Die Automatisierung des Straßengüterfernverkehrs wird vor allem durch die Senkung der Betriebskosten und die Erhöhung der Transportgeschwindigkeit durch den Wegfall von Pausen- und Ruhezeiten vorangetrieben. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf den Güterverkehrsmarkt. In Verbindung mit der hohen Flexibilität des Verkehrsträgers Straße und dem Güterstruktureffekt könnte es zu einer Verlagerung von Transporten von der Schiene und der Wasserstraße auf die Straße kommen. Mehr Kostenwahrheit im Verkehr und politische Rahmenbedingungen könnten diese Entwicklung bremsen.
Welche Wirkung könnte die Automatisierung des Straßengüterfernverkehrs auf die Transportkosten haben?
Durchschnittliche Abweichung zwischen geschätzten und realen Gesamtkosten eines Autos pro Monat: 161 Euro
Bewertung von Straßenausbauprojekten: Ausbleibende Fahrzeitverkürzungen haben erheblichen Einfluss
Forschungsupdate Carsharing: Wirkung von Carsharing auf die Motorisierungsquote und ein nachhaltiges Verkehrsverhalten
[Veröffentlichung] Relative Erfolgsfälle strategischer Verkehrsplanung und Verkehrspolitik in Europa
Studien
In Deutschland gilt der Verkehrssektor als sehr gut erforscht. Wir haben genaue Kenntnisse wann welche Personengruppen wohin und mit welchem Fahrzweck gelangen möchten. Zudem existiert durch eine Vielzahl von Erhebungen eine große Datenbasis. Dennoch besteht durch die Herausforderungen unserer Zeit weiterer Forschungsbedarf. In dieser Kategorie werden diverse Studien vorgestellt, die uns den Verkehr besser verstehen lassen.
Bei Kaufentscheidungen eines Pkw agieren viele Menschen tendenziell “kurzsichtig” und vernachlässigen zukünftige laufende Kosten. Zudem werden die laufenden Kosten des Autobesitzes generell falsch eingeschätzt.
Bei der Bewertung von Straßenaus- und -neubauprojekten sind Zeitgewinne von großer Bedeutung. Anhand eines Beispiels aus Großbritannien wird deutlich, dass diese Zeitgewinne aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens nicht immer realisiert werden und somit die zuvor durchgeführte Nutzen-Kosten-Berechnung fehlerhaft ist. Es sollte daher diskutiert werden, ob die angenommenen und tatsächlich realisierten Reisezeitveränderungen durch Straßeninfrastrukturprojekte systematisch evaluiert und die Rolle der Reisezeitgewinne in der Nutzenbewertung überprüft werden sollte.
Zwei kürzlich erschienene wissenschaftliche Veröffentlichungen widmen sich den verkehrlichen Wirkungen von Carsharing. Sie ergänzen das größere Bild, das derzeit trotz der jahrzehntelangen Existenz von Carsharingangeboten weiterhin relativ unvollständig ist. In den Untersuchungen konnte kein statistisch signifikanter Effekt von Carsharing auf den Pkw-Besitz, eine intensivere Nutzung nachhaltiger Mobilitätsoptionen oder einem multimodalen Verkehrsverhalten nachgewiesen werden.
[Veröffentlichung] Relative Erfolgsfälle strategischer Verkehrsplanung und Verkehrspolitik in Europa
Das Arbeitspapier „Relative Erfolgsfälle strategischer Verkehrsplanung und Verkehrspolitik in Europa“ beschreibt die verkehrliche Entwicklung von Wien, Zürich, Utrecht und Houten sowie die jeweiligen verkehrsplanerischen und -politischen Entwicklungspfade, die zur Position dieser Städte als "relative Erfolgsfälle" geführt haben. Zum Abschluss werden Schlussfolgerungen für die Diskussion in Deutschland abgeleitet.
In Europa sind die meisten Formen von Verkehrsarmut mit dem automobildominierten Verkehrssystem und den daraus entstehenden Abhängigkeiten verknüpft. In der öffentlichen Debatte wird der Begriff der “Verkehrsarmut” meistens ausschließlich mit einer mangelnden Bezahlbarkeit in Verbindung gebracht, hierbei werden jedoch viele Ungleichheits- und Verteilungsfragen übersehen. Giulio Mattioli beschreibt in seinem Übersichtsartikel "Transport poverty and car dependence: A European perspective" die verschiedenen Dimensionen von Verkehrsarmut und deren Folgen in einer automobilabhängigen Gesellschaft. Einige Fakten und Zusammenhänge werden in diesem Artikel wiedergegeben.
Die Evaluation der Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf französischen Landstraßen von 90 auf 80 km/h zeigt signifikante Sicherheitsgewinne mit einer sinkenden Verkehrsopferzahl bei geringen Reisezeitverlusten von rund einer Sekunde je Kilometer. Die Maßnahme war effektiv, effizient, hatte geringe Investitionskosten und einen positiven Nutzen für die Gesellschaft. Da die Geschwindigkeitsreduktion in der Bevölkerung jedoch unbeliebt ist, wurde die Verschärfung nach Protesten aufgeweicht. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit kann nun von den Départements regional wieder auf 90 km/h heraufgesetzt werden.