Wir freuen uns über die auf einer Meldung der Presseagentur dpa basierende Berichterstattung in verschiedenen Medien (Onlinemedien, Radio, Videotext, Fernsehen, U-Bahn-Fernsehen und Zeitungen) über unseren Vorschlag für eine S-Bahn-Querverbindung von Lichtenrade zum BER. Bei der Zusammenfassung des Inhalts wurden jedoch auf mehreren Verwertungsstufen Aussagen unseres Artikels aus dem Kontext gerissen oder fehlerhaft wiedergegeben, was wir hier klarstellen wollen: 1.) “Mit einer S-Bahn-Westanbindung des Flughafens wäre die Einrichtung des Airport-Express und damit auch die Realisierung der Ferngleise entlang der Dresdner Bahn weniger vordringlich, so dass dieses Vorhaben zurückgestellt könnte und frei werdende Mittel in schneller umsetzbare Projekte investiert werden könnten.” Diese Aussage stammt tatsächlich aus der ursprünglichen Version unseres Textes und damit insbesondere nicht von Steffen Streu (Sprecher des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg), dem dieses Zitat in einem Bericht auf RBB-Online zugeordnet wurde. Aufgrund dieses Satzes sah die Sächsische Zeitung bereits die schnelle Bahnverbindung zwischen Berlin und Dresden –...
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Mit dem Niedergang der Sowjetunion und dem Ende des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe als sozialistische Pendant zum Marshallplan und zur OECD stürzte Kuba in eine schwere Wirtschaftskrise. Das Land hatte seine wichtigsten Handelspartner und Geldgeber verloren. Diese sogenannte “Sonderperiode” fand im Jahr 1993 ihren Höhepunkt. Es kam zu Nahrungsmittelknappheit, Industrie und Transportwesen kamen wegen Ölmangels zum Erliegen. In dieser Zeit erlebte Kuba eine Fahrrad-Revolution. Der große Mangel an Kraftstoff ließ nur wenige Alternativen, um von A nach B zu kommen. Das Fahrrad erlebte einen Boom, tausende stiegen um und das Fahrrad wurde wichtigstes Verkehrsmittel im sozialistischen Karibikstaat. Jahre später, als die Wirtschaftskrise bewältigt war, stieg die Nutzung motorisierter Verkehrsmittel wieder an. Dennoch nutzen viele Kubaner und Kubanerinnen ihr Fahrrad immer noch täglich, wenn es auch weniger geworden sind. In Zukunft könnte die Bedeutung des Fahrrads wieder zunehmen. Der ÖPNV leidet stark unter dem Instandhaltungsmangel und gilt als unattraktiv und unzuverlässig. In einem ersten Schritt zur Förderung des Radverkehr als Alternative zum ÖPNV plant...
Radwege – ja oder nein? Und wenn ja, wie müssen sie gestaltet sein? Sollten radfahrende Menschen auf der Fahrbahn fahren und sich den ihnen zustehenden Raum erkämpfen (müssen)? Oder sollte stärker Druck auf die Politik ausgeübt werden, dass diese gute Bedingungen für den Radverkehr in Form eines durchgängigen und sicheren Radwegenetzes schafft und dafür zum Beispiel auch Raum umverteilt wird? Zum Beispiel Flächen, die heute für das Parken genutzt werden? Kann die Politik dies mit Unterstützung aus der Gesellschaft umsetzen und dem Druck standhalten? Und muss es eigentlich ein “entweder oder” sein? Ginge nicht auch beides? Wo man fährt und für welche Position man sich engagiert, ist in der Fahrrad-Community ist das Thema nicht unumstritten. Dies ist auch kein Wunder, geht es doch um die eigene Gesundheit und das eigene Leben. Ich habe im Gespräch mit Antritt, der Fahrradsendung auf detektor.fm, meine Meinung zum Thema Radwege dargelegt – immer das Ziel einer Förderung und weiteren Stärkung des Radverkehrs im Blick. Ebenso bin ich kurz auf die Historie des Radwegs in Deutschland und der heutigen Raumaufteilung in Städten eingegangen. Und einen kleinen Blick...
Bei der Einbindung des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg (BER) in das bestehende Berliner Schienennetz wurden viele Chancen noch nicht genutzt. Durch den Neubau einer Querverbindung für die S-Bahn Berlin, die südlich von Lichtenrade aus der bestehenden S2 ausfädelt und südlich von Waßmannsdorf im bereits fertiggestellten Flughafentunnel der S-Bahn einfädelt, würden mehr als 20 Bahnhöfe an der S2 eine direkte Anbindung an den BER erhalten. Dieser Artikel entwirft ein Infrastruktur- und Betriebskonzept für die S-Bahn-Querverbindung, analysiert ihre Netzwirkung als Flughafenanbindung und diskutiert, ob sie als Alternativvorschlag oder als Ergänzung zum umstrittenen Bau der Ferngleisen entlang der Dresdner Bahn angesehen werden sollte.
In vielen Städten erlebt das Fahrrad derzeit eine Renaissance. Zunehmende Probleme mit dem wachsenden motorisierten Individualverkehr wie beispielsweise Staus, Lärm- und Luftschadstoff-Emissionen, Unfälle und Flächenkonflikte, z. B. zwischen Wohnen und Parken, zwingen zu einem Umdenken. Das Fahrrad an sich ist flächensparsam, leise, energieeffizient, schadstofffrei und fördert die Gesundheit. Hinzu kommt, dass Infrastruktur für den Radverkehr vergleichsweise günstig ist – in Zeiten knapper kommunaler Kassen ein entscheidendes Kriterium. Der Bau von Infrastruktur für den Radverkehr in Form gesonderter Radwege hat in Deutschland bereits in den 1920er Jahren begonnen. Das Fahrrad, welches zu dieser Zeit den Stadtverkehr wegen seines erschwinglichen Preises dominierte, behinderte in den Augen der Politik und der Verkehrsplanung den damals noch schwachen motorisierten Individualverkehr. Durch den Bau gesonderter Radwege sollte die Fahrbahn für den Autoverkehr hindernisfrei gestaltet werden. Die Reichsstraßenverkehrsordnung, welche als erste reichseinheitliche Verkehrsordnung im Jahr 1934 aufgestellt wurde, enthielt bereits eine Benutzungspflicht von Radwegen.1 Bis in die...