Wir leben aktuell in einer Phase der Unsicherheit, aber können uns einer Sache sicher sein: Die Strategie, soziale Kontakte zu vermeiden, wird noch viele Monate gültig sein, um die Ausbreitung der Epidemie einzudämmen. Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass wir bis Ende des Jahres zu einem Normalzustand zurückkehren können. Die vielfältigen Einschränkungen betreffen natürlich auch Veranstaltungen wie das Future Mobility Camp, dessen Durchführung in klassischer Form derzeit nicht nur unmöglich ist, sondern auch unverantwortlich wäre.
Besondere Situationen kann man aber mit Kreativität und Pragmatismus lösen. Ein physischer Shutdown bedeutet nicht, dass wir nicht weiterhin über die Zukunft der Mobilität diskutieren und nachdenken können. Insbesondere da sich aktuell nicht nur die Rahmenbedingungen ändern, sondern auch Weichen neu gestellt und Entscheidungen mit längerfristiger Wirkung getroffen werden. Diskussionsbedarf ist folglich vorhanden.
Aus diesem Grund wird das nächste Future Mobility Camp eine virtuelle Veranstaltung. Das Format wird dennoch so nah wie möglich am Original sein. Das Motto der Stunde lautet aber dennoch: “pragmatisch statt perfekt”.
Wieso nicht bis zum Herbst warten? Selbst wenn die Durchführung von physischen Veranstaltungen dann wieder möglich sein sollte, werden die Kalender sehr voll sein, da aktuell sehr viele Messen und Events in die Herbstmonate verschoben werden. Lasst uns das aktuelle Veranstaltungsvakuum doch in verantwortungsvoller Weise nutzen und das Beste daraus machen. Dies kann auch gleichzeitig als Einladung an andere verstanden werden, die derzeit ihre Veranstaltungen ausfallen lassen müssen. Wir können gerne einiges zusammenlegen und gemeinsam verschiedene Formate bespielen. Die zugrunde liegende Infrastruktur (siehe weiter unten) lässt einiges zu.
Um die technische Infrastruktur richtig skalieren zu können, bedarf es einer etwas anderen Planung. Die Terminplanung für eine virtuelle zweitägige Veranstaltung in Zeiten von Homeoffice, Homeschooling, Ferien, teilweise Lockerung von Maßnahmen, Präsenzarbeit, usw. ist leider so unübersichtlich geworden, dass ich mich sehr über ein Feedback bezüglich des konkreten Veranstaltungstermins freuen würde:
Bei der konkreten Ausgestaltung wird natürlich auf den besonderen Charakter einer virtuellen Veranstaltung geachtet und der Ablauf entsprechend strukturiert. Und natürlich ist auch eine tage- oder stundenweise Teilnahme möglich. Ich würde aber dennoch um eine Teilnahme an der Abstimmung bitten, auch wenn nur tageweise Optionen zur Verfügung stehen.
Die Anmeldung für das Future Mobility Camp wird geöffnet, sobald das Ergebnis und somit der konkrete Termin feststeht.
Ein paar Hintergründe zur bisherigen Organisation:
Da vielleicht einige von euch ebenfalls Veranstaltungen planen bzw. absagen müssten und dies nicht wollen, möchte ich kurz noch ein paar Worte zur technischen Umsetzung verlieren.
Ziel war es, eine Lösung zu finden, die datenschutzkonform die Möglichkeit bietet, ein Barcamp zu veranstalten. Wichtig war hierbei, dem Barcampcharakter möglichst nahe zu kommen. Dies bedeutet die gemeinsame Seessionplanung in einer größeren Gruppe, das Abhalten mehrerer paralleler Sessions, Flexibilität bei den Formaten und die Möglichkeit zum “Networking” oder nur gemeinsamen Quatschen. Man soll etwas lernen können und gleichzeitig viel Spaß haben. Hierfür habe ich in den vergangenen Wochen mit relativ hohem Aufwand mehrere Lösungen und Anbieter getestet. Alle selbstgehosteten Varianten wie bspw. BigBlueButton sind relativ schnell aus der Auswahl herausgefallen, da der hardwareseitige und administrative Aufwand für eine zweitägige kostenfreie Veranstaltung zu hoch, sprich zu teuer, ist. Weitverbreitete Lösungen wie Zoom oder Cisco Webex haben viele andere Schwächen bezüglich des Formats oder des Datenschutzes. Am Ende hat sich der britische Anbieter hopin.to in meinem kleinen internen Wettbewerb durchgesetzt. Er vereint viele Funktionen eines Barcamps (parallele Sessions, mehrere Formate wie Vorträge mit Frage & Antwort, Panels, offene Diskussionsrunden) mit einem gleichzeitig okayen Datenschutzniveau (weitaus besser als bei anderen) und ist auch noch bezahlbar. Er passt somit gut zum Motto “pragmatisch statt perfekt” und wir werden es einfach mal mit etwas Last testen.
Eines kann ich jetzt aber schon ankündigen: ich werde Hilfe bei der Moderation brauchen. Jede Session braucht eine*n Moderator*in um Rederechte zu verteilen, Fragen im Blick zu behalten, etc. Ich würde mich wirklich freuen, wenn der ein oder die andere hier ihre Hilfe anbieten würde. Kontakt kann gerne via E-Mail (info ät future-mobility-camp.de) oder über den Discordchannel für das FMC aufgenommen werden. Selbstverständlich bekommt ihr Hilfestellungen und wir werden das auch trainieren. Ich freue mich sehr, wenn einige hier helfen möchten.
Allgemeiner Hintergrund zum Future Mobility Camp
Das Future Mobility Camp ist eine offene Informations-, Debatten- und Diskussionsplattform über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in den Themenbereichen Mobilität, Verkehr, Logistik und Infrastruktur sowie den Themen, die von oder durch Mobilität beeinflusst werden (z.B. Wohnen, Ökologie, Technologie, Finanzen, etc.). Die Teilnahme steht Laien, interessierten Bürger*innen wie auch Fachleuten offen.
Im Gegensatz zu klassischen Konferenzformaten ist das Future Mobility Camp als Barcamp konzeptioniert. Das Programm und die behandelten Themen werden erst zu Beginn der Veranstaltung gemeinsam festgelegt. Die Veranstaltung ist somit ein Abbild der Interessen und Kompetenzen der Teilnehmenden. Alle sind dazu eingeladen, Inhalte mitzubringen, Vorträge zu halten, Diskussionen oder Workshops zu leiten und die Veranstaltungshülle mit Leben zu füllen.
Dieses Vorgehen bringt sowohl einen inhaltlichen Facettenreichtum wie auch Tiefe mit sich. Indem die Teilnehmenden selber das Programm und den Verlauf der Veranstaltung bestimmen, wird den unterschiedlichen Interessen Rechnung getragen. Das Ergebnis der letzten Jahre: sehr spezifische Fachdiskussionen (sog. „Nerdtalk“), aber auch viele ganzheitliche und interdisziplinäre Diskussionen über die Zukunft der Mobilität. Und das Wichtigste: sehr viel Spaß.