Dies ist ein Gastartikel von Rasmus Richter. Wenn auch Sie Interesse haben, hier einen Gastartikel zu veröffentlichen, dann schreiben Sie uns bitte. Alles Wissenswerte zum Thema Radhelmpflicht und deren Wirkung auf den Radverkehr finden Sie in unserem Dossier. Wenn man sich mit Fahrradhelmen näher beschäftigt, kann man so einige Überraschungen erleben. Doch das Ergebnis einer statistischen Analyse dürfte selbst bei hartgesottenen Helmpflicht-Gegnern noch große Augen und herunterfallende Kinnladen hervorrufen: Steigt die Fahrradhelm-Trageqoute bei Kindern unter zehn Jahren, sterben auch mehr Radfahrer. Um genauer zu sein, steigt und sinkt die Trageqoute seit 1999 im Gleichtakt mit der Anzahl tödlich verunfallter Radfahrer. Nur 2004 und 2007 versagte das Fahrradhelm-Orakel. Doch woher kommt dieser unheimliche Zusammenhang? Eine erste Vermutung ist die sogenannte Risikokompensation: Es könnte sein, dass Kinder wegen des Radhelms riskanter fahren und deswegen einfach häufiger verunfallen. Allerdings gab es seit der Jahrtausendwende nur ein Jahr, in dem mehr als zehn Kinder bei Fahrradunfällen starben. Die Gruppe ist damit also erfreulicherweise viel zu klein, als dass sie für die...
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Die positiven Gesundheitseffekte durch das Radfahren und die damit verbundenen niedrigeren volkswirtschaftlichen Gesundheitskosten sind mittlerweile recht gut erforscht (siehe auch: Autofahren macht fett und träge). So fallen in den USA jährlich Kosten in Höhe von 150 Milliarden Dollar für die Behandlung von durch Übergewicht induzierte Krankheiten an. In Deutschland müssen Krankenkassen jährlich etwa fünf Milliarden Euro aufwenden. Durch mehr Bewegung und ein anderes Mobilitätsverhalten könnte die Zahl übergewichtiger Menschen in den USA um dreißig Prozent gesenkt werden. Nun hilft der Radverkehr nicht nur Emissionen zu senken und die körperliche Fitness zu erhöhen, sondern kann auch einen zusätzlichen volkswirtschaftlichen Nutzen durch geringere Ausgaben für Kraftstoffe und Energie generieren. Laut eines neu veröffentlichten Merkblatts der League of American Bicyclists, des Sierra Clubs (älteste und größte Naturschutzorganisation der USA) und des National Council of La Raza (Dachorganisation für wohltätige Selbsthilfe- und Beratungsorganisationen gegen Armut, Rassendiskriminierung und Bildungsmangel in US-amerikanischen Familien mit hispanischen oder Latino-Wurzeln) sparen US...
In den letzten Jahrzehnten hat der Schienengüterverkehr in der Fläche verloren, gleichzeitig sind wichtige SGV-Korridore an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Die Forderung "mehr Verkehr auf die Schiene" ist zurzeit kaum umsetzbar. Könnte die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs daher eine Lösung sein?
Mexiko-Stadt – mit 20 Millionen Einwohnern eine der größten Metropolregionen der Erde. Und eine Stadt mit großen Problemen: Die Luftqualität gilt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine der schlechtesten der Welt. Das Problem wird durch die Tallage weiter verstärkt. Smog ist ein konstantes Problem. Jahr für Jahr sterben tausende Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung. Mexiko-Stadt hat auch große Verkehrsprobleme. Die rasche Verstädterung und der rasante Bevölkerungszuwachs bringen die Verkehrssysteme Tag für Tag an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Mehr als vier Millionen Personenkraftwagen, 120.000 Taxen, 28.000 Omnibusse und mehrere zehntausend Lastkraftwagen verkehren täglich in der Metropolregion. Ökologisch verträglichere Verkehrsmittel wie die Eisenbahn leiden an ihren strukturellen Problemen. Infolge der Privatisierung der mexikanischen Eisenbahnen haben alle Reisezüge von und nach Mexiko-Stadt ihren Dienst im Jahr 1996 eingestellt, die Stadt ist nur über Autobahnen, Landstraßen, Überlandbusse und den Flughafen “Aeropuerto Internacional de la Ciudad de México” (IATA: MEX) erreichbar. Während der Hauptverkehrszeit ist das...
Die Attraktivität des ÖPNV hat eng mit der Reisezeit zusammen. Langsame Verbindungen mit niedriger Taktfrequenz und häufigen Umstiegen sind per se unattraktiv. Je schneller ein Verkehrssystem ist, desto attraktiver erscheint es. Nun kann man die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs nicht ausschließlich mit der Reisezeit messen. Diese ist aber dennoch ein wichtiger Faktor. Bei einem gut ausgebauten Nahverkehrsangebot kann man in einer gewissen Zeitspanne Ziele in einem gewissen Radius erreichen. Existiert nur ein rudimentäres und damit schlechteres ÖPNV-Angebot ist der Aktionsradius ungleich kleiner. Stefan Wehrmeyer, der auch das großartige Portal FragDenStaat.de zum Stellen von Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz aufgebaut hat, hat mit Mapnificent eine Webseite geschaffen, mit der das Nahverkehrsangebot unterschiedlicher Städte weltweit bewertet werden kann. Mapnificent zeigt, welchen Weg man in einer beliebigen Zeit mit dem ÖPNV zurücklegen kann. Dabei ist der Startpunkt ebenso wie der gewünschte Zeitraum frei in einer Stadt wählbar. ÖPNV-affine Städte wie New York und London bieten dabei einen weitaus größeren Aktionsradius als Städte wie Miami oder Chicago. Die...