi-mode basieren. In einem neuen Power Car sollen Brennstoffzelle und Batterien untergebracht werden. – IRJ – https://www.railjournal.com/passenger/high-speed/talgo-to-co-develop-hydrogen-powered-high-speed-train/
Auch beim Fliegen sind die Fluggastrechte ein bisschen Glückssache
https://www.drboese.de/blog/eugh-welcher-fehler-nach-annullierung-passagiere-bis-zu-600-e-kostet
https://taz.de/Deutsche-Bahn-legt-Gehaltsspanne-offen/!5988186/
Da verdienen viele mit Studienabschluss wohl weniger
Empfehlung des Verkehrsgerichtstags: Wer berauscht fährt und einen schweren Unfall baut, soll sein Fahrzeug künftig verlieren können. Das Fahrzeug (PKW, aber auch Räder und Roller) soll sowohl bei Vorsatz als auch bei Fahrlässigkeit eingezogen werden können. Die Regelung solle auch für Fahrzeuge, die nicht dem Täter gehören, gelten. Voraussetzung soll sein, dass der Fahrer bereits in den vergangenen fünf Jahren wegen einer ähnlichen Tat verurteilt wurde. – Tagesschau – https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/verkehrsgerichtstag-110.html
DB Fernverkehr passt zum Ende dieses Monats die Preise für die Fahrradmitnahme in Fernzügen an:
Preis bis 31.01.2024: Pauschal 9 Euro
.
Preis ab 01.02.2024: 15 % des Flexpreises der 2. Klasse, mindestens jedoch 7,50 Euro und höchstens 12,90 Euro
Für Fahrten mit einem Flexpreis unter 60 € wird die Fahrradmitnahme somit leicht günstiger (max. 1,50 €), bei Fahrten über 60 € Flexpreis 2. Klasse teurer. Die Mehrheit von Fernverkehrsfahrten dürfte in zweiter Kategorie liegen.
Quelle der Preisanpassung: Die neuen Nr. 8.4.1 – 8.4.3 in den Beförderungsbedingungen der DB Fernverkehr AG
https://assets.static-bahn.de/dam/jcr:bfa9dde8-35e2-41f2-85ae-9b7cdc1e508e/Bef%C3%B6rderungsbedingungen%20der%20DB%20AG%20-%20Stand%2025.01.2024.pdf (S. 23f.)
Und was ist die PR-Begründung? Und warum habe ich immer noch kein Faltrad?
Umweltorganisationen und die Ölindustrie warnen, dass die Investitionen in Produktionskapazitäten sogenannter “nachhaltiger Flugkraftstoffe” (sustainable aviation fuel (SAF)) zu gering sind. Das angestrebte Quotenziel für die Luftfahrt im Rahmen der “ReFuelEU aviation” sei so nicht erreichbar. – Euractiv – https://www.euractiv.com/section/aviation/news/eu-targets-for-greener-flights-at-risk-amid-lack-of-investment/
EU-Rat und das Europaparlament haben sich auf CO2-Ziele für schwere Nutzfahrzeuge (>7,5 t) geeinigt. Die Hersteller müssen die durchschnittlichen Emissionen neuer Lkw im Jahr 2030 um 45 %, im Jahr 2035 um 65 % und im Jahr 2040 um 90 % ggü. 2019 senken. Für Anhänger (7,5 Prozent) und Sattelauflieger (10 Prozent) gibt es ebenfalls Ziele für 2030. Neue Stadtbusse müssen die Emissionen ab 2030 um 90 % senken. Alle neuen Stadtbusse müssen bis 2035 emissionsfrei sein. – https://germany.representation.ec.europa.eu/news/eu-parlament-und-rat-einigen-sich-auf-neue-co2-standards-fur-lkw-und-busse-2024-01-19_de
Wie wird die Deutsche Bahn wieder zuverlässiger? Verkehrswissenschaftler Ullrich Martin versucht eine Antwort auf diese Frage zu geben – Spektrum – https://www.spektrum.de/news/wie-wird-die-deutsche-bahn-wieder-zuverlaessiger/2203916
Zur Person Prof. Dr.-Ing. Ullrich Martin: https://de.wikipedia.org/wiki/Ullrich_Martin
Sonderkonferenz der Landesverkehrsminister: Preis des Deutschlandtickets soll 2024 stabil bei 49 € bleiben – https://www.spiegel.de/politik/deutschland/49-euro-ticket-das-deutschlandticket-soll-2024-nicht-teurer-werden-a-f4a2001b-477f-42f3-b35e-b9d47a416a9c
“Nachfrage gleich null”: Gebrauchte Elektroautos verkaufen sich nicht. – https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/e-autos-gebrauchtwagen-nachfrage-akkus-preise-100.html
Die Preise sind zu hoch, der Restwert unklar. Hinzu kommen fehlende Tests des Batteriezustands und eine noch geringe Modellvielfalt bei den Gebrauchten.
Die DB InfraGO AG soll Eisenbahninfrastruktur als Wirtschaftsunternehmen unter besonderer Berücksichtigung gemeinwohlorientierter Ziele betreiben. – https://logistik-heute.de/news/deutsche-bahn-db-infrago-ag-soll-eisenbahninfrastruktur-als-wirtschaftsunternehmen-betreiben-76398.html
De exakte Formulierung: “Zweck dieser Gesellschaft ist es, die Eisenbahninfrastruktur als Wirtschaftsunternehmen und – im Rahmen der jeweils gegebenen Finanzierungsgrundlagen – unter besonderer Berücksichtigung gemeinwohlorientierter Ziele zu betreiben.” #bahn
“Aus Raider wird jetzt Twix, sonst ändert sich nix.”
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-schienennetz-infrago-sanierung-wissing-100.html
Das E-Scooter-Startup Tier steht vor einer Fusion mit dem Wettbewerber Dott. Beide Marken sollen vorerst bestehen bleiben – PM Dott – https://ridedott.com/press-release/tier-and-dott-to-form-the-european-champion-of-shared-micro-mobility/
Die Reihe der E-Stehroller-Anbieter lichtet sich weiter.
Der Ausbau der Radwege an Bundes- und Landesstraßen in Baden-Württemberg muss schneller werden, will die Landesregierung ihr Ziel bis zum Jahr 2030 halten. Bei aktuellem Tempo wären bis 2030 rund 500 km fertig, der der Drei-Stufen-Plan des Landes peilt jedoch insgesamt 860 km an. – Badische Zeitung – https://www.badische-zeitung.de/ausbau-von-radwegen-in-baden-wuerttemberg-laeuft-schleppend
Ob der neue Trend sinnvoll ist die ‘Verkehrswende’ mit Fertigstellung von autogerechten Radwegekilometern zu messen darf allerdings bezweifelt werden.
Auch die RSW in BW dürften wohl ausnahmslos so geplant werden, dass die MIV-Reisezeit nirgendwo negativ beeinträchtigt wird.
Wo dann da eine positive Klimawirkung herkommen soll (Reduktion von Autodichte und MIV Fahrleistung) weiss wohl nur – allenfalls – der Kuckuck.
Erster Schritt könnte zB sein zu beginnen die alte ökol. Forderung nach 30-70-100 einzulösen, aber das Land BW hat ja nicht mal der Novellierung des, den Bundestag bereits passiert habenden, Verkehrsgesetztes zugestimmt.
Der MP von BW hat zudem bereits vor Jahren die verkehrspolitische Richtung der BW-Grünen klar formuliert:
“Deutschland muss Autoland bleiben”
Da wird er wohl leider Recht behalten, oder, um es ein wenig zu aktualisieren:
“Deutschland muss Autoland bleiben, aber mit mehr bodenversiegelnden Radwegekilometern obendrauf”
China: Die Gesamtlänge des in Betrieb befindlichen Schienennetzes für Hochgeschwindigkeitszüge erreichte 2023 45.000 km (Gesamtlänge Bahnnetz ~159.000 km). 2023 wurden 3.637 km neue Gleise in Betrieb genommen, darunter 2.776 km Schnellfahrstrecken – Xinhua – http://german.xinhuanet.com/20240111/c04b3f2eda4040f2a7e1f2d08bd70f28/c.html
Während die Abgasemissionen von Pkw und Lkw drastisch zurückgegangen sind, bleiben die Feinstaubemissionen durch Bremsen und Reifen eine große, oft übersehene Gesundheitsgefahr. – NRDC – https://www.nrdc.org/bio/john-bailey/beyond-tailpipe
Ein sehr umfassender Bericht über den Aufstieg von SUVs und Pickups. Von Marketingstrategien über die politische Rahmensetzung – Slate – https://slate.com/business/2023/12/cars-trucks-suv-sales-electric-safety-risk.html
In Baden-Württemberg sollte bis 2026 eine “Mobilitätsgarantie” eingeführt werden. In der Hauptverkehrszeit sollten auf dem Land mindestens alle 30 Minuten, in Ballungszentren mindestens alle 15 Minuten ein öffentliches Verkehrsmittel fahren. Laut Verkehrsministerium ist die Angebotsausweitung jedoch nicht bis 2026 komplett umsetzbar, 2030 soll es soweit sein.
https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-bw-verkehrsminister-mobilitaetsgarantie-erst-bis-2030-umsetzbar-100.html
Die indische Regierung plant, in den kommenden sieben Jahren 800.000 Dieselbusse durch batterieelektrische Elektrobusse zu ersetzen. Der Großteil wird mit Abstand von privaten Unternehmen betrieben, hier braucht es umfangreiche Förderprogramme – Economic Times – https://economictimes.indiatimes.com/industry/renewables/govt-charts-plan-to-paint-800k-diesel-buses-green-scheme-likely-to-replace-fame-iii/articleshow/106362319.cms
Hat Flix Mobility den US-Fernbusanbieter Greyhound nicht 2021 gekauft? Die Entwicklung der jüngeren Vergangenheit hört sich irgendwie nicht so toll an…
https://darrellowens.substack.com/p/greyhound-is-the-future
Der Verkauf von Elektrofahrzeugen läuft schleppend, weil sie zu teuer sind. Sie sind zu teuer, weil sie zu groß sind. Und das macht wiederum viele ihrer ökologischen Vorteile zunichte. Die Förderung kleinerer Fahrzeuge, von Hybridfahrzeugen und des öffentlichen Nahverkehrs wäre ein besserer Weg, um die Klimaziele zu erreichen. – Business Insider – https://www.businessinsider.com/electric-car-ev-sales-prices-problem-transportation-2024-1
Das mit der Fahrzeuggröße erklärt das Problem nur bedingt. Ein E-Auto ist schlicht IMMER teurer als ein vergleichbarer Verbrenner. Ein Dacia Spring kostet (ungefördert) rd. 23.000 €, während der deutlich größere Dacia Sandero als Verbrenner schon ab rd. 11.000 € zu bekommen ist.
Die Aussage “Ein E-Auto ist schlicht IMMER teurer als ein vergleichbarer Verbrenner.” ist so aber nicht korrekt, da unvollständig. Die Anschaffungskosten bzw. der Kaufpreis ist aktuell höher als das jeweilige Pendant mit Verbrennungsmotor. Aufgrund der geringeren Betriebskosten kann die batterieelektrische Variante bei einer Vollkostenbetrachtung (total cost of ownership) über die Nutzungsdauer günstiger als der Verbrenner sein.
In Kalifornien dürfen aufgrund der aktuell gültigen Rechtslage keine Strafzettel für Verstöße von Robotaxis ausgestellt werden, außer es sitzt ein menschlicher Fahrer oder Sicherheitsoperateur im Fahrzeug – heise online – https://www.heise.de/news/Kalifornien-Robotaxis-bekommen-keine-Strafe-fuer-Verstoesse-im-fliessenden-Verkehr-9589697.html
Österreich: Extremraser können ab 1. März 2024 ihre Autos verlieren. Bei rücksichtslosen und gefährlichen Geschwindigkeitsüberschreitungen – um mehr als 80 km/h innerorts und mehr als 90 km/h außerorts – können Fahrzeuge auch bei einem Erstverstoß abgenommen und versteigert werden. Gehört das Auto nicht dem Raser, dann wird in den jeweiligen Fahrzeugpapieren ein lebenslanges Lenkverbot für den Fahrer eingetragen. Die Regel gilt auch für Leasing- und Mietwagen. – ORF – https://noe.orf.at/stories/3237497/
Eingeführt wird ein dreistufiges Modell: Wer das Tempolimit innerorts um mindestens 60 oder außerorts um 70 km/h überschreitet, Beschlagnahmung des Fahrzeugs für zwei Wochen. Innerhalb dieser Zeit werde geprüft, ob die Person bereits wegen Raserei straffällig geworden sei. Bei Wiederholungstätern soll das Fahrzeug versteigert werden. Bei einer Überschreitung über 80 km/h innerorts bzw 90 km/h außerorts kann ein solches Verfahren bereits auf Anhieb eingeleitet werden.
Außer das man einen Wagen nicht mieten kann, hat das bei Mietwagen also kaum Konsequenzen. Eigenartiges Verständnis von Gleichbehandlung. Müssten Vermieter und Mieter halt direkt klären. Wenn in der Konsequenz einschlägige Fahrzeuge nicht mehr vermietet werden können, ist das ein positiver Nebeneffekt.
In Dänemark ist man da etwas weiter. Dort ist es egal, ob es sich um ein eigenes, gemietetes, geleastes oder gepachtetes Fahrzeug handelt. Das jeweilige Fahrzeug kann bei “rücksichtslosem Fahren” (siehe unten) ohne Beachtung des Eigentumsverhältnisses beschlagnahmt werden. In Österreich wird es am Ende nur auf zusätzlichen Papierkram und Kosten hinauslaufen. Vielleicht sollte man die Sperrung nicht auf ein einzelnes Fahrzeug vornehmen, sondern auf das jeweilige Modell bzw. einen Leistungsbereich.
Als rücksichtsloses Fahren gilt in Dänemark:
Berlin: Ein Eilantrag gegen die Einrichtung eines “Kiezblocks” im Bezirk Pankow war erfolgreich. Laut Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin dürfen Straßensperrungen zur Reduzierung des motorisierten Kraftfahrzeugverkehrs auf Durchgangsstraßen nur bei besonderen Gefahren für die Sicherheit und Ordnung des Verkehrs angeordnet werden. Diese lägen im Nesselweg nicht vor. – PM VG Berlin – https://www.berlin.de/gerichte/verwaltungsgericht/presse/pressemitteilungen/2024/pressemitteilung.1401397.php
Klar, globaler Klimawandel mit einigen 100 Millionen Toten und noch mehr verzweifelt Vertriebenen von Hunger und Wassermangel dahingerafften ist ja keine ‘besondere Gefahr’.
Wertewesten und so …
Ist halt schwierig zu begründen, wieso die Unterbindung des Durchgangsverkehrs im Berliner Nesselweg zur Lösung dieser größten menschlichen Herausforderung notwendig ist und welchen Beitrag sie dafür exakt leistet.
Ich bin ein großer Fan des Rechtsstaats. Ich kann nachvollziehen, wieso Gerichte mit der aktuell gültigen Rechtsgrundlage so entscheiden wie sie entscheiden. Wir hatten mit der kleinen Reform des Straßenverkehrsgesetzes am 24. November die politische Chance, daran etwas zu ändern und es Kommunen zu ermöglichen, straßenverkehrsrechtliche Anordnungen aus Gesundheits-, Klima-, Umweltschutz- und städtebaulichen Gründen zu erlassen, ohne sie weiter an eine Gefahrenlage zu binden (zumindest theoretisch). Es waren die in den Bundesländern Brandenburg, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt regierenden Parteien, welche der Änderung die Zustimmung, aus fachlich nicht nochvollziehbaren und somit rein machtpolitischen Gründen, verwehrt haben.
Ich kann also dem Verwaltungsgericht hier keine Vorwürfe machen, aber sehr wohl der Politik.
Der Wunsch nach Kietzblocks ist die städtische Variante zur Ortsumgehungsstraße. Vor der Tür kein Verkehr wollen, aber selbst nicht wesentlich eingeschränkt werden wollen.
Hätte die Stadt das straßenbaulich gelöst, gäbe es das straßenverkehrsrechtliche Problem nicht.
Menschen orientieren sich oft an Stimmungen und Trends, wenn sie darüber nachdenken, was sie für die Umwelt tun können. Häufig entscheiden sie sich für Dinge wie Recycling und Energiesparlampen, die nur geringe persönliche Auswirkungen haben. Wirkungsvolle Maßnahmen wie die Abschaffung ihres Autos oder den Verzicht auf Flüge werden weitaus seltener in Betracht gezogen oder gar abgelehnt – Wired – https://www.wired.com/story/eco-friendly-myth/
Es ist aber nichts Falsches daran, Dinge zu tun, die nur eine kleine Auswirkung auf die Umwelt haben oder die uns persönlich wichtig sind. Man sollte sich aber dabei nicht selbst belügen.
Plakatives Beispiel: Nur weil man bspw. den Fernseher ausmacht statt Standby zu nutzen und Bio kauft, hat man sich nicht den ökologischen Freibrief für drei Interkontinentalflüge “erarbeitet”.
Es spielt auch eine Rolle, wie die gesellschaftlich Großwetterlage ist. In D wird andauernd von der Unverzichtbarkeit des Auto für große Teile der Bev. fabuliert.
Die stark rückläufige Zahl der zurückgelegten Wege / Tag in den USA zwischen 2017 und 2022 von 3,37 auf 2,08 hat ihre Ursache im Wechsel zu einer weniger belastbaren Erhebungsmethode und nicht in einer äußerst radikalen Veränderung der Mobilität – https://cityobservatory.org/bad-data-not-a-decline-in-travel/
Das Bilden von Zeitreihen, etc. verbietet sich selbstverständlicherweise.
Seit Jahren gibt der Landkreis München viel Geld für Studien über Seilbahnen, Magnetschwebebahnen, Stadtbahnen aus. Meist erweisen sich die hochfliegenden Pläne als zu ambitioniert und teuer. Rückgrat des ÖPNV bleiben weiter S- und U-Bahn sowie Bus. – SZ – https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/landkreis-muenchen-verkehrswende-seilbahn-magnetschwebebahn-s-bahn-1.6326808
Die Kreispolitik möchte eine auf den neuesten und modernsten Technologien basierende Verkehrswende. Seit 2014 wurden hierfür insgesamt 21 Machbarkeitsstudien und Untersuchungen für 3 Mio. € beauftragt.
Über den Status Voruntersuchung kamen nur zwei Projekte hinaus: die Verlängerung der U5 von Neuperlach-Süd über Neubiberg und Ottobrunn bis in den Ludwig-Bölkow-Campus sowie – zumindest die Bewertung der technischen Machbarkeit – eine Seilbahn über die Isar zwischen Pullach und Grünwald. Insgesamt wurden 25 mögliche Seilbahn-Relationen in vier Teilräumen untersucht.
Das norwegische Parlament hat die Regierung im Rahmen der Haushaltsberatungen 2024 aufgefordert, “den Einsatz von Maßnahmen für emissionsfreie Lkw im Jahr 2024 zu verstärken und ein Maßnahmenpaket vorzulegen, mit dem Ziel, die Zielwerte für emissionsfreie Lkw im Jahr 2030 zu erreichen.“ Laut Ziel im Nationalen Transportplan müssen neu zugelassene Lkw ab 2030 emissionsfreie Fahrzeuge sein oder mit Biogas betrieben werden – https://www.sv.no/wp-content/uploads/2023/12/budsjettforlik-verbaler.pdf [Nr. 14 im PDF, norwegisch]
Im Zeitraum 2013 bis 2022 betrug die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten pro Milliarde Personenkilometer im deutschen Schienenverkehr 0,03, im Straßenverkehr 1,60. Das Todesrisiko einer Zugfahrt war 53-mal geringer als bei einer Pkw-Fahrt. Das Verletzungsrisiko betrug im Zug 0,22 Verletzte / 1 Mrd. Pkm, im Pkw 30,82. Das Verletzungsrisiko im Zug war 140-mal geringer als im Pkw. – Allianz pro Schiene – https://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/sicherheitsvorsprung-fuer-die-schiene/
Im Landkreis Kelheim (Bayern) wird in diesem Monat hochautomatisierter On-Demand-Verkehr im bisher größten, zusammenhängenden Gebiet in Europa aufgenommen. Fünf hochautomatisierte Shuttle von EasyMile werden flexibel im 30 Kilometer umfassenden Straßennetz eingesetzt. Das Projekt läuft bis Ende Juni 2024. – UTM – https://www.urban-transport-magazine.com/kelheim-start-von-europas-groesstem-zusammenhaengenden-betriebsgebiet-fuer-autonome-shuttles/
Ich wünsche allen ein gutes und gesundes neues Jahr!