Kopenhagen gilt unter vielen (Rad-)Verkehrsplanern und Radfahrern als eine Stadt mit Vorreiterrolle und „Fahrrad-Paradies“. Immer wieder liest man von der Neueröffnung neuer Radwege, Brücken für Radfahrer und ähnlicher, für deutsche Verhältnisse nahezu paradiesisch klingender, Infrastruktur. Aber wie fühlt sich Kopenhagen für einen Radfahrer an, der sonst nur in deutschen Großstädten unterwegs und in Frankfurt am Main daheim ist? Ist in dort wirklich alles perfekt? Was genau machen die Dänen anders in der Verkehrsführung?
[Video zum Wochenende] Radverkehrsplanung nach Kopenhagener Vorbild – nur ein erreichbarer, vermarktbarer, erster Schritt?
Grundstücksstreit beim Radwegebau – Sind Kommunen wirklich machtlos?
Radverkehrsplanung und der Gesundheitsschutz – neue Radwege in Pandemiezeiten und darüber hinaus?
COVID-19 in Bogotá: Temporäre Radverkehrsinfrastruktur zur Entlastung des ÖPNV und Erhöhung der Verkehrssicherheit
Erreichbarkeit und Performance des Fußverkehrs und Radverkehrs in europäischen Städten
Fußgänger- und Radverkehr
Pragmatische Radverkehrsförderung in Sevilla: Sofortige Netzeffekte und inkrementelle Verbesserungen
Sevilla, die mit 700.000 Einwohnern viertgrößte Stadt Spaniens, konnte innerhalb weniger Jahre den Radverkehrsanteil von "kaum vorhanden" auf etwa sechs Prozent steigern. Wie hat sie das geschafft?
Die Reisezeitvorteile des Pkw im Stadtverkehr werden häufig überschätzt. Bis zu einer Distanz von 1,5 km kann das zu Fuß gehen, bis 5 km das Fahrrad fahren und bis 10 km die Pedelecnutzung schneller sein als die Fahrt mit dem Pkw. Grund sind die vergleichsweise lange Parksuchdauer und die langen Wege vom Parkplatz zum Ziel. Da die Reisezeit des Rad- und Fußverkehrs von Nicht-Nutzern signifikant überschätzt und andere Kriterien wie Komfort in der Verkehrsmittelwahl priorisiert werden, kommt es dennoch zu einer starken Nutzung des MIV auch auf sehr kurzen Distanzen.
Während das Tragen eines Fahrradhelmes auf individueller Ebene durchaus Sinn machen kann und die Entscheidung aus diesem Grund im persönlichen Entscheidungsbereich gut aufgehoben ist, ist die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer allgemeinen Radhelmpflicht weitaus schwieriger zu beantworten. Das Video des Guardian-Journalisten Peter Walker versucht die Komplexität des Themas zu durchdringen.
Für Freunde des britischen Humors: Wer diese zwei Videos schaut, kann ein paar Mal laut lachen und gleichzeitig noch etwas über den Radverkehr in London, Umsetzungsschwierigkeiten beim Radwegebau, die Sinnhaftigkeit einer Radhelmpflicht und die Notwendigkeit von Flächenumverteilung lernen.
Mit welchen Maßnahmen kann eine Kommune den Radverkehr zielgerichtet fördern und die erfolgreiche Umsetzung der beschlossenen Konzepte sicherstellen? Was sind die grundlegenden Beschlüsse und Aufträge, welche die politische Ebene für die Verwaltung formulieren muss? Wie kann der Umsetzungsstand erhoben (Indikatoren, Kennziffern), überprüft und an die politische Ebene zur Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen (Finanzmittel, Personal, begleitende push & pull-Maßnahmen) kommuniziert werden?
Der Bericht "TRAFFIC IN THE CITY 2018" der City of London Corporation weist für die City of London einen signifikanten Rückgang des motorisierten Individualverkehrs und ein starkes Wachstum des Radverkehrs auf. In der morgendlichen Spitzenstunde (08:00 - 09:00 Uhr) wurden mehr Fahrräder als Pkw gezählt. Das Fahrrad hat somit eine tragende Rolle im Berufsverkehr übernommen. Die Einführung der Congestion Charge und der Ausbau des Radwegenetzes zeigen Wirkung. London steht somit exemplarisch für eine Stadt, welche durch die Kombination von push- und pull-Maßnahmen Veränderungen im städtischen Verkehr erzielen konnte.