Konzepte Ländlicher Raum Öffentlicher Personennahverkehr

[Video zum Wochenende] Alternative Angebotsformen im ÖPNV (ARTE Re: Doku)

Bus in Dünkirchen gratis kostenfreier ÖPNV
Iveco Urbanway 12 GNV in Dünkirchen im Dezember 2016 (Bild zugeschnitten) - Foto: "Iveco Urbanway 12 GNV n°460 sur la ligne 1 direction GRANDE-SYNTHE RUSSEL à l'arrêt Gare le 24 décembre 2016" von CODinDK @ Wikimedia Commons - CC BY-SA 4.0

Der deutsch-französische Kultursender ARTE hat die 2018 ausgestrahlte Reportage “Re: Fahren ohne Fahrschein – Ist kostenloser Nahverkehr die Zukunft?” auf Youtube veröffentlicht. Das 29:45 Minuten lange Video ist ursprünglich 2017 in der ZDF-Sendung plan b ausgestrahlt worden und wurde für ARTE überarbeitet.

Die Reportage widmet sich unter anderem der kostenfreien Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, neuen Finanzierungsmöglichkeiten sowie flexiblen öffentlichen Verkehrsangeboten – sei es als letzte Bastion in Form eines Bürgerbusses im hessischen Homberg oder als datengestütztes flexibles Angebot von door2door in Berlin, Duisburg und dem bayerischen Freyung.

Im brandenburgischen Templin konnte der städtische Busverkehr von 1998 bis 2003 kostenfrei genutzt werden. Nachdem die Kosten zu groß und nicht mehr von der 16.000 Einwohner-Stadt getragen werden können, berechtigt die Jahreskurkarte nun zur Nutzung der Busse innerhalb Templins ohne zusätzliches Ticket. Sie kostete 2018 44 Euro. (weitere Hintergründe zu Templin am Ende dieses Artikels)

In der estnischen Hauptstadt Tallinn wurde 2013 die unentgeltliche Nutzung des ÖPNV für Einwohner eingeführt. Die Smartcard TallinnCard gilt in Verbindung mit dem Personalausweis als Fahrschein. Für weitere Hintergründe und den Wirkungen dieses Modells siehe “Erfahrungen mit dem Nulltarif in Tallinn: Nachfragesteigerung, Verkehrsverlagerung und die Bedeutung der Angebotsanpassung” sowie “Unentgeltliche Nutzung des Nahverkehrs in Tallinn ab 2013 – ein Modell für andere Städte?“.

Im französischen Dünkirchen (Dunkerque) ist die Nutzung des Nahverkehrs seit September 2018 an allen Tagen der Woche gratis. Zuvor war dies bereits mehrere Jahre am Wochenende der Fall. Der ÖPNV in Dünkirchen wird nun maßgeblich über die Verkehrsabgabe (versement transport) finanziert, die von Arbeitgebern entsprechend der Gehaltssumme der Unternehmens zu entrichten ist. Die Dokumentation berichtet aus dem Jahr 2017, als Dünkirchen zur Vorbereitung der vollständigen Kostenfreiheit Infrastrukturausbauten durchführte und zusätzliche Busspuren schaffte. Denn die kostenfreie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist dann gut, wenn der ÖPNV gut gemacht ist.

https://www.youtube.com/watch?v=JqBn9dFxTOA

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

Kontaktaufnahme:

Telefon +49 (0)351 / 41880449 (voicebox)

E-Mail: randelhoff [ät] zukunft-mobilitaet.net

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Verfasst von:

Randelhoff Martin

Herausgeber und Gründer von Zukunft Mobilität, arbeitet im Hauptjob im ARGUS studio/ in Hamburg. Zuvor war er Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Dortmund.
Ist interessiert an innovativen Konzepten zum Lösen der Herausforderungen von morgen insbesondere in den Bereichen urbane Mobilität, Verkehr im ländlichen Raum und nachhaltige Verkehrskonzepte.

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